Fresenius Health Services Deutschland-Sterilgutversorgung GmbH | 79379 Müllheim
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WISAG Produktionsservice GmbH | Freiburg im Breisgau
RENA Technologies GmbH | 78148 Gütenbach
MAQUET GmbH | 76437 Rastatt
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Neulich, beim morgendlichen Kontrollgang durch den Zentralsteri am Rande der Freiburger Uniklinik – Stichwort „steriles Herz der Klinik“ – habe ich mich zum wiederholten Male gefragt, warum trotz aller Digitalisierung und neuen Verfahren so wenige Menschen wirklich greifen, was hier an Verantwortung jeden Tag auf dem Tisch liegt. Medizinprodukteaufbereitung ist beileibe kein anonymer Fließbandjob. Und doch bekommt der Bereich selten Rampenlicht. Oder Aufmerksamkeit – außer, wenn was schiefgeht, versteht sich.
Es geht um die sorgfältigste Form von Handwerk, gepaart mit Technik und, ja, einer satten Portion Geduld. Pinzetten, Skalpelle, Mikrochirurgie-Instrumente – alles wird hier auseinandergenommen, maschinell und manuell gereinigt, desinfiziert, kontrolliert, zusammengestellt und schlussendlich sterilisiert. Ein mehrfach gestapeltes Sicherheitsnetz, und mittendrin stehen wir: diejenigen, die am Ende des Tages entscheiden, ob ein Chirurg überhaupt guten Gewissens operieren kann. Dass das wenig mit „Putzen“ zu tun hat, aber durchaus mit Verantwortung, wird gern übersehen.
Was Freiburg angeht: Die Stadt hat mehr als nur studentische Lebendigkeit und Münster. Die regionalen Klinikträger, gekoppelt an universitäre Forschung und ein solides Gesundheitsnetz, sorgen für eine ungewöhnliche Dynamik. Technologisch gibt’s hier Performance auf Spitzenniveau – moderne Thermodesinfektoren, Chargen-Dokumentation mit QR-Codes, Schulungen am Puls der Zeit. Trotzdem: Hand und Kopf müssen synchron laufen. Gerade für Einsteiger ein echtes Paradoxon. Radikale Automatisierung am einen Ende, strenge Normen und Kontrollen am anderen.
Wer denkt, dass hier pflichtbewusste Arbeitsbienen gesucht werden, liegt nur halb richtig. Ja, Sorgfalt zählt. Aber da ist noch mehr. Das Gespür, an welcher sterilisierten Klemme winzige Flecken eine ganze OP zum Risikofall machen können – das lernt man nicht beim Blick ins Handbuch. Konzentration, oft Schichtarbeit, Teamfähigkeit: Nichts für Leute, die Angst vor Routine haben. Aber auch nichts für Sturköpfe, denen es um sture Abläufe geht. Gerade hier, im Freiburger Klinikdschungel, ist Wandel die einzige Konstante. Heute flexible Prozesse, morgen neue Hygienevorschrift, übermorgen vielleicht ein Audit, bei dem plötzlich Mikrobenkulturen die Hauptrolle spielen statt Menschen.
Keine Frage: Ein keineswegs glamouröser Beruf. Und doch – der Personalmangel dreht langsam den Arbeitsmarkt. Die Gehälter? Einstiegsverdienst liegt in Freiburg meist bei knapp über 2.700 € im Monat, erfahrene Kräfte (ohne Leitung) landen oft zwischen 3.000 € und 3.500 €. Nicht das Paradies, aber relativ stabil – und immerhin: Qualität und Weiterqualifizierung werden zunehmend honoriert. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt’s in der Region reichlich, von hauseigenen Qualifizierungen bis zum Fachkundelehrgang nach DGSV. Wer Lust auf Leitungsaufgaben hat oder gar in Richtung Medizinprodukteberater denkt, kann perspektivisch ein paar Sprossen weiter nach oben klettern. Aber, ehrlich: Viele wollen einfach solide, anspruchsvolle Arbeit machen, und das ist hier definitiv möglich.
Was viele unterschätzen: So unsichtbar dieser Beruf wirken mag, so unmittelbar hängt die Patientensicherheit davon ab. Kleine Fehler? Große Wirkung. Ja, man merkt es oft erst dann, wenn’s knirscht. Und trotzdem – oder gerade deshalb – entwickelt man eine gewisse Sturheit, ein Pflichtgefühl, das in kaum einem anderen Beruf so kernig gefragt ist. Natürlich, die Technik entwickelt sich, Freiburgs Kliniken stocken auf, und wer weiß, vielleicht reden wir in zehn Jahren über halbautonome Aufbereitungseinheiten. Aber bis dahin bleibt die Medizinprodukteaufbereitung ein Beruf für Menschen mit klarem Kopf, ruhiger Hand – und dem Wunsch, im Hintergrund Großes zu leisten. Ob das nun romantisch klingt oder einfach pragmatisch: Wer es einmal gemacht hat, weiß, wie intensiv es ist, wenn man vermeintliche Routine mit echter Lebenswichtigkeit verbindet.
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