Elektrotechnik Eimers GmbH | 46499 Hamminkeln
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Weggenmann Industrieboden GmbH | 41460 Neuss
Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten gGmbH | 46284 Dorsten
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Es ist schon seltsam, wie wenig Sichtbarkeit Helferberufe im Handwerk bekommen. Dabei – und das weiß jeder, der nicht mit goldenen Werkzeugen geboren wurde – läuft ohne die Malerhelfer auf der Baustelle rein gar nichts. Diese stillen Helden, manchmal belächelt, oft unterschätzt, kleben im Ruhrgebiet Farbe an die Wand, die nicht selten mehr als nur ein bisschen frische Optik bedeutet. Gerade in Essen, wo Altbau auf Nachkriegsmoderne, Sanierungsstau und Eigenheimträume stoßen, ist der Malerhelfer irgendwo immer dazwischen. Eine Tätigkeit, die härter und facettenreicher ist, als die meisten wissen (oder wissen wollen).
Manchmal frage ich mich, worauf Berufseinsteiger hier eigentlich vorbereitet werden sollten – auf Muskelkater oder darauf, sich am ersten Tag direkt die Arbeitsklamotten mit Dispersionsfarbe für immer zu ruinieren? Wahrscheinlich beides. Wer als Malerhelfer in Essen einsteigt, nimmt zu Beginn meist klassische Unterstützungsaufgaben wahr: Wände abkleben, Böden auslegen, Werkzeuge reinigen, Altanstriche entfernen – kurzum, sich um alles kümmern, was dem Facharbeiter Zeit raubt. Manche denken, das sei monotone Hilfsarbeit. Echt jetzt? Es ist erstaunlich, wie schnell der Tag vergeht, wenn Fensterrahmen erst abgeklebt, später gestrichen und schließlich von winzigen Farbspritzern befreit werden müssen.
Was viele unterschätzen: Die Arbeit am Kundenobjekt – vom Hochhaus im Nordviertel bis zum Einfamilienhaus am Baldeneysee – verlangt Fingerspitzengefühl, auch ohne Abschlusszeugnis im Malerhandwerk. Man entwickelt fast zwangsläufig ein Auge dafür, wann der Putz wirklich trocken ist. Von der Kunst, Pinsel ohne Streifenführung zu schwingen, reden ganz andere Experten – aber auch das lernt man irgendwann, wenn man mit offenen Augen durch Essens Baustellen zieht.
Das Thema Geld? Ein Dauerbrenner, gerade wenn man am Monatsende mit Verspannungen im Rücken auf den Lohnzettel schaut. In Essen liegt das Gehalt als Malerhelfer meist zwischen 2.200 € und 2.600 € im Einstiegsbereich. Nicht üppig, klar, aber stabil – und immerhin mit Luft nach oben je nach Qualifikation, Erfahrung oder tariflicher Anbindung. (Stichwort regionale Besonderheiten: In Ruhrgebietsstädten wie Essen gibt es zwar viel Arbeit, aber Lohnunterschiede je nach Betrieb sind keine Seltenheit. Wer glaubt, dass jeder Malerbetrieb gleich zahlt, kennt vermutlich nur den Blick von außen.)
Was viele unterschätzen: Im Gegensatz zu anderen Hilfstätigkeiten im Bauumfeld bietet die Malerbranche oft geregeltere Arbeitszeiten – es sei denn, man erwischt so einen Chef, der Termine wie Monets Farbharmonien frei interpretiert. Wertschätzung? Die ist gemischt. Mal gibt’s ein Dankeschön für gut abgedeckte Heizkörper, mal bleibt die Arbeit unsichtbar. Ich hatte mal einen Vorarbeiter, der sagte: „Wenn du keinen Fußabdruck im Treppenhaus hinterlässt, dann hast du verstanden, was hier zählt.“ Ziemlich treffend, leider.
Essen ist eine Stadt im ständigen Umbau – Strukturwandel, Energiewende, ein Patchwork aus alten Mietskasernen, Stahlbeton-Bauten und neuen Quartieren. Und die Anforderungen an Malerhelfer verändern sich im Windschatten dessen. Früher war „Malerhelfer“ oft ein karger Job für Quereinsteiger oder Überbrücker. Heute? Wer will, kann sich weiterbilden – über den klassischen Helferstatus hinaus. Viele Betriebe legen inzwischen Wert auf Basiskenntnisse zu schadstoffarmen Lacken, Dämm-Materialien, sogar digitale Aufmaßsysteme kommen bei manchen Sanierungsprojekten zum Einsatz. Zugegeben: Die Technik ersetzt nicht den Blick fürs Detail, aber ganz ohne Offenheit für Neues – und ein bisschen Neugier – bleibt man schnell auf der Strecke.
Lustig eigentlich: Während draußen alle vom „Fachkräftemangel im Handwerk“ reden, wissen die, die morgens um sechs den ersten Eimer Farbe schleppen, dass die praktische Arbeit mit den Jahren kaum weniger wird. Es gibt zu tun – nur die Regeln werden härter, das Material teurer, die Kundschaft anspruchsvoller. Aber die Stadt bleibt hungrig nach Handwerk. Und Malerhelfer – ganz gleich ob Einsteiger, Wechsler oder lokal verwurzelte Ruhrpott-Urgesteine – sind diejenigen, die diesen Appetit Tag für Tag stillen. Alles andere wäre gelogen.
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