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XERVON Oberflächentechnik GmbH | 85445 Oberding
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Wer das Handwerk liebt, wird mit München nicht so schnell fertig. Vom nebelwabernden Marienplatz bis hinaus ins Westend: Überall tut sich was an Fassaden und Brückengeländern, an kahlen Betonwänden wie in verwitterten Altbauten. Viel zu tun für all jene, die mit Farbe arbeiten, mit Schutzlacken oder – so unscheinbar wie unverzichtbar – im Korrosionsschutz. Warum fängt man damit an? Vielleicht, weil einem Bürokratie und Bildschirmersatz für echte Arbeit nie lagen. Oder schlicht, weil einen diese Mischung aus sichtbarem Effekt und handfester Sicherheit reizt. Es gibt schlechtere Gründe. Aber ist die Branche ein Sprungbrett, eine Sackgasse, ein Marathon? Unklare Sache – und eine ehrliche Annäherung wert.
Fakt ist: In München brummt die Bauindustrie, Investoren und Stadtverwaltung stecken Jahr für Jahr Milliarden in die Sanierung und Modernisierung. Alte Bausubstanz trifft auf neue Wohnblocks, und überall sieht man die orangefarbenen Warnwesten der Handwerkertrupps. Doch alleine mit „Biss“ und einem Malerpinsel in der Hand besteht hier niemand. Die Anforderungen sind gestiegen – was viel mit Technik zu tun hat, aber auch mit dem Anspruchsniveau der Kundschaft. Wer heute Lackierer ist, muss oft mehr wissen als bloß den Unterschied zwischen Alkydharz und Acryl. Im Korrosionsschutz – man denke nur an die stählernen Brückenkonstruktionen über die Isar oder die klapprigen U-Bahn-Tunnel – sind Materialkenntnis und Sicherheitsverständnis Pflicht. Das ist weder schnörkellos noch monothematisch.
Mal ehrlich: Der typische Münchner Baustellenalltag taugt selten für die Selbstdarstellung am Stammtisch. Es ist nicht der Pinselstrich allein, der zählt. Schützen, sanieren, erhalten – das ist mal körperlich fordernd, mal nervig filigran. Beim Korrosionsschutz kommt’s auf Details an, auf das Einhalten von Temperaturgrenzen, Luftfeuchte, sogar Windverhältnisse während der Beschichtung. Wer mit dem Hochdruckstrahler arbeitet, braucht die Ausdauer eines Sportlers und die Geduld eines Uhrmachers. Und dann diese Baustellen-Logistik! Münchens Innenstadt: Anlieger, Lieferanten, Anwohner – alle wollen durch, keiner will Dreck. Persönlich? Ich habe schon erlebt, dass ein ganzer Tag für eine Genehmigung draufgeht, bevor die eigentliche Arbeit beginnt. Und dennoch: Wenn man ein gutes Team hat, ist das ein Ehrenkodex. Man passt aufeinander auf – und, ja, ein wenig trockener Humor schadet nie.
Was viele unterschätzen: Die Einstiegsgehälter liegen für Branchenverhältnisse im Mittelfeld – meist zwischen 2.600 € und 3.100 € monatlich. Mit spezialisierter Weiterbildung (z. B. als geprüfter Korrosionsschutztechniker/in oder Vorarbeiter/in) kann das Gehalt durchaus auf 3.400 € bis 3.900 € wachsen. Angebote für Fortbildungen gibt’s: teils von Kammern, teils direkt im Betrieb. Aber ebenso klar: Wer die Arbeitszeit lieber chronisch auf Halbgas fährt oder denkt, das Malerleben bestehe ständig aus perfektem Wetter und entspannten Fassaden, muss sich nicht wundern, wenn befristete Verträge überwiegen. Was mich trotzdem überzeugt? Der Mix aus handfester Verantwortung, der sichtbaren Wirkung – und der Tatsache, dass das Handwerk, allen digitalen Umwälzungen zum Trotz, in München so schnell nicht obsolet wird.
Ich erlebe die Unternehmenslandschaft in München selten einheitlich: Familienbetriebe mit langer Geschichte arbeiten Tür an Tür mit großen Dienstleistern, die europaweit Aufträge holen. Die Anforderungen wandeln sich: Energetische Sanierungen, ökologischere Farben, neue Schutzsysteme auf Zementbasis – da lernt man nie aus. Und der gesellschaftliche Blick? Der hat sich gewandelt. Heute bekommen viele junge Leute für ihre praktische Ader unerwartet viel Respekt – vorausgesetzt, sie stehen morgens nicht gleich auf dem Fahrradweg der Baustelleneinfahrt. München ist speziell, fordernd, manchmal auch irritierend. Aber für Handwerker/innen mit technischer Neugier und der Bereitschaft, sich immer wieder ein bisschen neu zu erfinden, ist der Beruf Maler, Lackierer oder Korrosionsschützer alles andere als gestrig. Die Stadt bleibt hungrig auf Farbe. Und, ja, auf Menschen, die widerstandsfähig sind – gegenüber Wind, Wetter und all dem, was sonst noch so schiefgehen kann.
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