IU Internationale Hochschule | Wülfershausen an der Saale, Würzburg
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IU Duales Studium | Wülfershausen an der Saale
IU Duales Studium | 97618 Heustreu
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Wer sagt eigentlich, Messebau sei ein reines Handwerk? Ja, klar: Kreissäge, Akkuschrauber, schweres Gerät. Aber das Bild vom Messebauer, der Tag für Tag nur Bretter zurechtsägt, könnte schiefer nicht sein – zumindest nicht hier in Erfurt. Wer neu einsteigt oder als erfahrene Fachkraft einen Ortswechsel in Betracht zieht, trifft auf einen Beruf im Wandel, der zwischen regionaler Bodenhaftung und technologischer Aufholjagd mäandert. Klingt dramatisch? Ist es manchmal auch – und zwar im besten Sinne.
Der Tagesablauf im Erfurter Messebau startet selten mit Kaffee und Kugelschreiber im Büro. Viel eher findet man sich mit knirschendem Schotter unter den Schuhen wieder. Standaufbau auf der Messe Erfurt oder ein Spezialprojekt in irgendeiner kulturellen Nische der Stadt – immer ein Stück Ungewissheit im Gepäck. Würde ich es Routine nennen? Das wäre glatt gelogen. Eher ständige Improvisation auf professionellem Niveau. Wer hier arbeitet, muss das Unerwartete mögen: Da fehlt mal ein Bauteil, das Timing klemmt, irgendwer hat nachts noch den Plan geändert. Und auch, wenn die Kundschaft in Erfurt üblicherweise etwas entspannter ist als in Frankfurt oder Düsseldorf – unterschätzen sollte man die Herausforderungen nicht.
Manchmal habe ich das Gefühl, der Fortschritt rollt im Messebau wie ein Kran durchs Nadelöhr: langsam, sperrig, aber irgendwann doch. Wer heute mithalten will, sollte nicht nur mit Holz und Aluminium, sondern auch mit Leichtbausystemen, smarter LED-Technik und digitalen Planungsprogrammen umgehen können. CNC-Fräsen sind in Erfurt auch schon länger kein Hexenwerk mehr, und inzwischen wundere ich mich eher, wenn irgendwo noch jemand mit Zollstock und Bleistift auf den Bauch liegt. Trotzdem: Das Handwerkliche bleibt der Kern. Wer mit Werkzeug umgehen kann und offen für technische Neuerungen ist, hat hier einen echten Vorteil. Neueinsteiger lernen schnell, dass im Messebau Theorie und Praxis wie Geschwister zanken – und sich am Ende doch irgendwie ergänzen.
Jetzt mal Klartext: Wer im Messebau in Erfurt kein Allrounder sein will, sollte einen langen Atem haben. Die Auftragslage schwankt saisonal – volles Haus vor den großen Publikumsmessen, dann wieder Abwechslung mit Projekten im Event- oder Museumsbereich. Die Pandemie war wie ein Vorschlaghammer für die Branche; trotzdem hat sich der Markt hier schneller gefangen als in manchen westdeutschen Städten. Gehalt? Verhandlungsbasis, wie fast überall, aber für Berufseinsteiger starten die meisten zwischen 2.300 € und 2.800 € monatlich, Fachkräfte mit ein paar Jahren Erfahrung kommen durchaus auf 3.000 € bis 3.600 €. Luft nach oben? Klar, aber Wunder darf niemand erwarten. Was zählt, ist die Vielfalt – ein Job hier, ein Messebau-Projekt da, zwischendurch auch mal Ladenbau oder Ausstellungsgestaltung. Sich auf eine Schiene festlegen? In Erfurt zumindest nicht ratsam.
Eines sollte niemand unterschätzen: Faxen und Schnellkurse bringen hier wenig. Messebau in Erfurt lebt von Erfahrung, handwerklichem Geschick – und einer gewissen Flexibilität, wie man sie im Westen nicht immer voraussetzt. Die hiesigen Betriebe setzen auf praxisnahe Qualifikation – überbetriebliche Schulungen, interne Fortbildung, oft passgenau zugeschnitten auf die betrieblichen Anforderungen. Lange Masterpläne? Fehlanzeige. Punktuell gibt’s auch Kooperationen mit Technikerschulen aus der Region, und das Wissen um digital gestützte Montage, Materialkunde oder Lichttechnik wächst stetig. Was viele unterschätzen: Die Szene kennt sich – Empfehlungen ersetzen hier manches Zertifikat. Strebsamen Berufseinsteigern (und solchen, die mal wieder den Spieß umdrehen wollen) kann ich sagen: Dran bleiben, ausprobieren, machen. Papier alleine hilft wenig. Am Ende zählt die Fähigkeit, Lösungen aus dem Ärmel zu schütteln, wenn die Standtür plötzlich nicht passt – das ist, ehrlich gesagt, der Stoff, aus dem hier Karrieren gemacht werden.
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