KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | 30159 Hannover, Leipzig, Nürnberg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Essen, Mannheim, Mainz
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Manchmal, wenn ich durch die Neustadt Richtung Elbufer laufe, kommt mir der Gedanke: Mathematiker in Dresden zu sein, das ist wie Schachspielen auf einem sich ständig bewegenden Brett. Einerseits gibt es die solide Theorie, durchgekaut an der Uni, zum anderen – die Praxis, die sich selten brav in Gleichungen pressen lässt. Wer hier, in Sachsen, als Berufsanfänger oder mit Wechselgedanken unterwegs ist, spürt schnell: Die Mathematik bleibt nie im Elfenbeinturm. Sie wird gebraucht. Ohne Schnörkel, oft aber mit einiger Erwartungshaltung.
Dresden tickt ein wenig anders als Hamburg, München oder gar das überheizte Frankfurt. Klar, Landesbanken oder Hedgefonds – das ist hier nicht. Aber was viele unterschätzen: Zwischen Forschungsinstituten, der TU Dresden, kleinen High-Tech-Start-ups und gestandener Siliziumindustrie entsteht ein recht vielfältiges Ökosystem. Die Mathematik? Findet hier ihr Zuhause – mal als puristische Anwendungswissenschaft, mal getarnt als Datenanalyse, Softwareentwicklung oder Optimierungs-Task für den Maschinenbau. Wer glaubt, es gäbe nur Jobs im universitären Dunstkreis, sieht vieles nicht: Versicherer, Beratungen, Mikroelektronik, Logistikunternehmen – alles Spieler auf dem Feld. Der Wettbewerb? Lebendig, aber selten toxisch. Vieles läuft über spezialisierte Nischen. Dadurch entstehen manchmal Lücken für Quereinsteiger, die man in Großstädten eher übersieht.
Jetzt zum Punkt, der immer kitzelt, aber selten ehrlich angesprochen wird: das liebe Geld. Wer als Mathematiker in Dresden startet, darf nicht von 4.000 € im Monat träumen. Einstiege bewegen sich meist zwischen 2.800 € und 3.400 €, Ausreißer nach oben schaffen es mit branchenspezifischer Erfahrung, selten jedoch zum Großstadt-Niveau. Manche fragen sich: Lohnt das? Mein Eindruck – ja, wenn man die Lebenshaltungskosten und die Lebensqualität abseits ausufernder Metropolen einbezieht. Und, was oft vergessen wird: Weiterbildung und Forschungsbezug sind hier nicht nur Dekoration für den Lebenslauf, sondern teils direkt mit dem Job verwoben – etwa bei Kooperationen mit der Exzellenzuniversität oder Fraunhofer-Einrichtungen. Man kann also an der Basis bleiben und trotzdem wachsen. Klingt widersprüchlich, fühlt sich aber erstaunlich praktikabel an.
Was viele erst nach Monaten begreifen: Dresden ist nicht Silicon Valley, aber unterschwellig innovationshungrig – ein bisschen wie ein Tüftler, der sich nicht aufdrängt. In den Chip-Fabriken von Globalfoundries, bei Energieversorgern oder der Prozessautomatisierung werden Mathematiker plötzlich als Bindeglieder gebraucht: als Übersetzer zwischen Daten, Technik und realer Produktion. Nicht selten trifft man ältere Ingenieure, die auf „die Mathematik“ schimpfen – bis das eigene Statistik-Modell wieder eine Maschinenlinie rettet. Traditionelle Denkmuster prallen auf Digitalisierung. Das Reizvolle (zumindest für mich): Es zwingt einen, immer wieder Alltagsmathematik und Forschung neu zu verknüpfen. Größere Fluktuation gibt’s selten – die, die wechseln wollen, tun es meist aus Lust am Neuanfang, nicht aus Frust.
Natürlich, es gibt sie, die unsichtbaren Stolperseile. Die Fixierung auf „modische“ Teilgebiete (Data Science, KI) hat den Arbeitsmarkt aufgeweicht, aber nicht unbedingt transparenter gemacht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sogar die Arbeitgeber noch am Justieren sind. Was in der Forschung selbstverständlich ist – etwa das lustvolle Austüfteln von Methoden –, trifft auf dem Arbeitsmarkt plötzlich auf betriebswirtschaftliche Kurzsichtigkeit. Paradox: Wer den Spagat meistert zwischen trockener Präzision, unternehmerischem Denken und Teamkommunikation, macht in Dresden schnell Boden gut – das gilt für Einsteiger wie für Umsteiger.
Bleibt das Gefühl: Mathematik hat hier mehr Erdung als Glamour, aber eben auch die Freiheit, sich in neue Richtungen auszudehnen. Keine Ziellosigkeit – aber häufiger ein „Probier’s mal anders“. Wer dafür offen ist, wird in Dresden nicht untergehen. Warum? Weil die Neugier auf Mathematik hier Teil des Selbstverständnisses ist – manchmal versteckter, als einem lieb ist.
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