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„Messebau? Du meinst, die Bretterbuden auf dem Jahrmarkt?“ Wer in Aachen Freunden oder der Familie von seinem Beruf erzählt, bekommt immer noch solche Sprüche zu hören. Wie wenig dieses Bild mit der Realität zu tun hat, dämmert einem meist erst, wenn man das erste Mal mit verschmierten Händen, staubigen Schuhen und trotzdem halbwegs zufrieden die Halle verlässt. Der Messebau ist ein Berufsfeld, das irgendwo zwischen klassischem Handwerk, unerschrockenem Improvisationstalent und wachsendem Technikverstand zuhause ist. In Aachen – der Stadt der angegrauten Bauten, neuen Start-ups und vor allem der stets wuseligen Technologieregion – wirkt das Ganze manchmal wie ein wilder Spagat zwischen Tradition und Tomorrowland.
Was viele unterschätzen: Messebau bedeutet selten nur, Wände zu verschrauben oder Theken zu schrauben. Klar – am Ende stehen Wand, Boden, Licht und ein paar Möbel. Doch bis es soweit ist, jongliert man mit Konstruktionsplänen, Controlern für das Licht, lasergeschnittenen Einzelteilen und teils absurden Kundenwünschen. Die Aufträge sind oft kurzfristig, der Aufbau ein Wettlauf gegen die Uhr. Wer blinkende Messestände auf der Aachen Technology Fair bewundert, ahnt nicht, dass deren Montage teils nachts, unter Fluchen, Schweiß und improvisierten Werkzeuglösungen erfolgte. Es ist Knochenarbeit – aber oft mit erstaunlich viel Kreativität.
Was ist nun die Besonderheit am Standort Aachen? Zunächst: Die Nähe zu Belgien und den Niederlanden macht das Bauklima angenehm international – im positiven wie im nervigen Sinn. Bestellungen trudeln manchmal auf Niederländisch ein, und plötzlich crasht ein belgischer Elektriker die eigene Zeiteinteilung. Aber gerade das macht’s spannend. Hinzu kommt die starke Tech-Szene rund um die RWTH und die lokalen Start-ups. Da gibt’s Anfragen für robotergesteuerte Produktinszenierungen oder Virtual-Reality-Tricks, die den Messebau vor zehn Jahren noch nach Science-Fiction hätten aussehen lassen. Wer sich hier nicht weiterbildet, bleibt stehen. Ich habe schon erlebt, dass ein Messeprojekt scheiterte, weil die Schnittstelle zwischen Monitorwand und hölzernem Stand einfach nicht ordentlich geplant war. Technik und Handwerk passen eben nicht immer nahtlos zusammen. Aber man wächst daran – meistens.
Jetzt mal Tacheles, auch wenn es unromantisch ist: Geld spielt eine Rolle. Gerade Berufseinsteiger müssen sich mit Monatsgehältern ab 2.400 € bis 2.800 € arrangieren, wobei Erfahrung, handwerkliche Zusatzausbildungen und Spezialwissen (zum Beispiel Veranstaltungstechnik) den Sprung auf 3.000 € bis 3.600 € ermöglichen. Natürlich gibt’s Unternehmen, die mehr zahlen – meist dann, wenn viel Reisebereitschaft gefragt ist oder besonders technische Montageaufträge locken. Und ja, Wochenendarbeit oder Nachtschichten gehören zur Wahrheit dazu. Wer nur den 9-to-5-Rhythmus sucht, ist hier vielleicht fehl am Platz. Andererseits: Gerade im Aachener Raum erlebe ich, dass sich Weiterbildungen lohnen – sei es ein Aufbaukurs zu CAD-Planung, ein Schein für E-Technik oder schlicht Erfahrung bei internationalen Projekten. Wer hier dranbleibt, wird nicht nur finanziell besser leben, sondern hat auch mehr Spaß am Job.
Klingt nach Abenteuer, manchmal wie ein schlechter Scherz. Zugegeben. Messebau ist nichts für schwache Nerven oder notorische Planer. Manchmal fällt ein Laster mit dem Standmaterial im Stau aus, oder der Kunde will plötzlich alles anders. Dann zählt nicht das Lehrbuchwissen, sondern Pragmatismus und gekonnte Improvisation. Wer schon mal um Mitternacht im grauen Aachener Nieselregen einen Standtresen genagelt hat, weiß, wie schnell Stolz, Flüche und launige Selbstgespräche ein seltsames Bündnis eingehen. Trotzdem – oder gerade deshalb – bleibt der Messebau spannend. Es gibt diese Momente, in denen der fertige Stand im Licht der Eröffnung steht, und man merkt plötzlich: Es war mehr als nur Arbeit. Vielleicht ein kleines, temporäres Kunstwerk. Oder, etwas pathetisch gesagt, ein stiller Triumph im Schatten der großen Shows.
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