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Wer auf den ersten Blick an Messebau denkt, dem kommt wahrscheinlich die glänzende Show ins Hirn: aufsehenerregende Kulissen, Licht, Logos, Hightech-Zirkus im Schnelldurchlauf. Aber Moment mal – hinter so einem Messestand steckt, jedenfalls in Potsdam, ein bis zur letzten Schraube minutiös ausgeklügeltes Handwerk. Jedenfalls, wenn man es nicht einfach abwickelt, sondern mit einer gewissen Authentizität bauen will. Und jetzt mal ehrlich: Wer heute darüber nachdenkt, sich dem Berufsbild „Messebau“ zu nähern, der bewegt sich in einer Zone zwischen kreativer Organisation und staubigen, manchmal fast poetisch anmutenden Tätigkeiten. Mehr Improvisation als Handbuch. Weniger Routine als Balanceakt.
Die Hauptstadtregion ist natürlich eine eigene Bühne: Der Innovationsdruck aus Berlin, die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen, und auf einmal sitzt da ein internationaler Konzern, der die Latte mal eben zwei Meter höher legt. Potsdam spielt gern auf beiden Seiten – traditionsbewusst im Detail, aber offen für technisches Update. Was viele unterschätzen: Die Messebauerinnen und Messebauer hier sind keine Einzelgänger, sondern Teil eines Patchworks aus Gewerken, Architektinnen, Medientechnikern und manchmal sogar Künstlern. Einer, den ich mal bei einem Aufbau im Waschhaus kennengelernt habe, sagte: „Man muss die Sprache der Gewerke sprechen und trotzdem seinen eigenen Ton behalten.“ Irgendwie trifft er damit den Kern der Sache.
Klar, auch im Messebau wird geschraubt, gesägt, gehoben. Der Geruch nach frischem Holz, das Klacken des Akkuschraubers – vertraut, fast beruhigend. Doch wer glaubt, mit Muskelkraft allein käme man weiter, wird spätestens beim lasergenauen Vermaßern oder bei der digitalen Vorvisualisierung eines Standes kurz ins Schwitzen geraten. Was früher die Werkzeugkiste war, ist heute ein Mix aus virtuellem Modell, 3D-Laserscanner und (als Kontrastprogramm) der robusten Maurerkelle. Es reicht nicht mehr, Pläne nur zu lesen – sie werden im Team entworfen, per Tablet angepasst, im Baucontainer diskutiert und vor Ort optimiert. Den Spruch „Das haben wir immer so gemacht“ kann man in Potsdam getrost vergessen – das Tempo der Entwicklung lässt da keine Nostalgie zu.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wer sich im Messebau in Potsdam verdingen will, findet kein El Dorado für schnelle Aufstiege, aber durchaus solide Perspektiven mit handfestem Wert. Die typische Vergütung bewegt sich, je nach Erfahrung und Qualifikation, zwischen 2.800 € und 3.600 €. Mit etwas Finesse und Engagement sind auch 4.000 € drin – eher selten, aber möglich. Was darüber hinaus motiviert? Sicher nicht die ewige Hackordnung oder die Aussicht auf dreitägiges Zuschlagen am Band. Sondern die Freude daran, sich in ein Projekt einzubringen, das am Ende wirklich sichtbar bleibt – zumindest für ein Wochenende lang. Wer fürs Handanlegen, für Schweiß und Schrauben, aber auch für leuchtende Gesichter und ständige Improvisation offen ist, der wird hier nicht unglücklich.
Ein Detail, das ich aus Gesprächen immer wieder aufgeschnappt habe: Keiner bleibt hier stehen. Viele stoßen nach einiger Zeit auf die typischen Kreuzungen – Spezialwissen in Lichttechnik, digitale Planung oder gar Ausstellungsarchitektur. Praxisnahe Fortbildungen gibt es in der Region genauso wie Austausch mit Hochschulen und Werkstätten. Das klingt vielleicht wie eine Binsenweisheit, aber der Messebau in Potsdam verschlingt jeden, der sich dem Fortschritt verweigert. Offenheit fürs Lernen – und der Mut, vom Allrounder zum Spezialisten zu werden. Das schafft nicht nur Luft nach oben, sondern sorgt für abwechslungsreiche Arbeitstage, die oft ganz anders laufen als geplant. Und ehrlich: Wenn schon kein Alltag nach Vorschrift, dann wenigstens keiner zum Einschlafen.
Am Ende bleibt der Messebau in Potsdam ein Gelände mit ungewissem Ausgang. Für die einen ein Sprung ins eiskalte Wasser, für die anderen eine Bühne zum Gestalten, Schwitzen, Witzeln und, ja, manchmal auch zum Improvisieren am Limit. Für mich steht fest: Wer sich auf das Abenteuer Messebauer oder Messebauerin in dieser Stadt einlässt, muss offen sein für Unerwartetes, für Teamgeist, für Dreck an den Händen und digitale Tüftelei zugleich. Klingt anstrengend? Ist es auch. Aber immerhin definitiv nicht langweilig.
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