Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten gGmbH | 46284 Dorsten
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Dornseifer Personalmanagement GmbH - milo | 57072 Siegen
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Die meisten denken beim Stichwort „Malerhelfer“ an den klassischen Allrounder mit Farbe auf den Händen – einen, der Wände vorbereitet, abklebt, abdeckt, Pinsel wäscht. Vielleicht ist da sogar was Wahres dran. Aber wer ein bisschen länger auf Mülheims Baustellen unterwegs ist, der merkt ziemlich schnell: Hinter dem Beruf steckt mehr als das. Vor allem für die, die gerade erst den Einstieg wagen oder sich nach Jahren in Fabrikhallen, im Einzelhandel oder anderswo nach ehrlicher Arbeit sehnen. Warum? Nun, darauf gibt’s keine Holzschnitt-Antwort. Ich habe mit Kollegen gesprochen, selbst über Eimer gestolpert und etliche verschmierte Kittel gesehen. Manche Dinge fallen einem erst nach Monaten auf – oder nach dem dritten Winter auf Leipziger Straße, wenn der Wind die Lackreste fast von selbst an die Wand pustet.
Malerhelfer in Mülheim – das ist gewiss kein Synonym für monotone Tagesabläufe. Wer hier landet, steht selten länger als zehn Minuten still. Es gibt Tage, da fühlt man sich wie ein Jongleur zwischen Farbrollen, Spachtelmasse und Malerkrepp. Auf Altbauten, in denen der Putz so alt ist wie die Oma des Chefs, stehen dann Grundieren und Dreck kratzen an. In frisch hochgezogenen Blöcken ist Präzision gefragt – ein Tropfen auf die Fensterbank, und der Bauleiter guckt schief. Was unterschätzt wird: Der Umgang mit verschiedenen Untergründen, das Wissen, wann ein Raum lüften muss und wann Abdeckfolie mehr Fluch als Segen ist. Wer einfach „nur“ Wände streicht, wird schnell eines Besseren belehrt. Nicht selten sind handwerkliches Geschick, ein wenig räumliches Vorstellungsvermögen – und ja, auch Geduld mit den Eigenarten jedes Rohbaus – die entscheidende Währung. Ich gebe zu, manchmal verliere ich zwischen Tapetenkleister und Grundierung den Faden. Aber irgendwer muss es ja machen, und: Man merkt, wie sich das Wissen von Baustelle zu Baustelle vertieft.
Kommen wir zum spröden Teil – die Zahlen. Mülheim, eingeklemmt zwischen Ruhrgebiets-Giganten, ist weder Metropole noch Provinznest. Die Nachfrage nach Malerhelfern ist stabil, nicht zuletzt durch Modernisierungen in Wohnungsbeständen und einen gewissen Sanierungsdruck bei Schulen, Kitas, öffentlichen Gebäuden. Wer zupacken kann, findet Arbeit – gerne spontan, gerne auf Abruf, mal mit Sonne, mal bei Frost. Die Kehrseite? Die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen; Quereinsteiger, Zugewanderte, ehemalige Produktionsarbeiter – sie alle landen in der Malerbrigade, oft ohne Ausbildung, dafür mit gelebtem Pragmatismus. Was viele vergessen: Malern ist ein Knochenjob, dessen Wert auf dem Rücken echter Schufterei wächst. Liste ich ehrlich auf, was einem Malerhelfer alles widerfahren kann – Rückenschmerzen, Farbflecken, manchmal Besserwisserei vom Chef – dann frage ich mich, warum der Beruf trotzdem viele hält. Ein Grund: Die kleine, aber feine Aussicht auf beruflichen Aufstieg in eingespielten Betrieben, die lokale Verwurzelung. Ja, nicht jeder bleibt ewig Gehilfe, manchen packt der Ehrgeiz – und ab da wird’s plötzlich spannend.
Jetzt mal ehrlich: Die Gehaltsfrage ist in den Pausen das eigentliche Dauerthema. Wer als Malerhelfer in Mülheim startet, kann mit einem Stundenlohn rechnen, der – je nach Firma und Erfahrung – meist zwischen 13 und 16 Euro liegt. Das Monatsgehalt schwankt dann im Schnitt irgendwo zwischen 2.200 € und 2.600 €. Sicher, das reicht fürs Leben, aber Rosenblätter regnen dabei nicht vom Himmel. Wer sich ein wenig fortbildet, vielleicht schon über regionale Anbieter erste Zusatzscheine für Gerüstbau oder spezielle Beschichtungen erwirbt, kratzt gelegentlich an der 2.800 €-Marke. Aber die Regel ist das nicht. Und ja, die Schere zu Gesellen- oder gar Meisterlohngruppen bleibt spürbar. Nur: Was viele überraschen dürfte – im Ruhrgebiet, mit seiner langen Tradition des Malochens, zählt oft die Gemeinschaft auf der Baustelle mehr als der Gehaltszettel. Klingt kitschig, fühlt sich aber an stürmischen Tagen verdammt echt an.
Was ich nach einigen Jahren gelernt habe? Der Malerhelfer-Job in Mülheim ist weder Traum noch Albtraum. Er ist, wie so vieles im Pott, ein ehrliches Angebot mit Ecken und Kanten. Ohne Durchhaltevermögen – keine Chance. Ohne Teamgeist – keine Freude. Aber mit etwas Neugier auf Farbe, Veränderung und, ehrlich gesagt, auch auf die manchmal doch recht wirren Geschichten der Kollegen an der Thermoskanne: Da wächst nicht nur handwerkliches Können, sondern auch das Bewusstsein für den eigenen Wert. Die Arbeit wird nicht weniger, Digitalisierung hin oder her. Irgendeiner muss den Pinsel schwingen – auch wenn es mal stinkt, tropft und friert. Vielleicht ist es also gar nicht so dumm, wenn man sich in diesem Berufsfeld noch eine Weile behauptet. Gefragt werden wir so schnell nicht aus der Mode kommen. Malerhelfer in Mülheim an der Ruhr – das ist kein Geheimtipp, kein leichter Weg. Aber einer, auf dem man bei jedem neuen Anstrich mehr über sich selbst lernt.
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