Telegraphenamt | 10115 Berlin
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Stellen Sie sich vor: Es ist noch finster draußen, der Kaffee auf der Baustelle dampft, Schrauben klirren auf Metall, das Handy vibriert mit einer letzten Planänderung. Willkommen im echten Leben eines Messebauers in Berlin. Nein, das hier ist kein Werbeprospekt für Kreativberufe. Eher eine Bestandsaufnahme – handfest, im wahrsten Wortsinn, und trotzdem weit mehr als das. Wenn ich auf die letzten Jahre im Berliner Messebau zurückblicke, wird eines immer klarer: Wer hier mit anpacken will, muss beides können – zupacken und um die Ecke denken.
Geht es im Messebau wirklich nur um Wände stellen und Teppich kleben? Kaum. Gerade hier in Berlin, wo jeder zweite Messestand zwischen Funktion und Kunstobjekt schwankt, ist Anpassungsfähigkeit der eigentliche Arbeitsvertrag. Die Bandbreite an Anforderungen ist berauschend – oder, ehrlich gesagt, manchmal auch einfach überfordernd. Da stehen Sie um acht Uhr morgens auf der Baustelle, diskutieren mit dem Elektriker, übersetzen Designerdenglisch ins Machbare, und halten ganz nebenbei noch das Gerüst zusammen. Überhaupt: Kommunikationsgeschick zählt oft mehr als Muskelmasse. Die Leute, die mitziehen, sind selten die Lautesten – sie lösen Probleme im Flüsterton, während andere noch über Pflichthemd und Sicherheitsschuh streiten.
Nun ja, gefragt wird oft: „Und lohnt sich das finanziell?“ Ich muss gestehen, die Gehaltsbänder haben weniger Glanz als die Lichter über den Messeständen. Ein realistisch zu erwartendes Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.400 € und 2.900 €, erfahrene Kräfte schaffen durchaus 3.100 € bis 3.600 € – Abweichungen gibt’s je nach Ausbildung, Spezialgebiet und Nervenstärke. Es ist wie so oft: Wer flexibel bleibt, Nachtschichten nicht scheut und sich nicht zu fein für Sperrgut ist, kommt auf seine Kosten. Ob man damit in Berlin-Mitte eine Sechszimmerwohnung zahlt? Wohl kaum. Aber vergleichen Sie das mal mit anderen Handwerksjobs, die im schicken Berlin inzwischen darum kämpfen, überhaupt noch jemand zu finden. Wer hier Herz und Hände ins Spiel bringt, hat mehr als nur ein Sprungbrett.
Was viele unterschätzen: Kaum ein Bereich entwickelt sich rasanter als der Messebau im Digitalisierungsrummel. Simulationen in 3D, Laserzuschneideanlagen und Baustellenapps überschwemmen den Werkzeugkasten. Die Veteranen schimpfen, die Jüngeren tippen – doch ohne den digitalen „Rucksack“ ist der klassische Messebauer heute oft aufgeschmissen. Zumindest, wenn man in Berlin nicht auf der Standfläche von vorgestern landen will. Klar, händisches Geschick bleibt unersetzlich – trotzdem zählt inzwischen fast so sehr, welche App man schneller zückt, wie präzise Modelle im Team besprochen werden oder wer im Chaos den technischen Überblick bewahrt.
Die Stadt hat ihre eigenen Regeln. Nicht selten warten Auftraggeber mit Ideen aus Science-Fiction-Filmen, während draußen die Klimaproteste den Lieferverkehr stoppen. Mal ehrlich: Wer den Berliner Messebau liebt, liebt eigentlich das Unvorhersehbare. Die Dichte an internationalen Kunden bringt Kommunikationskuddelmuddel – mal auf Englisch, mal auf Berlinerisch mit osteuropäischem Akzent. Konflikte? Alltag. Klimaneutrale Materialien, Lastspitzen, nervöse Start-ups – anscheinend kommt jeden Tag ein neues Problem von links hinten. Aber, Hand aufs Herz: Genau das macht diesen Beruf am Ende so reizvoll. Wer sich darauf einlässt, wird gefordert – und manchmal auch überrascht, wie viel Stolz sich am Abend zwischen Schweiß und Sägespänen breitmacht.
Messebau in Berlin ist kein Job für Lebenslauf-Feinschmecker, aber auch nichts für Planlose. Wer sich auf Arbeitszeiten, Wankelmut und die berühmte Berliner Schnauze einlässt, findet hier mehr als einen Platz zum Geldverdienen. Vielleicht sogar eine Bühne, von der man selten gesehen, aber immer gebraucht wird.
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