Bilfinger SE | Frankfurt am Main
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Die wenigsten in Ludwigshafen laufen morgens durch die Straßen und denken: „Was wäre eigentlich, wenn all die Fassaden grau, die Hallen verwittert, die Brücken angerostet wären?“ Manchmal überlegt man sich solche Fragen. Vielleicht, weil einem selbst der Lackgeruch in der Nase hängt, vielleicht aus beruflicher Unruhe. Mal ehrlich: Wie oft steht der Maler und Lackierer im Rampenlicht? Kaum. Aber jeder merkt, wenn er fehlt. Gerade hier, im Schatten der Chemiegiganten, zwischen Werkhallen und Einfamilienhäusern, braucht es Menschen, die mit Pinsel, Sprühgerät und Fachverstand Räume verändern, Bauten erhalten und Technik am Leben halten.
Das Bild vom Maler, der mit Pinsel an der Wand steht – das ist die halbe Wahrheit. Viel häufiger stehen die Kollegen von heute auf Gerüsten, tragen Schutzanzüge und hantieren mit Spezialgeräten. Korrosionsschutz? Klingt erstmal wie ein Fremdwort, ist aber bittere Notwendigkeit. Wer mal gesehen hat, was rheinischer Dauerregen und Industrieschadstoffe mit einem Stahltank machen, weiß: Ohne Schutzschicht kommt das große Rostfressen. In Ludwigshafen fragt keiner, ob der Beruf Zukunft hat. Hier sieht man, was passiert, wenn man Fachkenntnis durch Schnelllösungen ersetzt.
Verdienstfragen sind so eine Sache. Die Zahlen schwanken, je nach Betrieb, Tarifbindung und Spezialisierung. Einstieg? Häufig um die 2.500 € bis 2.900 €, mit Erfahrung und Hochspezialisierung im Korrosionsschutz sind 3.200 € bis 3.700 € durchaus realistisch. Was viele unterschätzen: Große Industriebetriebe legen noch etliche Zulagen obendrauf – wer also als Fachkraft den Sprung in die chemische oder petrochemische Industrie wagt, landet oft in einer ganz anderen Gehaltsliga als im klassischen Malerbetrieb. Aber Geld allein ist selten der Grund, warum jemand diesen Arbeitsanzug überstreift. Es sind die Aufgaben zwischen Sanierung und Werterhalt, die Mischung aus Präzision und Handarbeit, die in Ludwigshafen gefragt ist. Viele sagen: „Routine gibt’s hier nicht.“ Recht haben sie.
Entscheidend ist das Umfeld. In Ludwigshafen pulsiert die Industrie, erschafft, zerlegt und erneuert im Dauerrhythmus. Mehr als irgendwo sonst im Südwesten sind Maler und Lackierer mittendrin: Fassaden, Hallen, Rohrleitungen, Maschinenparks – überall braucht es Schutz und Farbe. Wer im Stadtbild hinsieht, merkt schnell: „Hier gibt’s immer was zu tun.“ Doch auch beim besten Auftragsbuch, die Anforderungen steigen. Beschichtungsverfahren werden technisch komplexer, Umweltschutz rückt ins Zentrum, Arbeitssicherheit sowieso. Die Zeiten, als improvisiert wurde, sind vorbei. Wer auf Dauer im Geschäft bleiben will, braucht Wissen über neue Materialien, Atemschutz, sogar Digitalisierung in der Sprühtechnik. Man muss nicht alles lieben, was technisch möglich ist, aber gute Betriebe legen zunehmend Wert auf Fortbildung – nicht nur, weil’s die Kunden verlangen, sondern weil’s der eigene Körper irgendwann fordert.
Es gibt Tage, da kratzt man alten Lack bis in die Poren. Staub, Dämpfe, Lärm; das sind Realitäten, keine romantischen Bilderbuchmomente. Und trotzdem – viele bleiben, wechseln sogar gezielt von anderen handwerklichen Berufen hierher. Warum? Weil das Tätigkeitsfeld abwechslungsreich und erstaunlich offen für kluge Köpfe ist, die Verantwortung übernehmen wollen. Mangel herrscht weniger an Aufträgen als an Leuten, die wissen, warum es auf jedes Detail ankommt. Wer also Lust hat, im Wechselspiel von Handwerk, Technik und gestalterischer Freiheit zu arbeiten – in Ludwigshafen bieten sich Chancen; für Fachkräfte mit Weitblick, aber genauso für Quereinsteiger, die keine Angst vor Farbe, Staub und neuen Ideen haben. Die Industrie wird’s danken. Und ganz ehrlich: So ein frisch saniertes Werksgelände oder eine denkmalgeschützte Brücke – das ist, wenn man’s einmal selbst gemacht hat, ein ziemlich befriedigender Anblick.
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