Axel Stiboy Malereibetrieb GmbH | 22525 Bahrenfeld
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Axel Stiboy Malereibetrieb GmbH | 20095 Hamburg
Zeiner Malermeister GmbH | 20095 Hamburg
Axel Stiboy Malereibetrieb GmbH | 22525 Bahrenfeld
Axel Stiboy Malereibetrieb GmbH | 20095 Hamburg
Zeiner Malermeister GmbH | 20095 Hamburg
Wer als Malerhelfer in Lübeck anfängt, stellt schnell fest: Das ist kein Job für Leute, die am liebsten vorm Computer sitzen und Mausarme pflegen. Im Gegenteil. Jeden Morgen, wenn sich das Licht über die Altstadt schiebt und die Möwen schreien, geht’s schon los – Eimer schleppen, Abdeckfolie verteilen, Farben anrühren. Handfest. Ehrlich. Und ja, manchmal riecht man abends nach Lösungsmitteln, obwohl man angeblich „nur geholfen“ hat. Aber das ist so – und keiner der Altgesellen, mit denen ich bislang auf dem Gerüst stand, hat je ein Hehl daraus gemacht, dass echte Arbeit ihre Spuren hinterlässt. Natürlich auch im Rücken.
Lübeck ist als Stadt mit historischer Bausubstanz ein besonderer Schauplatz für Handwerk. Die Backsteinfassaden, die stuckverzierten Altbauwohnungen – das ist nicht bloß Kulisse für Reiseprospekte und Instagram. Die Häuser hier verlangen nach Handarbeit und nach Menschen, die sich nicht zu schade sind, Passagen zu schleifen, Schimmel zu behandeln oder mal stundenlang Tapetenreste zu kratzen. Wer da die Romantik sucht, landet schnell im Staub. Aber: Genau diese historischen Eigenheiten sorgen dafür, dass es für Malerhelferinnen und -helfer selten eintönig wird. Heute Altbau, morgen Ärztehaus, übermorgen eine Schule oder ein neuer Wohnblock am Wasser – kein Tag gleicht dem anderen. Und manchmal wird’s richtig eng im Zeitplan: In den Ferien müssen Schulen fertig werden, weil’s danach wieder Lernstress gibt. Kennt man.
Die Aufgaben? Die reichen von scheinbar simplen Tätigkeiten wie Abdecken, Vorstreichen oder Vorbereiten der Wände bis zur – ich nenne es mal – „Feinarbeit hinter dem Profi“. Wer denkt, Malerhelfer zu sein, bedeutet ewiges Zuarbeiten, unterschätzt das Handwerk. Klar, das Team braucht dich fürs Grundieren, Schleifen, Spachteln. Aber nach ein paar Monaten – oder Jahren – wachsen die Ansprüche, die Kollegen erwarten Initiative. Und nein, Fehler sieht nicht nur der Chef. Altgesellen haben Adleraugen. Mal schnell die Rollkante überpinselt? Das merkt spätestens der Kunde. Was viele unterschätzen: Die körperliche Belastung ist an manchen Tagen ordentlich. Leitern hoch, Leitern runter, Fenster abkleben, schwere Eimer. Und die Finger sehen häufiger nach Spritzpistole als nach Handcreme aus.
Die Bezahlung? Na ja, ehrlich gesagt – Luft nach oben gibt’s immer. In Lübeck liegt das monatliche Einkommen als Berufseinsteiger in diesem Bereich meist zwischen 2.200 € und 2.500 €. Wer länger dabei ist oder auf „heiße“ Projekte geschickt wird – Fassadensanierung, Brandschutz – der bewegt sich eher bei 2.600 € bis 2.900 €, manchmal auch darüber, vor allem wenn Zusatzqualifikationen im Spiel sind. Na klar, reich wird daran keiner. Aber ein solides Auskommen ist drin, gerade wenn die Auftragslage so bleibt wie in den letzten Jahren: energetische Sanierungen, altersgerechte Umbauten, Denkmalpflege – all das kommt nicht aus der Mode und wird immer mehr zum Politikum. In Lübeck übrigens nicht nur, weil man alte Mauern schätzt, sondern weil der Wohnungsmarkt es verlangt.
Wer den Sprung ins Handwerk wagt – und ich spreche hier bewusst nicht bloß die ganz Jungen an, sondern auch Quereinsteiger – sollte sich bewusst machen, dass „Helfer“ nicht gleichbedeutend mit „ewiger Statist“ ist. Gute Betriebe schätzen Leute, die mitdenken, die den Kollegen auch mal Widerspruch bieten, die nicht bei jedem Farbklecks in Ohnmacht fallen. Und ja, Weiterbildungen gibt es. Bescheinigungen über spezielle Techniken (z. B. Brandschutzbeschichtungen, Tapezierverfahren) oder der Einstieg in die Ausbildung – das ist alles kein Hexenwerk. Wobei: In Lübeck liegen Tradition und Innovation oft so nah beieinander, dass man manchmal nicht weiß, ob man gerade Jahrhunderte altes Mauerwerk behandelt oder sich schon den Kopf zerbricht, wie man CO₂-neutral streicht.
Was bleibt? Für mich ganz klar: Der Beruf ist so ehrlich wie sein Ruf. Wenig Glanz, viel Alltag – aber auch das Gefühl, am Ende des Tages gesehen zu haben, dass etwas wirklich von Wert entstanden ist. Zwischen Kreide, Farbe und Lübecker Nieselregen – manchmal fragt man sich, warum sich nicht mehr Menschen für so einen Job erwärmen können. Ich jedenfalls: Ich mag den Geruch von frisch gestrichenen Wänden. Vielleicht bin ich da eigen. Aber die Zeit im Malerbetrieb – die lehrt einen, dass Fachkräftemangel nicht nur eine Schlagzeile, sondern ein Problem mit System ist. Und dass ehrliche Arbeit immer noch einen Wert hat – sogar in Lübeck. Wer hätte das gedacht?
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