STRABAG AG, Direktion Pipelines & Netzwerk | 87463 Osterwald
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Hoth Tiefbau GmbH & Co. KG | Achim-Badenermoor, Beverstedt, Celle
Hoth Tiefbau GmbH & Co. KG | 38312 Achim
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Wer sich – freiwillig oder aus Notwendigkeit – für den Beruf des Monteurs im Rohrleitungsbau entscheidet, dem sei eins vorweg: Hier geht es nicht um Hochglanzbüros oder polierte Imagekampagnen. Braunschweig mag als Stadt im Herzen Niedersachsens in vielem bodenständig sein, beim Thema Infrastruktur aber spielt sie in einer anderen Liga. Wasserleitungen aus den 70ern, Wärmeleitungen, die klapprig wie ein altes Kinderfahrrad wirken, und dann dieses ewige Auf und Ab beim Thema Energiewende. Für den einen ist das ständiges Reparieren, für den anderen begriffener Strukturwandel.
Doch was macht diese Arbeit aus? Einfache Antwort: Viel körperlicher Einsatz, ab und an ein technisches Rätsel, das sich nicht mal mit Drei-Tage-Bart und Erfahrung lösen lässt – und ein Schuss Improvisation. Man steht in Baugruben, die im Braunschweiger Winter gerne mal wie die Hälfte der Oker volllaufen. Man kennt jede Sorte Sand zwischen Ölper und Heidberg, manchmal besser als das eigene Wohnzimmer. Es gibt Tage, an denen alles läuft – Leitung auf, Schweißnaht top, Kollegen guter Dinge. Es gibt aber auch jene Tage, an denen ein rostiges Ventil, das beim Kranen abbricht, den ganzen Zeitplan zertrümmert. Wer sich davon nicht entmutigen lässt, findet hier eine Arbeit fernab jeglicher Schreibtisch-Müdigkeit – das meine ich durchaus wertschätzend.
Das Einstiegsgehalt? Da muss man schon einmal nüchtern bleiben. In Braunschweig rechnen die meisten Betriebe für ausgebildete Monteure im Rohrleitungsbau mit Beträgen zwischen 2.600 € und 3.100 € monatlich. Mit Überstunden (und das sind keine Seltenheit) und Zusatzqualifikationen kann man sich in Richtung 3.500 € bis 3.800 € bewegen. Letzteres gelingt meist denjenigen, die sich in Spezialgebiete wie das Schweißen unter Aufsicht („WIG, MAG, wer’s kennt, weiß warum“) oder im Umgang mit Kunststoffrohrsystemen auskennen. Die Wahrheit liegt wie so oft in den Details: Ein Betrieb, wo die Chefs selbst noch morgens auf die Baustelle gehen, zahlt oft etwas weniger – dafür stimmt das Betriebsklima. Großunternehmen, die Projekte wie den neuen Fernwärmering stemmen, bieten mehr Geld, aber weniger persönliche Bindung. Manchmal fragt man sich tatsächlich, was genau das individuell Wertvollere ist.
Ich möchte auch die ganz Trivialen nicht verschweigen: Ja, die Arbeit ist oft schmutzig. Es gibt Momente, da kratzt man sich am Kopf, wie man einen halben Vormittag lang mit einer alten Muffe ringen konnte, während andere gerade mit der Drohne das großstädtische Dach abfliegen. Aber: Auch Digitalisierung passiert hier. Wer jetzt glaubt, Digitalisierung im Rohrleitungsbau sei so selten wie Vitamine in Pommes, liegt nur halb daneben. Ob GPS-gestützte Vermessung, Schachtdokumentation per Tablet oder das Einlesen von Leitungsverläufen ins städtische GIS – mittlerweile geht technisch mehr, als manche alteingesessenen Kollegen wahrhaben wollen. Wer den Umschwung nicht verschlafen will, ist gut beraten, sich genau diese Kompetenzen anzueignen. Ich habe festgestellt (und das ist vielleicht nicht jedem recht), dass Weiterbildungen in Bereichen wie Kunststoffschweißtechnik oder elektronische Dokumentation nicht nur auf dem Papier etwas bringen, sondern auch auf der Baustelle echten Unterschied machen.
Bleibt die Frage, wie es aktuell aussieht, wenn man neu dabei ist – oder einen Cut möchte. Kurz gesagt: Die Lage in Braunschweig ist so angespannt wie das Seil am Rohrzug – kein Scherz. Der Boom im Wohnungsbau rund um die Stadt, die ewig defekte Wasserhauptleitung am Mittelweg, Fernwärmeerweiterung von Stöckheim bis Rüningen – es fehlt an Leuten. Wer halbwegs geschickt ist, zuverlässig arbeitet und nicht gleich bei Regen schlappmacht, hat mehr Auswahl, als in manch anderen Bereichen. Dass die Betriebe händeringend jemanden suchen, ist kein wohlmeinender Branchenmythos, sondern Alltag. Aber: Kein Job ohne Gegenwind – der körperliche Verschleiß kommt oft früher, als einem lieb ist. Die Arbeitszeiten? Mal familienfreundlich, mal gar nicht.
Unterm Strich ist der Monteur-Beruf im Rohrleitungsbau in Braunschweig nichts für Zehnfinger-Tastaturhelden – ja, ich weiß, das klingt stumpf. Doch eben auch nicht ohne Zukunft. Wer gelernt hat, mit Dreck und Daten, Schweißgerät und Plan zu jonglieren, erlebt hier nicht nur Wandel am Rohr. Manchmal auch an sich selbst.
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