Mediengestalter Jobs und Stellenangebote in Krefeld
Beruf Mediengestalter in Krefeld
Zwischen Pixel und Produktion: Mediengestaltung in Krefeld – ein Beruf, der weder Illusion noch Zauberei ist
In diesem kleinen Universum namens Krefeld, oft ein wenig unterschätzt, dreht sich nicht alles nur um Samt und Seide, sondern immer öfter um digitale Bildwelten, Animationen und Corporate Design. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet hier, zwischen Düsseldorfer Peripherie und Ruhrpott-Rand, ein durchaus lebendiger Kosmos an Medienproduzenten gewachsen ist? Aber so ist es. Zumindest, wenn man etwas genauer hinsieht und die Latte nicht gleich auf Berlin oder Hamburg legt – wobei, man könnte das auch für einen Vorteil halten.
Womit man sich herumschlägt: Aufgaben und reale Anforderungen
Wie sieht der Alltag eines Mediengestalters in Krefeld eigentlich aus? Ich kann nur sagen: Finger weg von zu vielen romantischen Vorstellungen. Hier ist Mediengestaltung kein Schaulaufen auf Kreativevents, sondern sehr oft das Ergebnis von Deadlines, Kundenwünschen und – pardon – handfestem Pragmatismus. Kaum ein Tag gleicht dem anderen: Grafik für einen Industriebetrieb am Rheinufer, Social-Media-Clip für einen lokalen Mittelständler, Layout für das Stadtmagazin. Mal sitzen Leute stundenlang an winzigen Retuschen für einen etwas blassen Werbespot. Mal verschwindet ein ganzer Freitag im Sumpf endloser Exportformate, weil der Kunde „noch mal schnell“ ein anderes Datenpaket braucht. Die Allrounder-Qualitäten werden gefordert: von Softwarepflege (Photoshop, InDesign, After Effects, gelegentlich Cinema 4D – irgendwer kann’s immer besser!) bis hin zu technischer Improvisation, wenn der Drucker wieder mal seine Zicken macht. Und dann kommt auf einmal dieser Auftrag rein, den man eigentlich nie machen wollte. Eh klar.
Regionale Taktung: Krefelder Besonderheiten, Zwischen Industriegrau und Digitalbüro
Man mag es der Stadt nicht gleich ansehen, doch Krefeld hat eine gar nicht so kleine Zahl an Werbeagenturen, Medienproduktionen und Freelancer-Büros, nicht selten in schönen Hinterhöfen zwischen Altbau und Mörtelbruch. Aber ein Berlin-Kreuzberg-Feeling sollte man nicht erwarten. Vielmehr regiert das Krefelder Prinzip: solide, kundenorientiert, manchmal überraschend bodenständig. Die große Diversität der Kundschaft – viel Industrie, einige klassische Kulturbetriebe, ein Schuss Start-up-Charme – sorgt für spannende Kontraste, aber auch für eine erstaunlich breite Bandbreite an Aufgaben. Gestaltungsfreiheit? Ja – aber eher im Rahmen, selten in der Ekstase. Dafür ist der Mittelstand einfach zu sehr Pragmatiker. Und irgendwie lässt einen das auch erden. Wer als Berufseinsteiger kommt, merkt: Von „Kreativguru“ ist der Mediengestalter hier noch ein Stück entfernt. Aber unterschätzt das nicht – es ist keine schlechte Schule.
Gehalt und Perspektiven – zwischen Wunschtraum und Wirklichkeit
Die bittere Wahrheit zuerst: Wer den ganz schnellen Euro sucht, hat in Krefeld einen schweren Stand. Die Einstiegsgehälter nach Ausbildung liegen oft knapp über 2.200 € bis 2.500 €, mit etwas Berufserfahrung sind 2.600 € bis 3.100 € drin. Weiter oben geht’s, aber vergleichsweise selten: 3.400 € bis zu 3.800 € sind möglich, wenn Leitung, Spezialisierung oder ein entsprechendes Portfolio auf der Habenseite stehen. Ganz ehrlich: Das ist kein abgehobener Großstadtmarkt, aber auch kein Billiglohnsegment. Ein „ehrliches“ Gehalt – so würde ich es formulieren. Besonders für Leute mit Spezial-Knowhow (Motion Graphics, 3D, Webentwicklung) hat sich das Niveau in den letzten Jahren positiv entwickelt. Nicht vergessen: Im regionalen Vergleich steht Krefeld oft besser da als viele denken – auch, weil das Mietniveau und die Lebenshaltung (noch?) moderat sind.
Zwischen Weiterbildung und Stillstand: Was geht, was fehlt?
Bleibt die Frage: Wie lebt es sich als Mediengestalter auf Sicht? Ich erlebe einen wachsenden Druck, sich weiterzuentwickeln – technisch, methodisch, gelegentlich auch konzeptionell. Lokale Akademien, VHS-Programme und spezialisierte Anbieter fahren regelmäßig Module zu UX, Digital Publishing oder 3D ins Programm, sogar die ein oder andere branchenorientierte Fachtagung macht hier Station. Das Angebot ist da, auch wenn nicht jedes Seminar Revolution verspricht. Trotzdem: Wer zu lange am Status quo festhält, merkt irgendwann, dass die Kolleginnen aus Düsseldorf oder die Digitalnerds mit den Startup-Shirts einen Tick flotter unterwegs sind. Die Nachfrage nach vielseitigen Mediengestaltern mit Digitalfokus wächst langsam, aber spürbar. Ein wenig Mut zur Spezialisierung? Schadet hier selten. Oder wie ein alter Hase mal sagte: „Wer stehen bleibt, wird umkachelt.“ Da ist durchaus was dran.
Fazit? Vielleicht: Echt, bunt, mit Ecken – wie Krefeld selbst
Ob Mediengestaltung in Krefeld nun brotlose Kunst oder solider Beruf mit Entwicklungschancen ist, bleibt letztlich Geschmackssache und hängt stark von den eigenen Antennen ab. Wer Pragmatismus, Abwechslung und nicht zu viel Großstadt-Zirkus schätzt, kann hier ziemlich geerdet Fuß fassen – und stolpert vielleicht genau dann über die spannendsten Projekte, wenn er gar nicht damit rechnet. Manchmal fragt man sich: Ist es nicht genau diese Mischung aus bodenständigem Handwerk und kreativem Nachdenken, die den Reiz ausmacht? Ich glaube schon. Jedenfalls meistens.