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Wer in Frankfurt am Main als Malerhelfer anheuert, betritt eine Szenerie, die bunter und widersprüchlicher kaum sein könnte. Hier, wo Bankenhochhäuser und Gründerzeitvillen vis-à-vis stehen, trifft klassische Handarbeit auf den Druck einer Metropole im Dauerumbruch. Wenn ich morgens durch Sachsenhausen radle und die ersten Baucontainer knarzen höre, dann ahne ich: Die Malerhelfer sind schon längst vor mir da. Das Klischee? Wer Malerhelfer wird, muss sich vor allem mit Pinseln und Tapeten auseinandersetzen. Die Praxis? Weit mehr – oft überraschend vielseitig, mitunter anstrengend, selten langweilig.
Was tagtäglich auf einen wartet, hängt von der Baustelle, vom Chef, manchmal auch von der eigenen Tagesform ab. Klar, das Abkleben, Spachteln, Schleifen – das ist gesetzt. Doch dazwischen lauern Herausforderungen, die keine Checkliste je abbildet: Fachleute sprechen von unterstützenden Tätigkeiten, aber wer genauer hinschaut, erkennt das ganze Spektrum. Ob in Wohnblöcken in Höchst oder beim Innenausbau einer schicken Altbauwohnung im Nordend – ein versierter Malerhelfer springt zwischen Gerüstbau, Materialtransport, Möbelrücken und dem „Mal eben da oben noch die Kante ziehen“ hin und her. Technische Geräte? Sind längst keine Raumschiffe mehr – Airless-Spritzgeräte oder moderne Feinstaubabsaugungen gehören vielerorts zur Grundausstattung. In Frankfurt kein Hexenwerk, aber durchaus eine kleine Liga für sich.
Der Immobilienmarkt der Stadt ist, freundlich gesagt, lebhaft. Bezahlbarer Wohnraum bleibt eine Dauerbaustelle – im wahrsten Sinne. Daraus ergibt sich für Malerhelfer eine Lage, die man nicht schönreden und auch nicht dramatisieren muss: Zupackende Hände sind gefragt. Die Konkurrenz? Ja, die gibt es. Doch wer zuverlässig arbeitet und nicht gleich beim ersten Baustellenregen kneift, wird in Frankfurt selten lange ohne Auftrag dastehen. Wer sich auskennt, weiß auch: Der Frankfurter Immobilienboom bringt Arbeitsdruck, aber kaum Stillstand. Mal kurz verschnaufen auf dem Rohbau mit Skylineblick – solche Momente sind trotzdem drin. Doch zwischen Großprojekten und kleineren Sanierungen verlagern sich auch die Anforderungen. Stichwort: Energieeffizienz. Begriffe wie „Wärmedämmung“ oder „ökologische Farben“ begegnen einem heute häufiger. Vor fünf Jahren? Vielleicht am Rand. Heute? Mitten im Geschehen.
Hand aufs Herz: Der Job verlangt, was der Rücken und manchmal auch der Kopf hergeben. Es ist kein Geheimnis – Staub, Kälte, lange Tage. Trotzdem begegnet mir immer wieder eine gewisse Zufriedenheit, die viele in anderen Berufsfeldern vergeblich suchen. Frankfurt, das ist auch Migrantenstadt. Wer meint, er müsse fließend Hessisch sprechen, täuscht sich. Auf dem Bau zählt, dass man anpacken kann und bereit ist, dazu zu lernen. Beim Gehalt gab es in den letzten Jahren leichte Sprünge – gerade weil der Fach- und Hilfskräftemangel auch am Malerhandwerk nicht spurlos vorbeigeht. Realistisch sind aktuell 2.400 € bis knapp 2.900 € monatlich. Schwankungen? Gibt’s, abhängig von Erfahrung, Betrieb, manchmal auch Verhandlungsgeschick – oder ob man bereit ist, eben noch etwas länger zu machen. Viele berichten von Zulagen für besonders knifflige oder schmutzige Arbeiten. Andere schwören auf das kleine Extra für Überstunden, wobei „Extra“ ein dehnbarer Begriff ist, je nachdem, wen man fragt.
Manchmal, wenn ich nach Feierabend an den Main setze und die Farbspritzer auf meinen Händen betrachte, frage ich mich: Was macht die Arbeit in Frankfurt eigentlich besonders? Es ist das Tempo, diese Mischung aus Tradition und ständigem Wandel. Frankfurt mag für Außenstehende unpersönlich wirken, auf dem Bau wird schnell klar: Wer eigenwillig bleibt, findet seinen Platz. Was viele unterschätzen: Gerade Hilfskräfte, die sich weiterbilden oder spezialisieren wollen, haben in Frankfurt erstaunlich viele Möglichkeiten. Es gibt Kooperationsprogramme mit Betrieben, gelegentliche Schulungen zu neuen Materialien oder Brandschutztechniken. Für manche sind solche Angebote die sprichwörtliche „Tür zum Aufstieg“. Für andere – ein nettes Plus im Alltagstruppel.
Wer Malerhelfer in Frankfurt wird, bekommt keinen goldenen Pokal – und braucht ihn auch nicht. Was hier zählt, ist Zuverlässigkeit, Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und, ja, manchmal eine gewisse Dickfelligkeit. Niemand muss dabei Heldentaten vollbringen; doch die Fähigkeit, mit unterschiedlichsten Menschen, Orten und Anforderungen zurechtzukommen, ist eine eigene kleine Meisterschaft. In Frankfurt, zwischen Wolkenkratzern und Reihenhäusern, ist der Alltag als Malerhelfer alles – nur nicht grau.
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