Johann Schirmbeck GmbH | 84069 Schierling
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Wer in Erfurt als Meister Fahrzeuginnenausstattung antritt, stolpert nicht selten zwischen Handwerkstradition und High-Tech. Wobei – „stolpern“ klingt so negativ, dabei ist das eigentlich der verdrehte Charme dieser Nische: Hier hält man den Spagat, den andere als Balance-Act vermeiden würden, mit erstaunlicher Gelassenheit aus. Wer weiß, wie sich das noch weiterentwickelt – zumal der Thüringer Automobilstandort weder Dornröschenschlaf noch hektischer Metropolenwahn ist. Vielmehr irgendwo dazwischen: solide, ehrgeizig und (vielleicht gerade deshalb) immer wieder für eine Überraschung gut.
Doch was heißt das genau, „Meister“ in Sachen Fahrzeuginnenausstattung? Es bedeutet, in Erfurt täglich die Schnittstelle zwischen Lederhandschuhromantik und Robotik zu bespielen. Klar, das klingt nach einem Werbeslogan, aber wenn ich mir die eigentliche Arbeit anschaue, ist das tatsächlich die Wirklichkeit: Man jongliert mit klassischen Polsterarbeiten, mustert Stoffe, aber auch mit CAD-Arbeitsplätzen, projektorientierten Teams und nervösen Schichtplänen. Will heißen: Wer glaubt, es handele sich um ein gemütliches Zunftmetier, verkennt den Wandel – und den Druck, der da technisch wie menschlich drüberhängt. Der Meistertitel bringt dabei Verantwortung; für die Qualität, die Auszubildenden, die Einhaltung von Fristen. Manchmal fragt man sich schon, wie viel davon überhaupt noch kontrollierbar ist.
Apropos Wandel: Vor ein paar Jahren noch, da hatte jeder das Bild des gemächlichen Fahrzeugsattlers im Kopf, der inmitten von Fäden und Federn werkelt. Heute? Materialforschung, Leichtbau und sogar akustische Optimierung spielen eine fast größere Rolle. Die Automobilindustrie hält ihre Zulieferer (und die Innenausstatter ganz besonders) in einer Art Innovations-Klammer. Erfurt, mit seinem Branchenmix aus altehrwürdigen Manufakturen und modernen Fertigungslinien, bietet da ein ziemlich eigenständiges Spielfeld. Ich erlebe, dass Neugier gefragt ist – wer nicht bereit ist, regelmäßig Neuland zu betreten, wird irgendwann nur noch restmodern, aber eben nicht mehr richtungsweisend sein.
Und die Arbeitsmarktlage? Nun, in Thüringen ist sie für Fachkräfte mit Meisterabschluss (gerade im automobilnahen Sektor) besser als in manch anderer Ecke Deutschlands. Auch, weil einige Zulieferer rund um Erfurt weiter wachsen – mal mit wuchtigem Sprung, mal im zähen Klein-Klein. Die Auftragslage schwankt, klar, aber solide Handwerklichkeit mit Innovationshunger wird nach wie vor gesucht. Was viele unterschätzen: Nicht jeder Schritt ist gleich „glanzvoll“, und manch ungeliebter Sonderauftrag landet trotzdem beim besten Team. Das Gehaltsniveau ist nüchtern betrachtet vernünftig: Zum Einstieg – sofern die Qualifikation stimmt – winken 2.800 € bis 3.200 € im Monat. Mit Erfahrung, Führungsverantwortung oder bei spezialisiertem Know-how (etwa bei E-Mobilität oder nachhaltigen Polstermaterialien) sind 3.400 € bis 3.900 € drin. Auf den ersten Blick solide, beim zweiten Blick merkt man, dass Erfurt preislich eben keine Insel der Glückseligen ist. Wer sparen will, muss also auch an der Haustür mal den Rotstift gezielt ansetzen – aber das ist wohl Teil der regionalen Realität.
Was bleibt noch? Ach ja, die Weiterbildung. Sie ist keine Kür, sondern Pflicht. Wer sich darauf verlässt, einmal gelernt zu haben, was nötig ist, hat schnell das Nachsehen. Die Fortbildungslandschaft in Thüringen – darunter Spezialmodule zu Digitalisierung der Fertigung oder nachhaltigen Materialkreisläufen – lässt sich sehen. Ich kann jeder und jedem raten: Neugier zahlt sich aus, nicht nur für die eigene Zufriedenheit, sondern auch am Gehaltsknopf. Gleichwohl, manchmal fühlt es sich an wie Dauerlauf statt Sprint: Viel Neues, nie fertig, aber das ist vielleicht ja gerade die Würze.
Ob Einsteiger:in, arrivierter Könner oder stille Mitläufer – eines gilt für alle, die sich an das Steuer dieser Verantwortung setzen wollen: Ohne Wurzeln in der Handwerkskunst und Flügel in Richtung Innovation wird es eng. Erfurt als Standort bleibt spannend, weil es Wandel und Beständigkeit in einer Dosis serviert, die nicht immer bequem ist – aber selten langweilig.
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