Weggenmann Industrieboden GmbH | 41460 Neuss
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Die Sache mit dem Berufsbild Malerhelfer – klingt zunächst nach Arbeit mit Eimer und Roller, vielleicht nach wiederholten Farbflecken auf der Hose oder dem typischen Kreppband-Kampf an der Sockelleiste. Tatsächlich aber, und das überrascht die meisten Berufseinsteiger, ist das Tätigkeitsfeld in Aachen ein ziemlich bunter Mix aus solider Handwerkskunst, körperlicher Routine und manchmal auch einer gewissen Portion Improvisationstalent. Wer glaubt, hier werde im Akkord Farbe auf Wände geklatscht, steht einem Irrtum auf. Alles andere wäre auch zu einfach. Einmal das Klebeband falsch angesetzt, und schon steht der halbe Altbau in der Innenstadt zum Nacharbeiten bereit. Aber ich schweife ab – Aachens Bausubstanz verzeiht da wenig.
Das Arbeitsumfeld für Malerhelfer in Aachen ist ... sagen wir: nicht monoton. Da gibt es die knarzigen Gründerzeit-Treppenhäuser, die auch nach 80 Jahren Feuchtigkeit noch geheimnisvoll blättern. Daneben moderne Studentenapartments, immer Geschmack von Vanilleweiß bis Morgenröte. Von wegen „Standardauftrag“ – solche Begriffe lösen in manchen Betrieben eher ein müdes Kopfschütteln aus. Viele Auftraggeber – nicht wenige davon private Bauherren, alteingesessene Unternehmen oder die bunt gemischte Studierendenschar – fordern Flexibilität. Und manchmal Wundermittel gegen Schimmel, der sich im Rheingrabenklima irgendwie besonders wohlzufühlen scheint. Wer hier anpackt, steht selten allein: Malerhelfer arbeiten als tragende Säule im Team, übernehmen schleifen, abkleben, abdecken, Grundierung, Aufräumen oder das Heranschaffen von Materialien. Statt stupider Hilfsarbeiten erleben Berufseinsteiger oft eine Art handwerkliche Grundausbildung im Eiltempo – im besten Fall.
Apropos Illusionen: Beim Lohn liegen Malerhelfer in Aachen im landesweiten Mittelfeld, mal leicht darüber. Je nach Betrieb, Aufgabenvielfalt und Erfahrung bewegt sich das Gehalt meist zwischen 2.200 € und 2.600 €. Da wird nicht geschummelt – die Schere geht bei größeren, tarifgebundenen Fachbetrieben auch mal Richtung 2.800 €, vor allem wenn Wochenendarbeit ins Spiel kommt oder kniffligere Spezialaufträge gefragt sind. Es ist kein Geheimnis: Reich werden beim Streichen? Höchst unwahrscheinlich. Aber regelmäßig pünktlicher Lohn, klare Arbeitszeiten und ab und an die Dankbarkeit für eine gerettete Jugendstil-Decke – das hat auch was. Manche Betriebe bieten freiwillig Zuschläge für Baustellen im Umland oder Sonderprämien für besonders fleißige Helfer. Ob das am Ende reicht? Die Lebenshaltung in Aachen ist keine Kleinigkeit, gerade wer nicht mehr bei Mama wohnt, merkt schnell: 2.300 € sind nicht immer purer Luxus.
Hand aufs Herz: Wer hier überlegt einzusteigen, sollte nicht nur die Lust auf Farbe mitbringen – sondern Gelenkigkeit, ein Mindestmaß an Robustheit und gelegentlich auch die Fähigkeit, bei penetrantem Spachtelstaub trotzdem freundlich zu bleiben. Ja, das ist körperlich. Ja, das kann eintönig wirken, wenn man tagelang nur Zimmerdecken schleift. Und trotzdem... erleben viele den Teamzusammenhalt als echten Ankerpunkt. Neue Techniken? Werden in Aachen durchaus eingeführt, aber das klassische Handwerk dominiert. Einen kleinen Wandel merkt man dann doch: Einige Betriebe probieren nachhaltige Materialien aus, setzen statt Lösemittelfarbe vermehrt auf ökologischere Systeme. Trägt nicht jeder Malerhelfer von Anfang an mit? Korrekt. Aber es verändert sich was.
Speziell Aachen, mit dieser eigenwilligen Gemengelage aus Studenten, alteningesessenen Familien und kleinen Handwerksbetrieben, bietet Malerhelfern ein eigenes Biotop. Die Mentalität? Herzlicher als in vielen anderen Städten, gelegentlich aber auch kantig. Wer als Berufseinsteiger schon mal im schrägen Dachgeschoss einer Altbauetage stand und dabei zwischen knarrendem Parkett und Kleistereimer balancierte, weiß: Routine gibt’s selten. Immer wieder neue Herausforderungen – mal kroatischer Altbaubesitzer, mal belgischer Austauschstudent mit Hang zu knalligem Türkis. Ich glaube, das macht den Reiz aus. Wer offen ist, geduldigen Handwerksstolz mitbringt und kleine Rückschläge nicht persönlich nimmt, findet in Aachen einen Platz zwischen Kompromiss und Kontur.
Vielleicht ist genau das die Essenz: Malerhelfer in Aachen arbeiten selten im Schaufenster, sie schaffen Atmosphäre, erhalten Werte, und manchmal retten sie eine Mietwohnung vor dem Abriss. Es ist kein Beruf für Träumer, aber auch keiner, der an der Garderobe hängen bleibt. Routine, Improvisation, Gemeinschaft – und jeden Abend die Frage, wie viel Farbe wohl diesmal an den Socken klebt. Wer drinbleibt, lernt mehr als nur streichen. Aber das merkt man meist erst hinterher.
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