XERVON Oberflächentechnik GmbH | 25541 Brunsbüttel
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
XERVON Oberflächentechnik GmbH | 21680 Stade
TKMS Wismar GmbH | Wismar
TKMS Wismar GmbH | 23669 Timmendorfer Strand
TKMS Wismar GmbH | 23539 Lübeck
XERVON Oberflächentechnik GmbH | 25541 Brunsbüttel
XERVON Oberflächentechnik GmbH | 21680 Stade
TKMS Wismar GmbH | Wismar
TKMS Wismar GmbH | 23669 Timmendorfer Strand
TKMS Wismar GmbH | 23539 Lübeck
Jeden Morgen dieselbe Frage: „Was wird mich heute erwarten?“ Wer als Maler, Lackierer oder im Korrosionsschutz in Kiel unterwegs ist, weiß, wie abwechslungsreich der Arbeitsalltag sein kann – und wie sehr die Launen des Nordens auf Material, Zeitplan und manchmal auch auf die Nerven schlagen. Gerade Neulinge und Berufseinsteiger schauen oft mit einer Mischung aus Respekt und Neugier in diese Welt, irgendwo zwischen modernisierter Handwerkskunst und rauem, ehrlichem Arbeitsalltag.
Anderswo geht es um Wohnungsbau, Fassadensanierung oder das Anstreichen von Altbauwänden – in Kiel aber, da greift der Beruf noch tiefer ins regionale Selbstverständnis ein. Schiffbau, Werften, der ewige Kampf gegen Rost und Salzluft: Wer hier den Pinsel, die Spritzpistole oder den Sandstrahler schwingt, weiß, dass Korrosionsschutz längst keine Nebendisziplin ist. Ohne diese Spezialisten – von Malern mit Zusatzzertifikat bis zu Lackierern, die schon früh ihren ersten Öltanker betreten haben – würde die maritime Infrastruktur wortwörtlich bröckeln. Ich habe erlebt, wie ein halber Arbeitstag nach Wetter-App-Studium spontan umgeworfen wurde, weil das Kieler Schmuddelwetter einfach keine halben Sachen macht. „Du musst spontan bleiben“, sagt ein alter Hase in der Branche, „sonst gehst du hier einfach unter.“
Wer meint, das Handwerk bestehe hauptsächlich aus monotonem Wandanstrich, der hat zu kurz hingeschaut. Es geht um Substanz: Korrosionsschutz bedeutet, komplexe Schichtsysteme aufzubringen, abrasive Untergrundvorbereitung und das Kennen jedes Millimeters Stahl, der unter Lack verschwindet. Mal ist eine ruhige Hand bei Detailarbeiten gefragt, dann wieder der geerdete Pragmatismus, wenn die Zeit drängt und der nächste Regenschauer schon von weitem droht. Die Nachfrage nach Vielseitigkeit wächst – der Mix aus Industrie- und Privatkunden, kleinen Altbausanierungen und Großaufträgen auf den Werften sorgt für ständige Abwechslung. Klar ist: Wer hier routiniert wird, lernt schnell, dass Normen, Prüfprotokolle und das berüchtigte Thema Arbeitssicherheit keine optionale Lektüre sind. Wen das abschreckt, der ist falsch – aber gerade Quereinsteiger können mit gesundem Menschenverstand und Lernbereitschaft glänzen.
Stille Revolutionen schleichen sich ins Handwerk – auch, oder gerade in Kiel. Da kämpfen Betriebe nicht nur mit Fachkräftemangel, sondern auch mit neuen technischen Standards, zum Beispiel bei Automationslösungen oder dokumentationspflichtigen Arbeiten. Ich frage mich regelmäßig, wie viele Überstunden eigentlich fürs Ausfüllen dieser endlosen Nachweise draufgehen… Und doch, wer digital fit ist, hat plötzlich Chancen, die vor fünf Jahren undenkbar waren: Tablets auf der Baustelle sind keine Ausnahme mehr, Schulungen zu Hightech-Lacken oder emissionsarmen Beschichtungen werden sogar eingefordert. Hinzu kommen interne Aufstiegsmöglichkeiten: Wer sich im Korrosionsschutz qualifiziert – zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum spezialisierten Beschichter – hat es leichter, schnell Verantwortung zu übernehmen.
Was bleibt am Monatsende? Die Gehälter hier im Norden – ja, sie schwanken. Einsteiger dürfen mit etwa 2.600 € bis 2.900 € rechnen; mit Erfahrung und Zusatzqualifikation im Korrosionsschutz sind 3.200 € oder mehr nicht unrealistisch, besonders bei großen Industriebetrieben. Mein subjektiver Eindruck: Wer zuverlässig ist und zupackt, wird meist besser bezahlt, als mancher es glaubt. Trotzdem – die Branche ist kein Selbstläufer. Wer den rauen Ton auf manchen Großbaustellen nicht abkann, hält es hier selten lange aus. Aber unter den Kollegen wächst ein Humor, der härter im Nehmen macht. Und manchmal, wenn abends die Sonne auf einem frisch lackierten Schiffsdeck glitzert, merkt man plötzlich, wie viel Stolz in der Arbeit steckt. Klar, nicht alles glänzt – aber das liegt selten an der Farbe.
Der Weg in diesen Beruf – egal ob frisch von der Schule, als Fachkraft mit Lust auf Windwechsel oder als Umsteiger aus anderen Gewerken – ist kein reines Abenteuerland, eher solider Seegang. Manchmal aufreibend, manchmal überraschend. In Kiel wartet ein traditionsreicher, moderner und bei weitem unterschätzter Berufszweig darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Wer anpacken will, technisches Interesse mitbringt und sich nicht zu fein ist für ab und zu schmutzige Hände, wird hier mit offenen Armen empfangen – zumindest meistens. Den Rest bestimmt, wie überall, das, was man draus macht.
Das könnte Sie auch interessieren