Obermonteur Jobs und Stellenangebote in Ludwigshafen am Rhein
Beruf Obermonteur in Ludwigshafen am Rhein
Obermonteur in Ludwigshafen am Rhein – Zwischen Industrie, Wandel und Alltag
Manchmal habe ich das Gefühl, der Titel „Obermonteur“ klingt nach mehr Verwantwortung, als viele zunächst denken. Klar, mit „Ober-“ ist da nicht der Chef vom Ganzen gemeint, aber eben auch nicht bloß der „Schrauber aus dem zweiten Glied“. Man steht irgendwo dazwischen: nicht ganz Meister – jedoch mit ordentlich Gewicht auf den Schultern. Wer sich in Ludwigshafen mit dem Gedanken trägt, Obermonteur zu werden (ob frisch eingestiegen oder mit ein paar Jahren Schicht im Nacken), schaut auf ein Berufsbild, das schon den Respekt verdient, bevor überhaupt der erste Werkzeugkoffer geöffnet ist.
Wer hier schraubt, spürt BASF im Nacken. Und mehr als das.
Ich behaupte mal: In Ludwigshafen kann man als Obermonteur kaum aus dem Schatten der Chemieindustrie treten. Die Stadt lebt – und manchmal ächzt sie auch – im Takt von Konzernen wie BASF. Doch die Branche bewegt sich. Während früher vielleicht der Montageleiter ein halbes Jahr lang den gleichen Stillstand in der Anlage beaufsichtigt hat, sind heute Flexibilität und schnelle Reaktion gefragt. Anlagenumbau, Instandhaltung, kleine Projekte für nachhaltigere Prozesse – das alles fällt mittlerweile in die Hände von Obermonteuren, deren Alltag so bunt ist wie die Kittel der Schichtarbeiter am Tor 12. Bei all dem Boom um klimafreundlichere Produktion und Digitalisierung (ja, der berühmte Sensor, der plötzlich alles steuert – der wird eben auch erst mal montiert), wächst die Nachfrage nach technisch versierten Leuten, die nicht nur nach Schema F vorgehen. Und manchmal ist da eine gehörige Portion Improvisationstalent gefragt, wenn die fremde Steuerungssoftware plötzlich am Freitagabend die Faxen macht.
Wert und Würde im Blaumann – Erwartungen, Gehalt und Realität
So viel Verantwortung, so viel Anspruch – wie sieht es also mit dem Lohn aus? Nicht nur für Neulinge eine zentrale Frage. Wer in Ludwigshafen als Obermonteur startet, kann meist ab etwa 3.000 € rechnen, bei Branchenriesen oder langen Schichtdiensten sogar bis zu 4.000 € oder manchmal deutlich darüber hinaus. Mein Eindruck aus Gesprächen und eigener Erfahrung: Die Unterschiede schwanken – mal nach Unternehmen, oft aber nach Projektlage und persönlichem Einsatz. Abgerechnet wird nicht selten mit Extras für Überstunden, Montageeinsätze oder Schichtarbeit. Und das kann sich sehen lassen: 3.500 € bis 4.000 € sind für erfahrene Leute keine Illusion, sondern Alltag. Wie hoch jedoch die Lebensqualität zwischen Rhein und Hochstraße ausfällt, bleibt eine Frage des Typs und – der eigenen Bereitschaft zur gebotenen Flexibilität. Wer sich nach klassischem, planbarem Alltag sehnt, reibt sich gelegentlich auf. Aber ehrlich gesagt: Wem Routine reicht, sitzt ohnehin im falschen Boot.
Zukunft: Automatisierung, Weiterbildung und Eigenanspruch
Ein Kollege meinte kürzlich im Pausenraum, der Job Obermonteur werde bald durch „Kabelzieher mit Laptop“ ersetzt. Ganz so einfach ist das nicht. Natürlich, Automatisierung dreht auch in Ludwigshafen jede Woche eine weitere Runde. Anlagen werden klüger, Fernwartung zieht ein – aber ersetzt das wirklich den Menschen, der versteht, wie eine 25 Jahre alte Pumpe mit einer frisch programmierten Steuerung zusammengehen soll? Ich habe da so meine Zweifel. Gerade die Fähigkeit, Alt und Neu, Handarbeit und Datenkabel, Logistics und Impro-Geist zu verbinden, ist im Moment gefragter denn je. Wer sich nicht scheut, auch mal eine Weiterbildung zu ziehen – ob SPS, Anlagendokumentation oder Sicherheitstechnik – bleibt nicht lange auf dem alten Trott sitzen. Unternehmen bieten Lokales an, Kammern und freie Träger ebenso; die Palette reicht von Abendkursen bis zu Spezialqualifikationen auf dem Werksgelände. Ideale Zeiten für alle, die neugierig bleiben. Und mal ehrlich: Neugier sollte man als Obermonteur mitbringen. Sonst zieht Ludwigshafen vorbei – und die eigene Arbeitswelt gleich mit.
Worauf es ankommt: Persönlichkeit, Gegenwartssinn und ein bisschen (Selbst)Ironie
Was viele unterschätzen: Es geht in diesem Beruf nicht nur um Know-how und Kraft. Da ist Diplomatie gefragt – zwischen Kollegen, Subunternehmern und den Ingenieuren, die zwar alles im Plan haben, aber selten Werkzeug in der Hand. Man braucht einen langen Atem, Geduld, manchmal ein dickes Fell und gelegentlich eine Portion trockenen Witz. Ludwigshafen mag grau wirken – der Alltag als Obermonteur ist alles andere als farblos. Es bleiben die kleinen Siege: Wenn nach Tagen Ausprobieren das System läuft, eine Anlage vorzeitig wieder ans Netz geht oder die Abnahme auf Anhieb passt. Das klingt vielleicht großspurig. Ist es aber nicht. Denn mittendrin bleibt man Mensch: Mal genervt, mal stolz, manchmal beides auf einmal. Das – so meine ich – macht den Beruf in Ludwigshafen aus. Kein Spaziergang, kein Abenteuerroman. Sondern etwas Echtes. Und das sucht man, auch als Berufseinsteiger, so schnell nicht überall.