IU Internationale Hochschule | Wülfershausen an der Saale, Würzburg
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Andreas Christ Spedition und Möbel | 65183 Wiesbaden
Berufliches Schulzentrum Odenwaldkreis AöR | 64720 Michelstadt
IU Duales Studium | 97070 Würzburg
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Wer morgens über das weite Gelände der Frankfurter Messe schlendert – naja, meistens hetzt man eher –, der ahnt schnell: Das hier ist keine Branche für Papiertiger oder Schreibtischtäter. Der Duft von frischem Holz, gelegentlich vermischt mit einer Prise Elektronik und notdürftig verputzten Gipsplatten – dieses Gemisch erzählt Geschichten. Geschichten von Nachtschichten, kniffligen Statik-Problemen und dem ewigen Tanz mit Termindruck. Und mittendrin: Menschen, die Messebau wirklich machen, nicht bloß darüber reden.
Mit Messebau verbindet mancher Außenstehende noch immer tapezierte Sperrholzboxen und Broschürenspender. Wer einmal hinter die Kulissen schaut – also wortwörtlich „hinter den Stand“ –, lernt schnell: Hier läuft weit mehr als „Bretter zusammenschrauben“. In Frankfurt, dem Kraftzentrum für Messen und Veranstaltungen in Deutschland, hat sich das Berufsbild kräftig gewandelt. Digital gestützte Fertigung, modulare Bauweisen und der ständige Innovationsdruck schrauben die Latte hoch. Wer hier einsteigen will, braucht handwerkliches Können – klar –, aber auch ein bisschen Hirnschmalz, gute Nerven und ein Gespür für Zwischentöne beim Kunden.
Der Arbeitsalltag im Messebau kann alles Mögliche, nur nicht eintönig sein. Da gibt’s die Tage, an denen auf einmal alles klappt. Und dann wieder: Materialstau, Lieferverzug, dritte Systemänderung vorm Aufbau. Der Anspruch an Flexibilität ist mindestens so hoch wie die Anforderungen an Präzision. Schief montierte Träger, schludrige Verkabelung? Undenkbar – spätestens bei der Endabnahme durch die Messeleitung wird jeder Zentimeter gecheckt. Gleichzeitig hat sich, gerade in Frankfurt, ein Hang zur Show-Architektur entwickelt: Licht, Medientechnik, Nachhaltigkeitskonzepte. Wer mit alten Gewohnheiten kommt, hat’s schwer.
Ja, Geld spielt eine Rolle – und wer etwas anderes erzählt, den möge die Schraube am Stehbolzen klemmen. Einstiegsgehälter liegen meist zwischen 2.600 € und 2.900 €, Pendelbereich. Mit Erfahrung, speziellem Know-how (beispielsweise in Licht- oder Medientechnik) und vielleicht sogar einem Handwerksmeister kann man in Frankfurt durchaus Sprünge bis auf 3.200 € oder, mit Glück und Verantwortung, 3.600 € machen. Klingt ordentlich, ist aber kein Zuckerschlecken: Oft sind Überstunden dabei, Wochenendarbeit sowieso. Ja, die Messezyklen sind unnachgiebig – aber das weiß hier jeder. Was viele unterschätzen: Messebau in Frankfurt ist ein Kontaktsport. Wer sich durchbeißen kann, entwickelt schnell einen Ruf, der Gold wert sein kann – aber Gnade, wenn man schluderig wird.
Manche sprechen von einem rauen Ton, andere von Ehrlichkeit. In Frankfurt stößt man auf ein Berufsumfeld, das von Tempo, Internationalität und – nennen wir es diplomatisch – „direkter Ansprache“ geprägt ist. Viele Baustellen, kurze Fristen, hohe Kundenerwartungen. Die Multikulturalität bringt Vorteile, manchmal Missverständnisse. Aber ehrlich gesagt: Wer sich in den Frankfurter Messehallen behauptet, kann danach überall bestehen. Und Hand aufs Herz: Wo sonst trifft Hightech auf Handschlag, italienische Lichtdesigner auf hessische Schreinerkunst – und alle müssen am Abend denselben Standbesen greifen?
Messebau ist kein Standbein für Träumer. Die fortschreitende Digitalisierung, steigender Anspruch an Nachhaltigkeit und der Trend zu immer ausgefeilteren Hybridevents verändern nicht nur das Handwerkszeug, sondern das Selbstbild der Branche. Aber – mal ehrlich – gerade dieses ständige Weiterdrehen hält den Job lebendig. Wer offen bleibt, sich technisch weiterbildet (beispielsweise im Bereich 3D-Planung oder nachhaltige Baumaterialien), dem stehen auch in Frankfurt die Türen weit offen. Oder zumindest nicht ganz so fest zu, wie’s oft scheint. Klar: Es bleibt laut, staubig und ein bisschen chaotisch. Aber genau deshalb macht’s wohl auch so verdammt viel Spaß.
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