HWT Handwerksteam GmbH | 20095 Hamburg
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HWT Handwerksteam GmbH | Barmbek-Nord
HWT Handwerksteam GmbH | 20095 Hamburg
Zeiner Malermeister GmbH | 20095 Hamburg
TKMS Wismar GmbH | Wismar
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Zeiner Malermeister GmbH | 20095 Hamburg
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Wären Malermeister bloß die, die punktgenau gerade Linien ziehen und Wände in Pastell tünchen, hätte ich vielleicht irgendwann aufs Jura-Studium umgesattelt. Aber die Wirklichkeit ist lauter, bunter, widersprüchlicher. In Kiel – der Hafenstadt mit ihren windzerzausten Fassaden und der ewigen Salzluft – ist der Beruf ein eigenwilliges Gemisch aus bodenständigem Handwerk, technischem Gespür und nicht zuletzt: Geduld mit den Eigenheiten des Nordens.
Wer als Berufseinsteiger oder wechselbereiter Handwerker überlegt, ob der Weg zum Malermeister auf Kieler Pflaster Sinn macht, tut gut daran, die Realität zu prüfen. Hier draußen an der Förde ist die Baubranche robuster, als manche meinen: Einerseits stockt der Wohnungsbau, ja, die große Expansion wie in Hamburg bleibt aus; andererseits gibt’s eine kaum zu unterschätzende Menge an Altbauten, die regelmäßig mehr brauchen als einen neuen Anstrich – teils energetische Sanierung, teils Fassadenrettung, oft auch Denkmalschutz. Oder, ehrlich, schlicht den Kampf gegen das Kieler Klima. Wer Zinkblech, Klinker und Jahrzehnte alte Holzverkleidungen in Schuss halten will, versteht nach drei Wintern, warum Maler ganz eigene Lösungen für Feuchtigkeit und Ausblühungen finden müssen. Kein Tag gleicht dem anderen, die Wetter-App ist so wichtig wie der Farbtonfächer.
Ganz unter uns: Der Aufstieg zum Malermeister ist kein Spaziergang, kein leichter Sonntagnachmittag. Wer den Meistertitel trägt, muss nicht nur wissen, wie man einen Rollputz strukturiert, sondern auch ein Team anleiten – und den Spagat schaffen zwischen Kalkulation, Kundenberatung und Baustelle. Die Digitalisierung klopft auch hier an: Ausschreibungen, Dokumentationen und Zeiterfassung werden zunehmend digital. Manchmal wünscht man sich die alte Schreibtischarbeit zurück, als wenigstens das Papier noch greifbar war. Fachlich braucht es mehr denn je Feingefühl für neue Materialien – diffusionsoffene Anstriche, ökologische Farben, Fassadensysteme, die so heißen, weil sie nichts von den Problemen der 1970er Jahre geerbt haben. Und: Kommunikation! Wenn’s ums Geld geht oder der Kunde partout die Holzvertäfelung in – sagen wir – "Sonnengelb" will, ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Die Frage nach dem Verdienst? Sie kommt immer, manchmal wie ein Totschlagargument, manchmal zaghaft. Realistisch liegt das Einstiegsgehalt für Malermeister in Kiel meist irgendwo zwischen 2.700 € und 3.400 €, manchmal ein paar Hundert Euro mehr, selten weniger – je nach Betrieb, Erfahrungsschatz und Verantwortungsbereich. Selbstständigkeit reizt viele, bringt aber auch die üblichen Risiken zwischen Auftragslage, Witterung und Zahlungsverzug. Aufträge gibt’s: Wer als Meister mobil ist und bereit, in Richtung Eckernförde oder Plön aufzubrechen, findet schnell Abwechslung. Aber eben auch Leerläufe an nassen Tagen oder, bei Dauerfrost, die berühmten Warteschleifen. Weiterbildung bleibt relevant – nicht nur als Pflichtaufgabe für den Schein, sondern aus Selbstschutz: Wer heute nur Tapete kann, den überholen die Fassadenspezialisten im nächsten Winter.
Sicher, manchmal fragt man sich, warum man morgens um halb sieben bei fünf Grad und Nieselregen aus dem warmen Bett kriecht, während andere schon ans Homeoffice denken. Aber es gibt eben auch die Momente, in denen nach Tagen des Spachtelns, Schleifens und Streichens eine renovierte Jugendstilfassade im Abendlicht glänzt. Vieles ist Kopfsache; wer gerne draußen ist und keine Angst vor Verantwortung hat, kommt auf den Geschmack. In Kiel vielleicht noch mehr als anderswo: Die Stadt ist nicht hektisch, doch der Bedarf an guten Handwerkern bleibt hoch, und die Kundschaft schätzt ehrliche Arbeit. Wer sich darauf einlässt, findet oft nicht nur ein gutes Auskommen, sondern auch eine gewisse Gelassenheit, die mit salziger Luft und getrockneten Farbflecken an den Händen einhergeht. Und ehrlich: Es gibt Jobs, die weniger Erfüllung schenken – aber eben auch solche, wo man seltener die Gelegenheit hat, direkt zu sehen, was das eigene Tun bewirkt.
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