Medienassistent Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Medienassistent in Kiel
Zwischen Pixel und Plattdeutsch: Medienassistent in Kiel – ein Spagat zwischen Technik, Kreativität und norddeutscher Bodenhaftung
Manchmal frage ich mich, ob Menschen im Süden überhaupt ahnen, was ein Medienassistent an der Kieler Förde so treibt. Die meisten denken, wir würden nur hübsche Bilder schubsen und PowerPoint-Präsentationen polieren. Von wegen. Wer hier in Kiel als Medienassistent startet – oder aus einem anderen Beruf quer einsteigt –, merkt ziemlich schnell: Dieser Job ist kein wohltemperierter Bürotraum, sondern ein knallbuntes, gelegentlich chaotisches Sammelsurium aus Technik, Gestaltung und Organisation. An Regentagen, wie sie hier nie wirklich aufhören, wird das schon mal zum Tanz zwischen LAN-Kabel und Laternenlyrik.
Aufgaben jenseits des Klischees: Was Medienassistenten hier wirklich machen
Der Titel klingt nach digitaler Dienstmädchenarbeit, klar. Praktisch gesehen ist das Bild aber schief. Die Medienassistenten der Gegenwart jonglieren in Kiel – und, Hand aufs Herz, in Schleswig-Holstein allgemein – mit einer Mischung aus technischem Know-how, gestalterischer Griffigkeit und einer Prise Kommunikationsgeschick. Aufgabenbereiche? Vom Entwurf eines Logos für einen Tüdelkram-Laden am Alten Markt bis zur Videobearbeitung für Kommunalprojekte oder maritimen Mittelständler. Das Spektrum ist erstaunlich breit, und die Anforderungen sind – spürbar in jedem zweiten Gespräch mit alten Hasen – in den letzten Jahren rapide gestiegen.
Qualifikation, regionale Eigenheiten und das liebe Geld
Wer Medienassistent wird, tritt meist nach einer schulischen oder dualen Ausbildung und mit einer Portion Technikinteresse an. Das Gehalt? In Kiel pendelt sich das Einstiegsniveau so bei 2.400 € ein, nach ein paar Jahren – wenn man sich nicht blöd anstellt und vielleicht die eine oder andere Zusatzqualifikation reinholt – sind 2.800 € bis 3.200 € drin. Reich wird man damit nicht, aber mit hanseatischer Sparsamkeit lässt sich leben. Interessant: Wer sich in audiovisuelle Produktionsprozesse einarbeitet (Podcasts, Animationen oder gar AR-Projekte für die maritimen Branchen – Schiffbau, Forschung, Museum) und bereit ist, sein Wissen permanent zu aktualisieren, landet schnell in Spezialistenrollen, wo bis zu 3.500 € oder mehr realistisch werden. Das ist dann aber schon die Deluxe-Variante.
Technikvorsprung, aber keine Patentrezepte – Kieler Realität im Wandel
Kiel ist kein Berliner Betonpoetenparadies, aber auch kein verschlafenes Tech-Kaff. Die Medienszene bleibt überschaubar, aber wach – stark geprägt von Bildungsmischungen und Netzwerkerei zwischen Agenturen, Hochschulprojekten und kleinen Unternehmen. Digitalisierung? Sicher, groß angekündigt. Aber in der Praxis heißt das für Medienassistenten eben auch: Ständige Umgewöhnung, laufend neue Software, mal wieder ein Tool, das plötzlich „state of the art“ ist. Gestalterische Softwarebeherrschung (Adobe-Tools, aber auch DaVinci, Affinity und zunehmend Web-spezifische Anwendungen) gehört zum Alltag. Was viele unterschätzen: Medienassistenten werden hier oft zu internen Schnittstellen, die zwischen Kreation und Kunde vermitteln müssen – auch wenn es der Kieler Nasenwind mal nicht zulässt, die eigene Meinung durchzudrücken.
Weiterbildung, Luft nach oben und offene Fragen
Den einen, goldenen Weiterbildungspfad gibt es im Medienbereich nicht. Wer sich hier vor Ort weiterentwickeln möchte, muss neugierig bleiben – Workshops von regionalen Bildungsträgern, Weiterbildungen im Bereich Motion Design oder UI/UX-Design, manchmal sogar projektbezogene Kooperationen mit der Fachhochschule. Ambition macht den Unterschied, das zeigt sich auf dem lokalen Arbeitsmarkt immer wieder: Ein Zertifikat für Medienproduktion hier, ein bisschen HTML5 dort – das kann für Bewerberinnen und Quereinsteiger in Kiel schnell zum entscheidenden Plus werden. Wobei, Hand aufs Herz, je weniger Berührungsängste man mit neuen Themen hat (Stichwort: Künstliche Intelligenz, digitale Barrierefreiheit), desto eher klettert man intern die Gehaltsleiter hoch.
Fazit? Vielleicht eher eine Einladung zum Perspektivwechsel …
Medienassistenten in Kiel sind längst mehr als geübte Photoshop-Klicker oder Kamerastative auf zwei Beinen. Das Berufsbild wandelt sich, steckt voller Reibungsflächen – zwischen Technik und Kreativität, Kompromiss und Anspruch, Ostsee-Grau und Bildschirmleuchten. Vieles bleibt offen, vieles ist Verhandlungssache – mit sich selbst und mit dem jeweiligen Team. Aber genau darin liegt die eigentliche Würze dieses Berufs: Wer vielseitig, lernbereit und ein wenig leidensfähig ist, findet in Kiel nicht nur Arbeit, sondern ein absurd spannendes Berufsfeld – mit Ecken, Kanten und gelegentlichen Schauerwolken. Wie das Wetter, so der Alltag: unberechenbar, aber meistens irgendwie lebendig.