Medienassistent Jobs und Stellenangebote in Erlangen
Beruf Medienassistent in Erlangen
Medienassistent in Erlangen – zwischen Kreativschmiede und Datenkeller
Was macht ein Medienassistent eigentlich in Erlangen? Diese Frage höre ich öfter als mir lieb ist. Einerseits, weil niemand so recht weiß, was hinter dem Jobtitel steckt. Andererseits, weil die Stadt ja nun nicht direkt als bayerisches Hollywood bekannt ist. Und doch tut sich hier einiges – zwischen digitalen Start-ups, Universitätsinstituten und den eher traditionell aufgestellten Mittelständlern. Aber der Reihe nach.
Zwischen Pixel und Wirklichkeit: Aufgaben und Alltag
Es gibt nicht „den“ typischen Tag im Leben eines Medienassistenten; auch kein festgezurrtes Aufgabenprofil, das sich bequem in eine Exceltabelle pressen ließe. Mal schleift man stundenlang an einem Layout herum – fünf Pixel nach links, vier Farben durchprobieren, das Übliche. Dann wieder heißt es: Schnittprogramme öffnen, die Kamera bedienen, Bildmaterial sortieren. Wer glaubt, dass Medienassistenten bloß Kaffee kochen und Flyer falten, irrt sich gewaltig. Die meisten springen hier flexibel zwischen Grafik, Video, Audioproduktion und digitalen Tools. Und das hat seinen Preis: Das Gefühl, nie wirklich Experte und doch nie ganz Laie zu sein, begleitet einen ständig. Oder, wie ein Kollege mal sarkastisch meinte: „Allrounder wider Willen.“
Regionale Standards: Erlangen als Standort zwischen Tradition und Wandel
Erlangen? Klingt nach Siemens, nach Medizintechnik, nach Wissenschaft. Tatsächlich aber mischt die Medienbranche hier kräftig mit – meist dort, wo man sie nicht vermutet. In Agenturen, Social-Media-Abteilungen oder beim lokalen Radiosender. Entlang der Nürnberger Straße sitzen kleinere Digitalstudios Seite an Seite mit alteingesessenen Werbebetrieben. Die Arbeitswelt ist fragmentiert. Wer ein Faible für flexible, teils unplanbare Aufträge hat, findet seinen Platz. Der Haken: Verglichen mit Medienstandorten wie Berlin, Hamburg oder gar München sind die Projekte bodenständiger – und, ja, auch die Budgets oft etwas knapper kalkuliert.
Zwischen Unterforderung und Überforderung: Qualifikationsansprüche
Zur Medienassistenzausbildung gehört ein Sammelsurium aus gestalterischem Handwerk, technischer Detailarbeit und Organisation. In der Praxis merkt man schnell: Ohne digitale Affinität geht gar nichts mehr. Adobe Creative Cloud, ein Grundverständnis für Content-Management-Systeme, hier und da Skriptkenntnisse – das wird nicht nur geschätzt, sondern vorausgesetzt. Und dann natürlich das: Multitasking. Wer sich nicht zwischen Korrekturschleifen und Datenimporten verteilen kann, hat spätestens beim nächsten fünf Minuten vor Feierabend angekündigten „Kleinstauftrag“ das Nachsehen. Was viele unterschätzen: Auch kommunikative Fähigkeiten sind Gold wert. Zwischen Auftraggebern, Kreativen und ITlern zu übersetzen gleicht manchmal einer Dolmetschertätigkeit auf dem Basar.
Gehalt, Perspektiven und der lange Schatten des „Kreativberufs“
Geld ist nicht alles, behaupten sie. Praktisch bleibt die Frage trotzdem, was man für all den Digitalstress eigentlich erwarten kann: In Erlangen pendelt das übliche Gehaltsband zum Einstieg zwischen etwa 2.200 € und 2.600 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung und entsprechender Spezialisierung – sagen wir, fundierte Kenntnisse in Video-Editing, Motion Design oder Webentwicklung – sind auch 2.700 € bis 3.200 € möglich. Große Sprünge? Die gibt es selten. Dafür ist die Jobsicherheit, gerade bei festen Anstellungen im Unternehmensumfeld, etwas solider als anderswo. Überraschend: Wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt oder auf Agenturebene Aufträge jagt, kann mitunter deutlich mehr, manchmal aber auch deutlich weniger mit nach Hause nehmen. Unplanbar, wie so vieles in der Branche. Vielleicht macht genau das die Faszination aus.
Wohin entwickeln sich Aufgaben und Weiterbildung?
Die Branche läuft, ob Erlangen oder anderswo, zunehmend hybrid: Kreativität allein reicht ebenso wenig wie technisches Know-how im Elfenbeinturm. Was jetzt zählt, ist Weiterbildungsbereitschaft. Gerade Künstliche Intelligenz, datengetriebene Kampagnen und neue, noch unausgegorene Software-Werkzeuge sorgen für ein Umfeld, in dem Stillstand im Grunde Arbeitslosigkeit bedeutet. Erlangen bietet hier durchaus Chancen: Kooperationen von Bildungsträgern, praxisnahe Zertifikatskurse im Medienbereich – wer dranbleibt, hat langfristig die besseren Karten. All das wirkt manchmal abschreckend, klar. Aber andersherum: Wer Routine und Langeweile fürchtet, ist hier goldrichtig.
Fazit? Vielleicht eher eine Standortbestimmung…
Wer als Berufsanfänger, Wechselwilliger oder Rückkehrer in Erlangen in den Medienbereich einsteigt, wird selten mit dem roten Teppich empfangen – dafür aber mit einer Arbeitswelt, die so sprunghaft, herausfordernd und widersprüchlich ist, wie man sie sich nur wünschen (oder auch nicht wünschen) kann. Fest steht: Ohne Flexibilität, technisches Grundrauschen und die Bereitschaft, im Zweifel auch mal die Kaffeetasse beiseitezustellen, läuft nichts. Beständige Weiterqualifizierung? Pflicht. Mensch bleiben? Noch wichtiger.