Maler Lackierer Korrosionsschutz Jobs und Stellenangebote in Wuppertal
Beruf Maler Lackierer Korrosionsschutz in Wuppertal
Zwischen Fassadenglanz und Industrierost: Was es heißt, Maler, Lackierer oder Korrosionsschützer in Wuppertal zu sein
Wer morgens in Wuppertal unterwegs ist, kennt das Bild – Männer und Frauen in weißen Arbeitshosen, breiten Pinseln und Lacktöpfen, unterwegs zu den traditionellen Stadthäusern in Elberfeld oder zu den wuchtigen Industriehallen an der Nordbahntrasse. Doch die Bandbreite des Berufsbildes wird von außen gern unterschätzt: Maler, Lackierer und Spezialisten für Korrosionsschutz sind in Wuppertal keine dekorativen Schönredner mit Farbfetisch. Sie sind Handwerker im Kampf gegen den Verfall.
Ich erinnere mich an meinen ersten Einsatz auf einer Brücke am Rand von Oberbarmen: „Nimm das Problem nicht mit nach Hause, sondern das Ergebnis“, sagte mir der Vorarbeiter. Klingt nach Kalenderspruch, aber man begreift schnell, dass dieser Job mehr verlangt als ordentliche Striche und ein bisschen Farbgefühl. Es geht um Witterung, Werkstoffe, Sicherheitsklemmen und – ja, auch mal um den berühmten „Wuppernebel“, der jedem Material zusetzt. Wer hier anfängt, merkt schnell: Mit Tapezieren allein füllt in Wuppertal niemand seinen Tag, schon gar nicht seinen Lohnzettel.
Die Ausbildungswege sind klassisch – Gesellenbrief, später vielleicht Meisterkurs oder eine spezielle Qualifikation im Korrosionsschutz. Viele steigen direkt nach der Schule ein, andere wechseln als gestandene Handwerker aus benachbarten Branchen, wenn der Lack ab ist (Wortwitz muss erlaubt sein). Was in Stellenanzeigen oft fehlt: Die Herausforderungen liegen selten auf Standardbaustellen. Es geht um Brand- und Korrosionsschutz für Eisenbahnträger, um Hightech-Lacke in der Großindustrie, um Wärmedämmverbundsysteme für Nachkriegsbauten. In den letzten Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit immer weiter nach vorne gerückt – nicht nur ein grünes Label, sondern ein echtes Arbeitsfeld. Wer sich für alternative Werkstoffe interessiert, findet inzwischen spannende Nischen. Ich sage das aus Erfahrung: Kaum eine Woche vergeht, ohne dass neue Lacktechnologien diskutiert werden – von emissionsarmen Innenfarben bis zu Nanolacken, die angeblich selbstreinigend sind.
Und die wirtschaftliche Lage? Schwierig, aber nicht hoffnungslos. Der Einstieg bringt üblicherweise ein Gehalt zwischen 2.400 € und 2.800 € mit sich, erfahrene Fachkräfte – vor allem mit Zusatzkenntnissen wie Sandstrahlen oder Spritztechnik – bewegen sich eher bei 3.000 € bis 3.500 €. Wenig, sagen die einen. Ich finde: Angesichts der Auftragslage in Wuppertal und der gesellschaftlichen Bündnisse für nachhaltige Quartierssanierung ist das mehr als nur ein Handgeld. Klar, der Konkurrenzdruck steigt. Es gibt Betriebe, die leben von Subunternehmern und Saisonarbeit. Wer sein Handwerk aber sauber macht, bekommt meistens mehr persönliche Wertschätzung als im anonymen Großbetrieb – ein nicht zu unterschätzender Faktor, gerade beim Berufseinstieg. Und dann gibt es da noch die, die den Sprung in den Korrosionsschutz wagen. Für die Beseitigung von Rost an stählernen Brückenkonstruktionen werden Fachleute gesucht wie nie. Es ist ein Nischengeschäft, riskanter, von der Witterung geprägt – aber, wenn man sich darauf einlässt, mit deutlicher Luft nach oben, was Verantwortung und Einkommen betrifft.
Was in Wuppertal auffällt: Die Mischung aus alter Bausubstanz, dichter Industriegeschichte und den vielen Brücken (der Stadt wird nicht umsonst eine „Brückenkrankheit“ nachgesagt) schafft einen dauerhaften Bedarf nach Malern und Korrosionsschützern, der über das bundesweite Maß hinausgeht. Nicht jeder weiß das zu schätzen, aber ich mag diese spezielle Wuppertaler Melange aus Putz, Rost und Farbe. Sie bringt eine eigene Schule des Pragmatismus hervor – Schnörkel haben hier kaum Platz. Wer einen Job sucht, der sichtbar Spuren hinterlässt, und sich auch mit rauem Wetter anfreundet, ist in diesem Metier in Wuppertal richtig.
Vielleicht ist das der wichtigste Punkt: Wer heute als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Facharbeiter in den Maler-, Lackierer- oder Korrosionsschutzbereich wechselt, muss sich nicht mit schnellen Optimiersprüchen aufhalten. Die Arbeit schreit nicht nach Helden, aber sie prägt. Sie riecht – nach Lösungsmittel, nach Regen, nach Holz. Und manchmal, ganz plötzlich, nach Zukunft. In einer Stadt, in der jeder Handgriff zählt.