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Es ist schon ein seltsamer Spagat, den viele Medienassistentinnen und -assistenten in München täglich hinlegen müssen. Einerseits die soliden, handwerklichen Handgriffe – Kabel entwirren, den Ton checken, Papierstau im Drucker suchen (und finden). Andererseits das ständige Jonglieren mit den kreativen Freigeistern – Kameraleute, Agenturstrategen, Kunden mit Visionen, die meist so greifbar sind wie der Münchner Nebel im Herbst: präsent, aber irgendwie diffus. Wer denkt, Medienassistenz wäre ein Ersatz für den klassischen „Mädchen-für-alles“-Job, hat entweder nie einen Streaming-Dreh in einer Agentur erlebt oder glaubt daran, dass Kaffee kochen das wichtigste digitale Tool ist. Falsch. Oder?
Im Ernst: Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Medienlandschaft am Isarufer. Medienassistenten verwalten nicht bloß Ablagen oder Kalender, sie mischen oft als kommunikatives Bindeglied zwischen Technik und Redaktion mit. Da ist technisches Verständnis gefragt – eben nicht nur "Knöpfchen drücken". Klassisch? Ein sympathischer Trugschluss. Je nach Arbeitgeber – sei es ein Radiosender in Sendling, eine Filmproduktion am Gärtnerplatz oder eine Multimedia-Agentur am Alte Messe-Areal – wechselt das Aufgabenbild wie die Farbe einer Timeline im Videoschnittprogramm. Videos vertonen, Podcasts schneiden, Social-Media-Content vorbereiten, Studioaufbauten unterstützen, vielleicht auch mal das Storyboard digitalisieren: Keine Woche gleicht der anderen. Übrigens, der vielzitierte 9-to-5-Rhythmus? Ja, den gibt’s. Theoretisch. In Wirklichkeit: Drehschluss, wenn das Licht stimmt.
Stichwort Arbeitsmarkt: München glänzt als Medienstandort – zumindest auf der Oberfläche. Wer frisch von der Ausbildung kommt oder aus anderen Berufen wechselt, spürt rasch die berüchtigte Konkurrenz. Vor allem, weil immer mehr Quereinsteiger*innen aus anderen Digitaljobs (Grafik, Marketing, Veranstaltungstechnik) den Einstieg suchen. Und ja, Agenturen lieben Multitalente: Wer sich im Podcast-Schnitt genauso zuhause fühlt wie im Excel-Funkloch, kriegt leichter ein nettes Projekt auf den Schreibtisch. Aber der Druck kann auch Kopfschmerzen bereiten, besonders wenn Kollegen Erfahrungen aus der Gaming-Industrie oder dem TV-Grafikbereich mitbringen. Ich habe oft erlebt, dass viele unterschätzen, wie sehr diese Vielfalt hilft – und gleichzeitig einschüchtert. Da bleibt nur, sich nicht zu sehr beirren zu lassen. Die großen Agenturen locken, aber kleine Studios bieten oft familiärere Lernumfelder – manchmal ist das der bessere Start.
Jetzt mal Tacheles. München ist teuer, der Arbeitsalltag stressig, und wenn man dann das Gehalt sieht … Nicht jede Agentur zahlt mehr, nur weil sie in der Maxvorstadt residiert. Einstiegsgehälter bewegen sich häufig zwischen 2.400 € und 2.800 € – je nach Vorerfahrung, Arbeitgeber und Überstundenbereitschaft. Mit ein paar Jahren Erfahrung, technischen Spezialfertigkeiten oder Verantwortung für eigene Projekte sind durchaus 2.900 € bis 3.400 € drin. Aber allzu rosig wirkt das angesichts der Mietpreise selten – da muss die Leidenschaft für Medien schon groß sein. Ein kleiner Trost: Viele Arbeitgeber bieten Weiterbildungsmöglichkeiten und hybride Arbeitsmodelle, was die notorische Münchner Zeiteffizienz (Stau im U-Bahn-Schacht inklusive) etwas entschärft.
Was viele unterschätzen: Wer als Medienassistent nicht bereit ist, sich regelmäßig weiterzubilden – sei es im Bereich Bewegtbildschnitt, Animationssoftware oder Livestreaming – bleibt irgendwann auf der Strecke. München zieht Digitaltrends magisch an. Gerade die zunehmende Vernetzung von TV, Online und Social Media bedeutet, dass neue Tools fast so schnell auftauchen wie Restaurants im Glockenbachviertel schließen (und wieder öffnen). Ich habe mehr als einmal gedacht: „Schon wieder ein neues Schnittprogramm? Muss das sein?“ Ja, es muss. Wer sich hier flexibel zeigt und auch Themen wie Künstliche Intelligenz oder Virtual-Reality-Einbindung nicht scheut, verschafft sich auf Dauer einen spürbaren Vorsprung – und mit ein bisschen Glück auch bessere Gehaltsaussichten.
Mein Eindruck: Wer sich von Stress, Abkürzungen und dem Sprung ins kalte Wasser nicht abschrecken lässt, findet in München als Medienassistent viele Möglichkeiten, eigene Talente einzubringen. Zwar wird man selten berühmt – aber wer sagt schon, dass der Applaus wichtiger ist als die perfekte Aufnahme? Womöglich entdeckt man gerade zwischen Improvisation und Chaos jene Nische, in der man wirklich glänzen kann. München ist rau, bunt und schneller als der eigene Kaffee kalt wird. Aber vielleicht ist gerade das der eigentliche Reiz.
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