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Wer in Leverkusen nach einem Beruf mit echtem Werkstoff sucht, landet früher oder später beim Messebau. Komisch eigentlich, oder? Man entwirft Räume, die nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Da steckt schon eine gewisse Ironie drin – Gebäude auf Zeit, die trotzdem mit allen Sinnen begehbar sind. Und doch: Wenn ich überlege, was Messebau wirklich bedeutet, dann geht es eben nicht nur um Temporäres. Es geht um handwerkliche Präzision, Materialkenntnis, Flexibilität – und um diesen kleinen Kick, wenn der Kunde zufrieden nickt und alles steht. Zumindest für den Moment.
Leverkusen, eingeklemmt zwischen dem rheinischen Doppelkoloss Köln/Düsseldorf, hat im Messebau seinen eigenen Ton. Hier kennt man die Chempark-Industrien, schätzt kurze Wege und die Mentalität: „Geht nicht, gibt’s nicht.” Unternehmen im Messe- und Ausstellungsbau sind oft keine Riesen, sondern familiengeführte Mittelständler oder flexible Spezialisten. Das bedeutet für Berufseinsteiger oder Wechsler: Viel Eigenverantwortung, wenig Anonymität, manchmal überraschend kurze Entscheidungswege. Aber Vorsicht – was in Köln als „Show“ funktioniert, wirkt hier manchmal affig. Wer hier reinkommt, muss praktisch zupacken können, Fehler beheben, improvisieren. Papptafeln aus einzelnen Wörtern, Protoypen am Feierabend, Lackgeruch in den Haaren. Gesucht werden keine Blender, sondern Anpacker, die mehr mitbringen als nur einen handlichen Lebenslauf.
Gesprochen wird im Messebau oft von „Systemen“, „Modularität“ und „Präsentation“. Klingt etwas nach Baukasten, ist aber überraschend vielseitig. Wer einsteigt, lernt gleich: Das Spektrum reicht von Holz- oder Metallverarbeitung bis zu komplexer Lichttechnik und Medienspielerei. Ganz ehrlich? Die Zeiten, in denen es nur den Sägeführerschein brauchte, sind vorbei. Heute schleifen sich Baustellenbesprechung, Laservermessung und CAD-Arbeitsplatz aneinander wie Späne auf dem Werktisch. Wer sich hier wiederfindet – handwerklich fit, aber kein digitaler Analphabet –, wird gebraucht. Überholte Ansichten („Handwerk ist analog, Digitalisierung was für die Schreibtische”) halten sich maximal bis zum zweiten Espresso der Woche.
Jetzt wird’s heikel – und ehrlich gesagt, muss das auch mal sein. Die Gehälter im Messebau in Leverkusen? Liegen oft zwischen 2.600 € und 3.200 €, je nach Qualifikation, Erfahrung und Betrieb. Wer sich auf Spezialbereiche wie Lichttechnik, digitale Steuerungen oder Sonderkonstruktionen einschießt, kann auch mehr erreichen. Aber, und das will keiner hören: Die Saisonabhängigkeit ist eine Tatsache. Im Spätherbst läuft die Werkstatt heiß, im Sommer knabbern manche am Gleitzeitkonto. Die Krux dabei? Selbstständigkeit, Überstunden, manchmal echte Ackertage. Trotzdem – für viele ist dieses Auf und Ab Teil des Charmes. Nicht jeder will zwanzig Jahre am selben Schreibtisch verblassen.
Vielleicht mein Lieblingspunkt. Wer denkt, im Messebau werde die Axt nur einmal geschärft und gut ist, lebt hinterm Mond. Zertifikatskurse in CAD-Anwendungen, Brandschutzschulungen oder Workshops zu Baurecht – die Palette ist lang und wächst. Betriebe investieren in Schulungen, nicht nur im eigenen Haus, sondern auch über klassische Bildungsträger oder Handwerkskammer. Wer Lust hat, findet in und um Leverkusen Angebote, die sich explizit an den Messebau wenden. Aber: Es bleibt ein Spagat zwischen körperlicher Präsenz und digitalem Know-how. Manchmal verzettelt man sich, will alles können, alles machen. Und abends fragt man sich, ob nicht irgendwo ein Stück Identität verloren geht zwischen Laser-Wasserwaage und Zwischendeckenplanung. Aber vielleicht gehört das einfach dazu: handwerklich bleiben, neugierig bleiben – und sich gelegentlich wundern, welch absurde Vielfalt in diesen temporären Bauten steckt.
Der Messebau in Leverkusen ist weder bloße Resterampe fürs Handwerk noch hipper Techno-Spielplatz. Es ist das ständige Jonglieren zwischen Kunstgriff und Knochenarbeit. Für alle, die was suchen, das zwischen Bleibendem und Vergänglichem pendelt – mit ordentlich Verantwortung, aber auch Raudecken, an denen man wachsen kann. Manchmal wünscht man sich weniger Impro, mehr Struktur, klar. Aber ehrlich: Im Endeffekt ist das der Reiz und genau das, wofür ich diesen Beruf nicht eintauschen würde.
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