tagwerk personal GmbH - Troisdorf | 53757 Sankt Augustin
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Es gibt Berufe, bei denen man von außen meint, alles sei klar: Eisen, Stahl, Funkenflug – Hauptsache, der Hammer sitzt und das Maßband stimmt. Doch wer sich in Aachen als Metallbauer im Bereich Metallgestaltung verdingt, merkt recht schnell: Hier ist mehr im Spiel als simple Kraft und ein bisschen Lötzinn. Die Gilde, die sich zwischen Industriebrachen, Altstadtring und den Werkstattzonen der Vororte tummelt, arbeitet irgendwo zwischen solider Facharbeit und feinem Gespür für Ästhetik. Ein Spagat, der nicht jeden Tag einfach zu schaffen ist, auch wenn das Außenbild gern den „Macher“ betont.
Wer den Beruf von Grund auf gelernt hat, weiß: Es geht nicht um bloßen Zaunbau – auch wenn solche Aufträge im Alltag oft genug dabei sind. Gesucht wird ein Gestaltungswille, eine Mischung aus technischem Sachverstand, Materialgefühl und dem Blick für Form. Das ist kein Märchen: In Aachen formt der Metallbauer Tore mit Jugendstil-Anleihen, schweißt Geländer, die scheinbar schweben, entwirft ausgefallene Fassadenelemente für Institute und Unternehmen, die auf dem einen Bein Tradition und auf dem anderen Forschung tanzen. Die Nähe zur Hochschule und zu diversen Design- wie Technikschmieden prägt; man spürt gerade im Kern der Stadt den Wind der Tüftler und Erfinder, der weit in die Handwerksbetriebe weht.
Es lässt sich nicht leugnen: So ein Arbeitstag kann zäh beginnen – und endet nicht selten mit schmutzigen Händen und dem klassischen Gefühl, „etwas geschafft“ zu haben. Wer als Einsteiger oder erfahrener Wechselwilliger in Aachen anfängt, merkt aber irgendwann: Hier sind die Spielräume größer, als es der Titel vermuten lässt. Experimentieren mit Aluminium, Cortenstahl, Messing – gewünscht, ja manchmal fast Pflicht, wenn Auftraggeber besondere Wünsche äußern. Ich sage es mal so: Metallgestaltung ist oft Basteln auf hohem Niveau. Manchmal fragt man sich, ob die Bauherrschaft überhaupt weiß, was sie für ihr Geld alles bekommen könnte… oder eben nicht bekommt. Es ist kein Beruf für Leute, die nach Schema F abarbeiten wollen. Wer geistig ausgestreckte Antennen hat, ist mindestens so gefragt wie muskulöse Unterarme.
Warum Aachen? Weil die Stadt mit ihrer Mischung aus Tradition, Innovationsdrang und Eigenbrötlertum einen einzigartigen Arbeitsmarkt bietet. Es gibt hier noch erstaunlich viele kleine Betriebe, oft familiengeführt, für die Stahl keine anonyme Handelsware ist, sondern Teil des täglichen Lebensgefühls. Klar, die Digitalisierung macht auch vor den Werkbänken nicht Halt – CNC-Technik, 3D-Scanner und computergestützte Entwürfe sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Das führt zu einer gewissen Ambivalenz: Mal ersehnt, mal verflucht, reißt der technische Fortschritt Gräben zwischen jüngeren und erfahrenen Kräften auf. Wer bereit ist, sich auf Innovationswellen einzulassen, findet allerdings genug Nischen. Man darf nur keine Angst vor Wandel haben – oder vor einer Branche, in der alteingesessene Chefs und hippe „Metallpoeten“ um die besten Aufträge ringen.
Was viele unterschätzen: Das Gehalt schwankt kräftig. Die gängigen Lohnspannen bewegen sich meist zwischen 2.600 € und 3.400 € – wobei es nach oben kaum echte Begrenzung gibt, sofern die Kombination aus Erfahrung, Spezialisierung und Renommee stimmt. Einsteiger starten oft bei mindestens 2.500 €; mit Meisterbrief, speziellem Knowhow (z. B. Schweißprüfung oder Designkompetenz fürs Denkmalschutzprojekt) lassen sich Beträge von 3.500 € bis 3.900 € erzielen. Das ist solide – aber nicht überbordend, wenn man die Verantwortung und manchmal auch das Risiko rechnet.
Wer heute in Aachen als Metallbauer mit Fokus auf Gestaltung einsteigt, sollte mehr mitbringen als bloßes handwerkliches Geschick. Neugier auf Technik, ein offenes Ohr für Kundenideen – und, ja, gelegentlich Frustrationstoleranz. Die Realität bringt manchmal Baustellen, die pures Chaos sind. Dann wieder ist da der Moment, in dem man auf einer frisch abgeschlossenen Treppe steht, den Blick hebt und sich sagt: Genau dafür mache ich das. Das Feld ist breit; die Herausforderungen vielschichtig. Für Menschen, die eine Leidenschaft für Material und ein bisschen Trotz im Bauch haben, ist es fraglos einer der spannendsten Handwerksbereiche der Region. Und vielleicht sogar eine Art Berufung – auch wenn manch ein Feierabendbier nötig ist, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
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