Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung | Neustadt an der Aisch
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Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung | Neustadt an der Aisch
Medienpädagogik wäre so herrlich eindeutig, wäre sie nicht dauernd in Bewegung – vor allem in Nürnberg, dieser seltsam widersprüchlichen Stadt: traditionsverliebt, aber digital von allen Seiten beackert, zwischen Hightech-Glasfassaden und bröckelnden Schulgebäuden. Wer also als Berufseinsteiger oder Wechselwilliger erwägt, sich auf diesen Job einzulassen, sollte wissen: Hier wartet kein quietschglatter Durchmarsch, sondern ein Feld zum Buddeln, Stolpern, Wachsen. Der Bedarf? Hoch. Die Erwartungen? Noch höher. Und irgendwo dazwischen schweben die eigenen Ansprüche – zerbrechlicher, als man zugeben mag.
Was viele unterschätzen: Medienpädagogen jonglieren nicht nur mit Tablets und smarten Whiteboards. Es geht nicht um Technikspielereien, sondern um Haltung. Um Fragen wie: Wie digital ist eigentlich nachhaltig? Wer bleibt draußen, wenn alles schneller, bunter, lauter wird? In Nürnbergs Schulen, Jugendzentren oder Bildungsträgern steht der Beruf für mehr als Medienkunde. Ja, da ist die Pflicht – Workshops, Einzelberatungen, Elternabende mit teils leidenschaftlich skeptischen Eltern. Aber da ist auch das, was keinen Lehrplan füllt: der Versuch, in Diskussionen über Cybersicherheit, Algorithmen oder Filterblasen Haltung zu bewahren, ohne im Debattensumpf zu versinken. Es gibt Tage, da denkt man: „Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.“
Nürnberg ist ein Spezialfall. Die Stadt rast zwar Richtung digitale Zukunft, hat aber – typisch Franken – einen gewissen Skeptizismus im Blut. Für Medienpädagogen heißt das: Wer hier arbeitet, bekommt Schnittflächen im Dutzendpack. Mal stehst du zwischen den Fronten von Lehrerkollegium und Verwaltung („Warum brauchen wir jetzt schon wieder ein neues Tool?“), mal zwischen Jugendlichen, die Reels besser schneiden als du je könntest. Das Arbeitsumfeld? Nur bedingt verlässlich. Klassische Anstellungen gibt es: öffentliche Einrichtungen, freie Träger, manchmal Verbände. Aber oft gleicht der Berufsalltag einem Mosaik – Teilzeit, Projektarbeit, Fördermittel-Zitterpartien. Zu romantisch? Keineswegs. Dafür extrem echt.
Geht’s ums Gehalt? Tja – das bleibt eine eigene Welt. Die Einstiegsspannen für Medienpädagoginnen und -pädagogen in Nürnberg bewegen sich meist zwischen 2.800 € und 3.400 €, mit viel Luft nach oben oder unten, abhängig von Arbeitgeber, Projekterfahrung und formaler Qualifikation. Ich habe den Eindruck, dass viele unterschätzen, wie stark Verhandlung und Profil ins Gewicht fallen – und dass gerade für Berufseinsteiger Anpassungsfähigkeit das halbe Jobprofil ausmacht. Weiterbildungsmöglichkeiten? Die gibt’s, durchaus, aber oft nach dem Prinzip „Selbst ist die Fachkraft“. Regionale Anbieter, Hochschulen, Volkshochschule – doch selten als bunte Theke, eher als handverlesene Inselauswahl. Wer wirklich vorankommen will, braucht Neugier, manchmal sogar ein bisschen Sturheit.
Bleibt noch die Frage nach dem Warum, diesem unterschwelligen Motor, der Medienpädagogen hier dauerhaft ausbremst oder eben aufs Gaspedal drückt. Nürnberg ist kein Silicon Valley, aber kein verschlafenes Nest. Digitalisierung als Selbstzweck? Fehlanzeige. Es sind immer die kleinen, schmutzigen Realitäten: Heterogene Lerngruppen, Konflikte über Urheberrecht, Jugendliche, die im Workshop nicht mal mehr zuhören, sondern nebenbei eigene Storys posten. Was bleibt, ist ein Beruf zwischen Frustgrenze und Gestaltungslust. Keine Komfortzone – aber auch kein Ort für Zynismus. Wer mit Empathie, Geduld und einer gesunden Portion Widerspruchsgeist unterwegs ist, findet hier Spielraum zum Wirken, nicht nur zum Funktionieren. Vielleicht ist das schon mehr, als man auf den ersten Blick erwartet.
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