Becker - Marx Bau GmbH & Co. KG | Dreis bei Wittlich
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Becker - Marx Bau GmbH & Co. KG | 54518 Altrich
Becker - Marx Bau GmbH & Co. KG | Dreis bei Wittlich
Becker - Marx Bau GmbH & Co. KG | 54518 Altrich
Es gibt Berufe, die klingen im ersten Moment dröge wie ein nasser Zementsack. Maurer zum Beispiel. Doch wer sich in Bonn – einer Stadt zwischen alten Römern und Nachkriegsmoderne – beruflich mit Restaurierungsarbeiten beschäftigt, weiß: Hier triffst du auf Geschichten, Staub und jede Menge Überraschungen. Wer diese Nische betritt, erlebt den Alltag ganz anders als im klassischen Neubau – soviel vorneweg. Aber wie schaut das praktisch aus, jenseits der trockenen Lehrbücher?
Bonn platzt beinahe vor Baudenkmälern, Gründerzeitfassaden, Nachkriegsruinen, Remagener Ziegeln. Jeder, der hier schon Stein auf Stein im Altbau gestapelt hat, weiß: Für das Maurerhandwerk, speziell bei der Restaurierung, braucht es Fingerspitzengefühl – und einen ziemlichen Geduldsfaden. „Bestandssichtung“ klingt trocken, ist aber Knochenarbeit; meist im Dreck, mit Maske im Gesicht – nicht nur wegen Staub, sondern teils auch wegen Taubenkot und Spritzasbest, von dem keine Broschüre spricht. Die ständige Gratwanderung zwischen Alt und Neu fordert dich öfter heraus, als dir lieb ist. Manchmal fragst du dich, ob die alten Steine mehr Charakter haben als manche Kollegen im Massivbau. Ich meine das gar nicht böse.
Wer als Berufseinsteiger oder Umsteiger in Bonn loslegt, merkt schnell: Restaurierungsarbeiten sind selten planbar. Heute Sichtziegel ersetzen, morgen Risse verpressen, übermorgen Stuck sichern, dann wieder historische Fugen auskratzen – und das alles, während der Denkmalschutz im Nacken atmet. Oft führt kein Weg am Handschlag vorbei, die Maschinen sind eher Werkzeuge als Retter in der Not. Die — teilweise krummen — Altbauwände, verzogene Keller und überputzten Gewölbedecken lassen einen manchmal ratlos stehen: Ist das jetzt Maurerarbeit oder schon Kunsthandwerk? Ehrlich, manchmal kann und will man das nicht entscheiden.
Nicht jeder, der Maurer gelernt hat, eignet sich für die Restaurierung. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Klar, die Grundlagen wie Steine setzen, Mörtel anrühren, Schalungen bauen – das beherrscht man meist. Entscheidend wird alles darüber hinaus: Den richtigen Ton für die Mischung finden, Schäden so beheben, dass das Auge den Eingriff kaum erkennt, sich auf wechselnde Baustellenbedingungen einlassen. Der Denkmalschutz verlangt nach dokumentierter Genauigkeit, die Kundschaft nach Geduld – und bezahlt wird’s? Nun ja, der Bonner Schnitt für Einsteiger bewegt sich aktuell meist um die 2.700 € bis 3.000 €, je nach Firma und Tarif. Wer mit Erfahrung punkten kann oder spezielle Zusatzausbildungen vorweisen kann, kratzt auch mal an der 3.300 €-Marke. Reich wird man dabei selten. Aber stolz auf das Werk schon eher.
Die Nachfrage nach Fachkräften, die mehr als einfach „Mauer hoch“ können, ist im Rheinland spürbar gewachsen. Von links weht der Fachkräftemangel, von rechts drängt die Unsicherheit neuer Bauvorschriften herein. Digitalisierung – auch so ein Modewort – zeigt sich auf den ersten Blick selten beim Mauern, klopft aber durch Arbeiten wie 3D-Aufmaße, digitale Schadenskartierung und Bauteildokumentation zunehmend an die Tür. Die Wahrheit? Viele alte Betriebe haben den Sprung noch nicht ganz geschafft, jüngere wissen oft mit digitalen Tools zu hantieren, sind aber auf der Wand nicht immer sattelfest. Ein Spagat.
Der Händedruck eines Bauherrn nach geglückter Erhaltung – das ist nicht messbar. Klar, manchmal nervt der ewige Feinstaub, das Gebrüll der Kompressoren, das ewige Streiten wegen Pfusch aus den 1960ern. Dennoch: Wer Herz für alte Baukunst hat, Geduld mitbringt und den Ehrgeiz, Spuren zu hinterlassen, für den liegen im Maurerhandwerk der Restaurierung in Bonn Möglichkeiten, die andere Berufe nicht bieten. Die Arbeit bleibt sichtbar – Jahrzehnte, mit Glück Jahrhunderte. Und manchmal, nach Feierabend in einer der urigen Kölner Straße-Kneipen, diskutiert man dann doch wieder, ob der alte Klinker von 1875 nicht irgendwie schöner ist als jedes Passivhaus. Oder?
Das könnte Sie auch interessieren