MEUSELWITZ GUSS Eisengießerei GmbH | 04610 Meuselwitz
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MF Metallbau GmbH | 07819 Triptis
Hörmann KG Ichtershausen | Ichtershausen bei 99084 Erfurt
Hörmann Deutschland | 99334 Elleben
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Manchmal reicht ein Blick in die Altstadtgassen von Erfurt, und man ahnt: Hier hängen Geschichten aus Eisen. Ein handgeschmiedetes Tor, ein fensterhohes Gitter, kunstvoll verwundene Geländer – Spuren der Metallgestaltung, die sich bestens in die Geschichte der Stadt einfügen. Für mich als jemanden, der das Handwerk zum Beruf gemacht hat, fängt damit die eigentliche Faszination aber erst an: Auf der einen Seite steht die reine Formbarkeit von Metall, auf der anderen Seite das Wissen, dass hier in der Region ein unsichtbares Netz aus Werkstätten, Traditionsbetrieben und auch kleinen Start-ups existiert – Menschen also, die Herz und Handwerk zusammenbringen.
Was ist das eigentlich, ein Metallbauer in der Fachrichtung Metallgestaltung? Wer hofft, dass es allein mit Muskelkraft getan ist – irrt. Zwar geht es nicht ohne kräftige Arme und einen robusten Rücken; wer aber nur Funken sprühen will, landet rasch im Trott. Metallgestaltung bedeutet nämlich, technische Pläne zu lesen, eigene Entwürfe zu entwickeln, Maß zu nehmen, die klassische Handarbeit zu beherrschen und das alles in einen regionalen Kontext zu setzen. Ja, klar, Handschweißverfahren, Schweißgeräte, modernste 3D-Software – man jongliert mit mehr als nur Hammer und Amboss. Erfurt selbst hat einen Branchenmix zu bieten, wovon nicht wenige profitieren: Einzelne Betriebe sind auf Historisches spezialisiert, andere liefern kreative Lösungen für moderne Architekturprojekte. Wer als Einsteiger oder berufserfahrener Umsteiger da reinwill, sollte Folgendes wissen: Nach unten gibt’s kaum Begrenzung in Sachen Anspruch – nach oben sowieso nicht.
Ich habe den Eindruck, dass die Erfurter Szene in den letzten Jahren wieder etwas selbstbewusster geworden ist. Liegt’s an gestiegenem Regionalstolz? Oder daran, dass auch hier Historie wieder eine Rolle spielt – Denkmalpflege, Sanierung von Jugendstilfassaden, die Zusammenarbeit mit regionalen Architekten? Man merkt jedenfalls, dass kreative Eigenwilligkeit geschätzt wird, aber eben immer auf Basis solider Fertigkeiten. Zentral bleibt: Die Stücke müssen nicht nur schön, sondern haltbar sein – eine unsichtbare Allianz aus Gestaltung und Statik, wie ich es mal ausdrücken würde.
Jetzt Butter bei die Fische: Bei all der Leidenschaft – am Monatsende zählt das Portemonnaie. Wer als Berufseinsteiger oder Quereinsteiger startet, bewegt sich in Erfurt meist irgendwo zwischen 2.500 € und 2.900 € monatlich. Mit wachsender Erfahrung, Spezialisierung oder einem Meisterbrief dürfen es im Einzelfall auch 3.000 € bis 3.500 € sein – tendenziell eher Richtung 3.200 €, wenn man mit Liebe zu Details auch bei Sonderkonstruktionen liefern kann. Natürlich – das Gehaltsniveau ist nicht mit Großstädten wie München zu vergleichen, aber dazu passt eben auch das Lebensgefühl hier. Kein Hochglanz, keine Heißluft. Noch ein Satz zu den Arbeitszeiten: Meist geregelte 38- bis 40-Stunden-Woche in kleinen bis mittleren Betrieben, manchmal aber auch Wochenendarbeit bei Termindruck oder historischen Sanierungen. Und ja, man verdient sich den Rückenmuskel – aber das weiß man vorher.
Technologischer Wandel steht dabei ständig im Raum: Wer nicht bereit ist, sich mit neuen Maschinen, Fertigungsverfahren oder CAD-Lösungen auseinanderzusetzen, bleibt zurück – das ist der raue Ton eines Gewerkes, das sich nie wirklich ausruht. Gleichzeitig gibt es regional solide Weiterbildungsmöglichkeiten, von Schweißzertifikaten über Kurse in Oberflächentechnik bis hin zur Denkmalpflege. Was viele unterschätzen: Die eigene Handschrift wird oft zum wichtigsten Alleinstellungsmerkmal. Gerade in Erfurt, wo Traditionspflege auf moderne Bauprojekte stößt, zahlt sich kreative Vielseitigkeit aus. Wer mit alten Formen spielen kann, ohne im Museum zu enden, gewinnt. Und manchmal staunt man selber darüber, wofür sich regionale Auftraggeber in puncto Design und Technik tatsächlich begeistern lassen. Oder auch nicht – das ist eben die westthüringische Realität.
Wäre zu einfach. Der Beruf verlangt Ausdauer, ein gerüttelt Maß Eigensinn und einen langen Atem, den nicht jeder mitbringt. In Erfurt aber, das behauptet sich zunehmend als Schauplatz moderner und historischer Metallgestaltung, warten Chancen für jene, die mehr wollen als nur einen sicheren Arbeitsplatz. Vielleicht ist es die Suche nach Sinn – oder einfach der Spaß an etwas Greifbarem, das über Generationen bleibt. So oder so, der Metallbau hier ist nichts für glänzende Hochglanzbroschüren. Aber genau darin liegt, wenn Sie mich fragen, die eigentliche Schönheit.
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