SPIE SAG GmbH GB City Networks & Grids | 36304 Alsfeld
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CNG Süd-West / NL Alsfeld | 36304 Alsfeld
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Manch einer wird nie vergessen, wie es sich anfühlt, einen Graben in der Kasseler Lehmerde zu graben, während die Kälte an den Zehenspitzen knabbert und die Bagger im Takt vibrieren. Wer in diesen beruflichen Kosmos eintritt, merkt schnell – die Arbeit als Monteur im Rohrleitungsbau ist nichts für filigrane Nervenkostüme oder notorische Warmduscher. Sie ist ein Handwerk, das nicht nur Muskeln, sondern Köpfchen verlangt. Warum ausgerechnet Kassel? Die Antwort fällt vielschichtiger aus, als es auf den ersten Blick scheint.
Kassel wächst, verändert sich, wird dichter – viel geredet wird über neue Wohnquartiere, Industrieansiedlungen und demografische Verschiebungen. Dabei bleibt oft unsichtbar, was unter der Erde passiert: Modernisierung von Gas- und Wasserleitungen, Anbindung neuer Gewerbestandorte, Sanierung maroder Kanäle. Gerade im Stadtkern und um die VW-Werke herum herrscht reger Bedarf an robusten Fachkräften, die mit Plan und Pragmatismus anpacken können. Klingt nach Routine? Weit gefehlt: Die Anforderungen wandeln sich. Neue Materialien, druckfeste Kunststoffrohre, digitale Mess- und Prüfgeräte. Wer heute einsteigt, darf sich auf ein Zusammenspiel aus klassischem Handwerk und moderner Messtechnik gefasst machen. Es ist kein reines Schaufel-bis-zur-Schicht-Arbeit. Heute werden Baustellen gelasert, Daten geteilt, Pläne digital verschickt. Was viele unterschätzen: Der digitale Wandel im Bau ist längst Realität.
Was den Beruf ausmacht? Sicherlich die Mischung: Ob Großbaustelle am ICE-Bahnhof oder Rohrsanierung in der Kasseler Nordstadt – als Monteur ist man selten Einzelkämpfer. Man verlässt sich aufeinander, geht gemeinsam in die Grube, stemmt überraschende Hindernisse – und manchmal auch den Frust, wenn wieder eine Straße gesperrt wird oder Anwohner die Geduld verlieren. Hier zeigt sich, wer wirklich Teamplayer ist – und wer auch nach Feierabend noch weiß, wie man einen guten Kaffee kocht. Irritierend ehrlich: Nicht jeder Mensch ist für die täglichen Überraschungen auf der Baustelle gemacht. Es braucht Fingerspitzengefühl, wenn plötzlich ein Erdkabel im Weg liegt oder sich Baupläne als Wunschdenken entpuppen. „Bis hierher und nicht weiter“ – solche Momente gibt es öfter, als einem lieb ist. Und dennoch: Die Zufriedenheit, wenn nach Tagen harter Arbeit Wasser wieder zuverlässig fließt und die Straße wie neu daliegt.
Für Berufseinsteiger und Wechselhungrige ist der Markt in Kassel zurzeit ein Wechselbad: Die Nachfrage nach Monteuren ist hoch, die Besetzungslücke spürbar. Händeringend suchen die Betriebe Nachwuchs, der nicht schon nach dem dritten Regentag aussteigt. Die Einstiegslöhne? Nun, das Spektrum reicht realistisch betrachtet meist von 2.500 € bis 2.900 €, in besonders spezialisierten Betrieben oder mit ersten Zusatzqualifikationen können es rasch 3.000 € und mehr werden. Klingt nach ordentlich Bausubstanz, ist aber angesichts der Arbeitszeiten und Wetterkapriolen auch verdient. Und: Überstundenzuschläge, Spesen im Außendienst oder Zusatzgratifkationen für Bereitschaftsdienste sind in Kassel kein Exot, sondern beinahe Standard.
Was bleibt? Die Erkenntnis, dass der Beruf des Rohrleitungsmonteurs – oft als „alter Zopf“ verschrien – im Wandel steckt. Die Weiterbildungsmöglichkeiten wachsen, etwa zur Montageleitung, im Bereich versorgungs- oder maschinentechnischer Spezialisierung oder im Sicherheitsmanagement. Interessant ist: Gerade im Großraum Kassel sind viele mittelgroße Betriebe flexibler geworden, geregeltere Arbeitszeiten, Innovationsdrang, eigene Azubi-Teams. Klar, Risiken gibt’s – die Witterung, das Unfallpotenzial und gelegentlich ein Behördenpapierkrieg, der seinesgleichen sucht. Aber: Wer nicht davor zurückschreckt, auch mal mit ölverschmierten Händen und schmutzigen Stiefeln nach Hause zu kommen, findet hier einen Beruf mit Substanz. Und vielleicht auch ein Stück Stolz, wenn man dem eigenen Kind erklärt: „Siehst du die Straße da drüben? Da unten läuft alles, weil wir’s richtig gemacht haben.“ Persönlich? Ich kann mir nichts bodenständigeres vorstellen – und manchmal frage ich mich, warum wir nicht längst ein Denkmal für die Stillen Helden unter unseren Straßen errichtet haben.
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