LTB Leitungsbau GmbH | 31275 Lehrte
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Hand aufs Herz: Wer mit dem Kopf durch die Werkstatt läuft, kurz vor Feierabend, die Hände noch rußverschmiert vom letzten Schweißauftrag – der weiß, dass hier ganz andere Regeln gelten als in so manch steril gekacheltem Produktionsbetrieb. Metallgestaltung in Braunschweig, das ist eine Mischung aus erdigem Handwerk, halber Kunst und einem Schuss Ingenieursverstand. Klingt ein bisschen größenwahnsinnig? Vielleicht. Aber im Kern steckt Ehrlichkeit drin – so, wie es jeder richtige Handwerksberuf fordert (und verdient).
Wer in Braunschweig den Berufseinstieg in der Metallgestaltung sucht oder nach Jahren Erfahrung noch mal neu ansetzen will – sei es aus Umbruch, Unruhe oder reiner Neugier –, steht häufig erst mal am Rand der Gleise, während irgendwo weit hinten schon die Regionalbahn rattert. Die Aufgaben sind selten stromlinienförmig. Mal geht’s um empfindliche Gitter für denkmalgeschützte Jugendstilportale, mal um schnörkellos elegante Geländer am energieeffizienten Neubau. Einmal schweißen, bitte? Von wegen. Da wird gebogen, gefeilt, geprägt, manchmal sogar gestanzt, und das alles mit den Händen am Material, dem Kopf beim Kunden – und oft auch ein Ohr an der Maschine.
Kein Projekt wie das andere; jeden Tag eine neue Kalkulation aus Material, Zeitdruck, Phantasie und – ja, auch handwerklichem Pragmatismus. Schöne Theorie: Den Stahl beherrschen, das Design verstehen, aber spätestens beim fünften Treppengeländer spürt man, dass längst noch nicht jeder Kniff Routine ist. Und Hektik? Gehört dazu. Zeitverzug im Fertigungsprozess – schon wird’s kreativ, oder, wie wir Braunschweiger manchmal ironisch sagen, „sportlich“.
Jetzt mal Tacheles: Die Jobsituation ist alles andere als eingefroren. In Braunschweig suchen viele kleine und mittlere Metallbaubetriebe nach Leuten, die mehr können als nur Skizzen kopieren oder nach Schema-F die Flex ansetzen. Der Begriff „Fachkräftemangel“ geistert zwar inzwischen inflationär durch jedes Wirtschaftsblatt, trifft hier aber erstaunlich präzise ins Schwarze. Gute Einsteiger werden genommen, Wechselwillige gefragt – immer vorausgesetzt, das Selbstbewusstsein stimmt und die Lust, sich auch mal in unbekannte Aufgaben zu stürzen.
Das Gehaltsniveau? Schwankt, je nach Erfahrungsstand, Betrieb und übernommenem Verantwortungsbereich. Wer frisch von der Ausbildung kommt, kann im Raum Braunschweig mit rund 2.400 € bis 2.800 € rechnen. Mit wachsender Erfahrung, Zusatzqualifikationen oder dem Sprung in eine Werkstattleitung sind 3.000 € bis 3.600 € durchaus drin. Klar, es gibt immer Exoten nach oben wie nach unten – aber die Lebenshaltung hier bleibt bislang bezahlbar (wenn auch mit steigender Tendenz, Stichwort Immobilienpreise).
Jetzt das Unbequeme: Wer sich mit alten, verbeulten Werkzeugen in die Gegenwart retten will, wird früher oder später mächtig auf die Nase fallen. Digitale Planung, CAD-Zeichnungen, CNC-Fräsen – das ganze Gedöns, das mal als Teufelswerk galt, ist längst Standard. In vielen Braunschweiger Betrieben spricht niemand mehr von „Experiment“: Die Schnittstelle aus Design-Software, Fertigung und Kundenkommunikation wird zunehmend entscheidend. Wer bislang CAD wegignoriert hat, sollte dringend aufholen – oder damit leben, dass die Kollegen schmunzeln. Oder schlimmer: Sie schicken einen auf einen halbgaren VHS-Kurs. Kommt vor.
Aber: Das Handwerkliche, die reine haptische Lust am Material, bleibt. Was viele unterschätzen – und da spreche ich aus Erfahrung – ist die Bedeutung von Fingerspitzengefühl gerade dort, wo denkmalgeschützte Bauten erhalten oder moderne Objekte mit Charakter ausgestattet werden. Ein Geländer, das nur schön aussieht, aber nicht hält, ist eben genauso fehl am Platz wie eine perfekte Schweißnaht an einem Designobjekt, das keiner anschauen mag.
Ja, Weiterbildungen gibt’s auch hier: Metallbaumeister, Schweißfachmann, Techniker – klingt hochtrabend, ist aber oft der Türöffner für größere Projekte oder mehr Verantwortung im Betrieb. Was ich allerdings mitnehme nach dieser Reise durch die Braunschweiger Werkstätten: Uns eint der Stolz aufs Material, aufs Können und auf die Mischung aus Tradition und Zukunftsbaustelle. Manchmal fragt man sich, ob Metallgestaltung je Mode wird oder bleibt, was sie ist: eine Berufung, die nie ganz ausdefiniert ist.
Die Löwenstadt bietet Freiraum – für Eigenarten, für kleine Verrücktheiten und für das leise Selbstbewusstsein derer, die Funken fliegen lassen, wo es vorher grau war. Und am Ende? Beim Feierabendbier nach einem vollen Tag spürt man manchmal: Kein Algorithmus der Welt ersetzt das Gefühl, mit eigenen Händen etwas Bleibendes zu schaffen. Oder?
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