Weggenmann Industrieboden GmbH | 88400 Biberach
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Weggenmann Industrieboden GmbH | 88339 Bad Waldsee
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Sauberkeit ist keine Zier – jedenfalls nicht immer, wenn man Malerhelfer in Augsburg ist. Wer erwartet, dass man in diesem Job ausschließlich mit Pinsel und Rolle durch frisch geweißte Flure schwebt, täuscht sich gewaltig. Der Alltag, so viel kann ich aus Erfahrung – und mit Blick auf die Praktikanten, die bei uns regelmäßig anfangen – sagen, ist schmutzig, laut, gelegentlich hektisch, aber am Ende oft erstaunlich befriedigend. Es stört mich bis heute, wie unterschätzt diese Hilfstätigkeiten sind. Vielleicht, weil Malerhelfer immer irgendwo „zwischen“ stehen: zwischen ausgebildeten Fachkräften und ungelernten Hilfsjobs, zwischen den letzten Abklebebändern und dem ersten Becher Kaffee, zwischen Routine und Improvisation.
Was viele nicht auf dem Schirm haben: Die Vielseitigkeit. Ja, der Einstieg ist niedrigschwellig; keine spezielle Ausbildung steht zwingend am Anfang. Aber unterschätzen sollte man die Anforderungen wirklich nicht. Ob Altbau-Sanierung, Fassadenneuanstrich oder kompletter Innenausbau eines Mehrfamilienhauses in Göggingen – Malerhelfer machen überall dort Tempo, wo’s an Fachkräften hapert und trotzdem Zeitdruck besteht. Spachteln, Schleifen, Abdecken, Abkleben, Material schleppen, einfache Pinselarbeiten, nachbessern: Klingt simpel, kann aber höllisch anstrengend sein – und Fehler rächen sich schnell. Sag mal jemandem, er soll ein Treppenhaus nicht nur streichen, sondern vorbereiten… ordentlich abkleben… und dann am dritten Tag immer noch motiviert bleiben. Eben.
Jetzt zu Augsburg. Manchmal wird die Stadt als behäbig beschrieben – aber das Gegenteil ist der Fall. Gerade im Baubereich nimmt der Druck zu: Der Zuzug junger Familien, Nachverdichtung, energetische Sanierungen, die Oldtimer-Bestände aus den 60ern, die in neuem Glanz erstrahlen sollen. Das alles bedeutet Nachfrage. Die Zahl der Bauanträge und Sanierungsprojekte ist in den vergangenen Jahren explodiert – und wer glaubt, dadurch werden einzig die Meister reich, irrt. Betriebe suchen händeringend nach helfenden Händen mit Grundverständnis. Digitalisierung? Im Malerbetrieb angekommen – zumindest was Dokumentation, Materialverwaltung und gelegentlich auch die Baustellen-Organisation angeht. Und selbst die Farbeigenschaften ändern sich: Da gibt es emissionsarme Beschichtungen, Spezialputze, Wärmedämm-Verbundsysteme, die genaue Vorgaben erfordern. Schulungen nicht ausgeschlossen. Will heißen: Wer Malerhelfer wird, muss bereit sein, dazuzulernen. Und zwar ständig.
Jetzt mal ehrlich: Über Geld redet keiner gern, wenn er ordentlich schwitzt – aber es macht eben doch den Unterschied. Der Verdienst in Augsburg? Wer einsteigt, pendelt oft im Bereich von etwa 2.300 € bis 2.800 €. Die Unterschiede liegen vor allem am Betrieb, der Berufserfahrung und daran, ob vielleicht schon kleine Zusatzqualifikationen erworben wurden. Sonntagszuschläge? Eher selten. Dafür – und das ist kein Werbespruch – eine überraschend hohe Arbeitsplatzsicherheit. Die Fluktuation ist sichtbar, aber es kommt auch immer wieder vor, dass gelernte Handwerker aus anderen Branchen als Quereinsteiger beginnen. Wochen, in denen die Hände nach Lösungsmitteln riechen, gehören dazu. Das ist manchmal frustrierend. Aber: Wer sich reinhängt, wird oft schnell unverzichtbar.
Ein Punkt, den ich seit Jahren beobachte: Der Wille, sich weiterzuentwickeln. Malerhelfer ist selten Endstation. In Augsburg bieten verschiedene Bildungsträger, aber auch größere Betriebe, Kurse an, mit denen helfende Hände Wissen aufstocken oder sogar in die nächste Qualifikationsstufe wechseln können – vom Tapezieren bis zur Bedienung spezieller Maschinen. Noch ein Unterschied zu anderen Regionen: Die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern ist in Augsburg Alltag, oft auch eine sprachliche Herausforderung. Wer da die Augen und Ohren offenhält, gewinnt an Lebenskenntnis – auch, weil Humor bei Putz und Farbe definitiv nicht schadet. Ist der Job also anspruchslos? Im Gegenteil. Es ist ein Handwerk mit eigenem Stolz, vielen unsichtbaren Regeln und durchaus Platz für Ambitionen, wenn man sie erkennt. Aber das muss jeder für sich herausfinden – irgendwo zwischen Metermaß, feuchtem Schwamm und dem Gefühl, am Ende des Tages wirklich etwas geschaffen zu haben.
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