Ingo Wagner GmbH | 10115 Berlin
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Perfectus Domus GmbH | 16225 Eberswalde
Schäfer & Geis GmbH | 97855 Triefenstein
Isidor Kotter GmbH | 83112 Frasdorf
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Wer glaubt, das Maurerhandwerk drehe sich nur um das Hochziehen von Wänden im Neubaugebiet, hat entweder zu viel mit Fertighauskatalogen hantiert – oder kennt nicht die Kollegen, die sich ganz den Restaurierungsarbeiten verschrieben haben. Besonders in einer Stadt wie Mönchengladbach, in der Jugendstilfassaden, Gründerzeitquartiere und rheinische Backsteintradition einträchtig nebeneinanderstehen, wird der Beruf plötzlich zur Schnittstelle von Handwerk, Kunstverständnis, Geschichtsgefühl und – ja, manchmal – Nervenstärke. Denn bei Restaurierungsprojekten geht es selten sauber oder gleichförmig zu. Aber Moment mal: Ist das nicht genau das, was diesen Job gerade so spannend macht?
Altbauten in Mönchengladbach sind mehr als bloß Immobilien: Sie sind Zeitzeugen, Identitätsträger, regionale Fingerabdrücke. Sei es das sanierungsbedürftige Bürgerhaus am Abteiberg, ein Industriegebäude in Rheydt oder die krumme Scheune an der Niers – hier zeigt sich schnell: Maurer im Bereich der Restaurierung brauchen mehr als Gefühl für Mörtel. Es reicht nicht, die Wasserwaage zu zücken und draufloszulegen. Die Bausubstanz verfügt oft über jahrzehntelange (mitunter bröselige) Geschichte, und wer hier zu energisch zugreift oder das falsche Material verwendet, macht aus Denkmalpflege schnell einen Totalschaden.
Ich habe erlebt, wie ein Kollege aus dem 2. Lehrjahr das erste Mal mit Sumpfkalk hantierte – und dabei aussah, als experimentiere er mit Zaubertränken. So geht es vielen Einsteigerinnen und Einsteigern: Während auf modernen Großbaustellen Betonmischer und Laser alles diktieren, ist im Bereich der Restaurierung oft Handarbeit gefragt – manchmal nach Rezepturen, die älter sind als der Vater des Bauherrn. Doch die Digitalisierung macht selbst vor bröckelndem Sandstein nicht halt. In den letzten Jahren sind auch in Mönchengladbach digitale Schadenskartierungen, 3D-Vermessungen oder Feuchtemessungen per App keine Seltenheit mehr. Wer glaubt, nur Muskelkraft zählt, denkt zu kurz.
Restaurieren ist nicht Ziermauerwerk für Instagram, sondern echtes Expertenbusiness. Man muss Baustoffkenntnis haben, Baustilkunde nebenbei lernen, und dazu einen guten Draht zu Architekten, Denkmalbehörden und oft auch zu ziemlich kauzigen Bauherren entwickeln. Fehler bei der Materialwahl? Kommen nicht gut an, weder beim Bauamt noch auf der Rechnung. Apropos Rechnung: Das Einstiegsgehalt bewegt sich in Mönchengladbach derzeit um 2.600 € bis 2.900 €. Wer sich weiterbildet – etwa mit Zusatzqualifikation im Bereich Sanierungstechniken, Feuchteschutz oder Denkmalschutz – knackt schnell die Marke von 3.000 € bis 3.300 €, je nach Betrieb, spezieller Erfahrung und tatsächlich übernommenem Verantwortungsbereich auch mal mehr. Geld ist hier nicht alles, aber es ist (gerade als Berufswechsler) eben auch nicht irrelevant. Richtig spannend wird’s, wenn ein Team gemeinsam ein historisches Schmuckstück aus dem Dornröschenschlaf holt – und sogar Kritiker-Familienmitglieder am Feierabend anerkennend nicken.
Sicher, das klingt erstmal wie eine Hommage an die langsame Baukunst – aber in Mönchengladbach sieht die Realität manchmal zwiespältig aus. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Maurern im Restaurierungsbereich ist da, viele Betriebe fahren auf Sicht. Förderprogramme zur Altbausanierung oder neue Klimaschutzanforderungen sorgen mal für Rückenwind, mal für bürokratischen Gegenwind. Was bleibt, ist ein Beruf, der in der Schnittmenge aus handwerklicher Präzision, technischer Neugier und historischem Bewusstsein lebt. Und manchmal findet man, wenn man spätabends am Städtischen Klinikum vorbeifährt, ein frisch saniertes Klinkerportal. Wer weiß, vielleicht war wieder einer aus unseren Reihen daran beteiligt.
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