
Maler Lackierer Korrosionsschutz Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Maler Lackierer Korrosionsschutz in Lübeck
Frischer Wind unter rauer Oberfläche: Maler, Lackierer und Korrosionsschutz in Lübeck
Manchmal frage ich mich ja: Wer kennt schon wirklich den Charme eines alten Hafenkrahns? Dieses rostige Etwas, das still am Trave-Ufer steht, als hätte es alle Zeit der Welt. Für Außenstehende ein Bild vergangener Industriekultur, für mich – seit meinem Einstieg in die Welt von Malern, Lackierern und Korrosionsschützern – eher ein Arbeitsauftrag à la „Hier bitte: Denkmalschutz, aber salzwassertauglich.“ Das Berufsbild in Lübeck ist alles – nur nicht altbacken. Da steckt Präzision drin, Verantwortung, manchmal auch eine Portion Abenteuer.
Wer sich frisch oder als Wechselwilliger für den Beruf interessiert, merkt schnell: Die Anforderungen pendeln irgendwo zwischen Handwerkskunst und technischem Sachverstand. Ein Irrglaube, dass es hier nur um Wände pinseln und Masken aufziehen geht. Die Vielfalt reicht – oh Wunder – vom feinen Innenanstrich denkmalgeschützter Altstadthäuser bis hin zur stählernen Verwandlung ganzer Industrielandschaften an der Trave. Mal ist Fingerspitzengefühl gefragt: Kunstharz auf Gips, millimetergenau. Mal muss der Pinsel der Rolle weichen, wenn auf Großbaustellen in Travemünde ein Korrosionsschutz aufgebracht wird, der nicht weniger als ein Jahrzehnt Nordsee-Sturm trotzen soll.
Ich will nichts beschönigen: Das Klima an der Küste ist wie es ist. Kalt, feucht, windig – und prompt ist die Werkstoffkunde wieder am Steuer. Beschichtungen, die drinnen funktionieren, gehen draußen gerne baden. Salzhaltige Luft frisst sich da durch jede zu dünn geratene Schutzschicht, wie ein hungriger Möwenschwarm ans Fischbrötchen. Umso wichtiger die kleinen Tricks, die man sich bei alten Kollegen abschaut. „Zwei Schichten sind eine zu wenig – lieber dreimal, aber richtig!“, hat einer mal gesagt. Recht hatte er.
Wirtschaftlich? Mal ehrlich, wer sich mit dem reinen Malergehalt von vor zehn Jahren beschäftigt, hätte auch gleich in die Zeitmaschine steigen können. Die Tarifverträge im Norden sind in Bewegung geraten, nicht zuletzt durch das wachsende Bewusstsein für Arbeits- und Gesundheitsschutz. Einstiegsgehälter liegen heute meist bei etwa 2.400 € bis 2.800 €. Insbesondere im Korrosionsschutz, wo Spezialwissen und Zertifikate gefragt sind, sind Beträge um 3.000 € bis 3.600 € keine Seltenheit. Wer die Extrameile geht und sich etwa für den Umgang mit Gefahrstoffen, Seilzugangstechnik oder speziellen Sanierungsmethoden weiterbildet, merkt schnell: Lübeck zahlt Erfahrung und Engagement – sofern man es auch zeigt und nicht nur Scheinzertifikate sammelt.
Apropos Weiterbildung: Die Zeiten, in denen Malerberufe als Sackgasse galten, sind in Lübeck längst Geschichte. Die technische Entwicklung – von umweltfreundlichen Lacken bis zur Digitalisierung im Projektmanagement – hat neue Türen geöffnet. Wer heute bereit ist, sich mit modernen Applikationsverfahren, Materialkunde oder gar Thermografieaufnahmen auseinanderzusetzen, für den steht beruflich vieles offen. Und hey: Diese Baustellenleitungen im Hafengebiet, wo man morgens nie weiß, was mittags eigentlich gelöst werden muss – die machen süchtig.
Wahrscheinlich könnte ich noch länger erzählen. Der Punkt ist: Wer Anpacken nicht scheut, mit offenen Augen durch die Stadt läuft und mehr will, als nur Spuren zu verwischen, findet in Lübeck einen Beruf, bei dem Stillstand eher selten ist. Es ist nicht alles Gold, was glänzt – meist ist es eh nur Farbe. Aber was nach Feierabend bleibt? Das bedaure ich keine Minute.