Medienassistent Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf Medienassistent in Erfurt
Zwischen Schnittplatz und Snackautomat – Der Medienassistent-Alltag in Erfurt
Wie viel Medien steckt eigentlich noch im Medienassistenten von heute? Wer in Erfurt mit dem Gedanken spielt, als Berufseinsteiger oder Wechselwilliger in diesen Job einzusteigen, stellt sich ziemlich schnell genau diese Frage. Klar, der Medienassistent ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser im Medienbetrieb – überall einsetzbar, selten im Rampenlicht, aber wenn’s drauf ankommt, weiß jeder, warum er da ist. Oder eben nicht. Gerade in Erfurt, wo das Mediengeschäft zwischen MDR-Flair, kleinen Agenturen und unaufgeregtem Mittelstand so seine eigenen Töne anschlägt, ist der Beruf ein ziemliches Kaleidoskop aus technischen Fertigkeiten, Organisationstalent und einem Schuss Kreativität. Aber genügt das?
Von Bildbearbeitung zum Ton: Was macht den Medienassistenten aus?
Manche halten den Job für die berüchtigte „eierlegende Wollmilchsau“. Ein bisschen Grafik, ein bisschen Schnitt, mal Website, mal Veranstaltungstechnik, ab und zu ein Tonproblem lösen – fertig ist das Berufsbild. Und ja, natürlich: Die Ausbildung klopft die Grundkompetenzen ab, von der Bedienung aktueller Software (Adobe, aber auch so manch kryptisches Spezialprogramm), über Fotografie, bis hin zu grundlegendem Projektmanagement. In der Praxis ist das Spektrum aber oft breiter, dynamischer und – das klingt jetzt härter als es gemeint ist – auch stressiger, als Neueinsteiger ahnen. Wer glaubt, dass zehn Prozent Kreativität und neunzig Prozent Kaffeetrinken den Tag füllen, irrt. Die eigentliche Arbeit passiert im Schatten der Regie und manchmal auch im Schatten von Kollegen, die glauben, man sei der IT-Support in Personalunion.
Arbeitsumfeld in Erfurt: Zwischen regionaler Eigenheit und digitalem Wandel
Erfurt, das ist weder Hamburgs Reeperbahn noch Münchens weiß-blauer Medienhochglanz. Dennoch gibt es mit dem MDR, den Hochschulen und etlichen kleinen, agilen Medienunternehmen eine durchaus vitale Szene. Was ich aus Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen mitnehme: Der Medienassistent ist vor Ort schon lange kein reiner Dienstleister mehr, sondern häufig Bindeglied zwischen Konzept und Umsetzung, Organisation und Technik. Nicht selten wird von einem erwartet, dass man die klassische Kamera genauso bedient wie neueste Social-Media-Tools – und plötzlich ist man verantwortlich für das Livestreaming eines Podiumsgesprächs im Thüringer Landtag. In manchen Unternehmen ist das Spektrum enger gefasst, in anderen wächst man unversehens in die Rolle eines Projektkoordinators hinein. Abwechslung? Ja. Aber auch die Gefahr, zum „Springer für alles“ zu werden.
Gehaltsspanne: Zahlen, Zaudern und die Wertediskussion
Über Zahlen reden viele nicht gern – vor allem nicht in der Medienbranche. Und wenn, dann oft hinter vorgehaltener Hand. Wer als frischer Medienassistent in Erfurt startet, kann realistischerweise mit einem Gehalt zwischen 2.200 € und 2.800 € rechnen. Mit Erfahrung, speziellen Zusatzkenntnissen (Schnitt, Animation, Web), ist in einigen Betrieben auch ein Sprung in Richtung 3.000 € bis 3.400 € drin. Klingt erstmal ordentlich, aber: Verglichen mit klassisch-technischen Berufen, verlangt der Arbeitsalltag im Medienumfeld oft flexible Einsatzbereitschaft, unregelmäßige Arbeitszeiten – und eine hohe Anpassungsfähigkeit. Wer auf Augenhöhe mit den „kreativen Köpfen“ diskutieren will, braucht mehr als ein Zertifikat. Manchmal ist es eben eine Gratwanderung zwischen Stress und Selbstverwirklichung. Wäre alles so einfach, würden wohl mehr Medienassistenten über ihren eigenen Wert sprechen.
Perspektiven & Weiterentwicklung: Wer rastet, rostet – auch im Medienbetrieb
Eine bittere Wahrheit: Wer sich auf die klassischen Fertigkeiten ausruht – ein bisschen Photoshop, ein wenig Premiere, Office kriegt man irgendwie immer hin –, wird schnell eingeholt vom technologischen Wandel. In Erfurt setzen sowohl traditionelle Medienhäuser als auch hippe Agenturen zunehmend auf cloudbasierte Workflows, Content-Management-Systeme, Streaming-Lösungen. Wer also offen bleibt für Weiterbildungen, etwa in Bereichen wie Bewegtbildproduktion, Social Media Management oder auch 3D-Visualisierung, erhöht nicht nur seine Einsatzmöglichkeiten, sondern auch seine Verhandlungsmacht. Manche steigen später in spezialisierte Richtungen um – etwa als Motion Designer oder Projektmanager. Für Wechselwillige und Einsteiger kann das ein Weg aus dem Flaschenhals des „Allrounder-Daseins“ bedeuten. Und wer weiß, vielleicht ist genau das der kleine Unterschied zwischen Erfurt und den „großen“ Medienstädten: Hier zählt Vielseitigkeit, aber nur, wenn sie nicht beliebig wird. Klingt paradox? Ist aber wahr.