Daume Gruppe | 37083 Göttingen
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Finn Malerbetrieb GmbH | 37083 Göttingen
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Hannover. Morgens, wenn die Stadt gerade aufwacht, schleichen sich Maler und Lackierer in stille Industriehallen, auf zugige Großbaustellen am Mittellandkanal oder in Altbauwohnungen irgendwo in Linden. Wieder so ein Tag, an dem mehr als Farbe gefragt ist. Wer sich – wie ich damals als Branchenneuling – vorstellt, hier ginge es nur um „Pinselschwingen“ und „Farbtonkarte“, irrt gewaltig. Die Welt des Maler- und Lackiererhandwerks, gerade mit Fokus auf den Korrosionsschutz, hat zwar diese klassische Fassadenromantik irgendwo im Herzen, aber eben auch ordentlich Technik und Verantwortung im Gepäck.
Die Stadt ist keine frisch polierte Bastion der Baukunst – aber unterschätzen sollte man Hannovers Bausubstanz nicht. Industrie, Verkehr, Logistikzentren: Hier altern Brücken, Tanks, Werkhallen. Wer neu einsteigt oder über einen Wechsel nachdenkt, merkt schnell: Es ist alles da für ambitionierte Fachkräfte. Die Auftragslage? Recht stabil, zumindest solange Wind und Wetter hier Wände und Stahlträger weiter altern lassen. Die Nachfrage nach Korrosionsschutz ist seit Jahren ungebrochen – nicht nur bei Großprojekten, sondern zunehmend auch bei kleineren Betrieben, die den Auflagen der Betriebssicherheit nachkommen müssen. Ein gewisses Grundrauschen an Jobs, das selten versiegt. Was ich immer wieder bemerke: Wer technisch fit ist, sich ins Thema Oberflächenvorbereitung, Spritztechnik oder Umweltauflagen reinfuchst, bleibt nicht lange ohne Einsatz. Von Innovationsleere kann in diesem Beruf kaum die Rede sein – zumindest, wenn man offen bleibt für Neues.
Klar, nach der Ausbildung lernt man weiter – das hört bei uns einfach nie auf. Egal, wie oft man Grundierungen aufträgt oder mit Spritzpistole hantiert: Jedes Objekt verlangt neue Anpassungen. Jeder Lack, jede Oberfläche, jedes Wetter – Hannover im Herbst zum Beispiel, feuchtkalt und launisch. Die Theorie? Sagt, wie’s laufen sollte. Die Praxis? Fordert Geduld, Präzision und Improvisation. Manchmal reicht der Blick aus dem Fenster – und der Plan ändert sich. Was viele unterschätzen: Das Arbeiten im Korrosionsschutz ist auch körperlich kein Spaziergang. Schutzanzug, Atemmaske, Hebebühne. Wer’s mal ausprobiert hat, weiß: Es gibt bequemere Jobs. Aber selten welche, bei denen das Ergebnis nachher so sichtbar ist.
Und ja, reden wir mal Klartext: Der Verdienst. In Hannover liegt das Einstiegsgehalt derzeit meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, je nach Betrieb und Verantwortungsbereich. Wer einige Jahre Erfahrung mitbringt oder sich weiterbildet – etwa zum geprüften Techniker oder mit einem Schein im Bereich Korrosionsprüfung – kann durchaus in den Bereich von 3.000 € bis 3.600 € vorstoßen. Bei Großbaustellen mit entsprechender Zusatzqualifikation landet man auch darüber, oft begleitet von Zulagen, die die Unterschiede im Tarifvertrag mildern. Klar: Reich wird man nicht. Aber es geht oftmals fair zu, und – das ist mein Eindruck – man wird für echten Einsatz anerkannt. Ein Wort zählt hier oft mehr als ein auf Hochglanz poliertes Zertifikat.
Was viele nicht auf dem Schirm haben: Hannover ist nicht Berlin, nicht Hamburg. Aber die Mischung macht’s. Die Nähe zu großen Industriezweigen, dazu ein Schuss urbaner Wandel – Stichwort energetische Sanierung alter Bestände oder zunehmend nachhaltige Beschichtungssysteme. Hier wird viel in Modernisierung investiert, gleichzeitig verteidigt man hartnäckig alte Werte. Wer sich im Korrosionsschutz fit hält, hat also nicht nur bei den klassischen Industriefirmen Chancen, sondern auch bei Stadtwerken, im kommunalen Bereich oder sogar im Bereich Denkmalschutz – seltsame Nische, aber gar nicht mal so klein. Weiterbildung? Wird hier übrigens oft aktiv gefördert, vor allem wenn’s um neue Regelungen zu Lösemitteln, Brandschutz oder Umweltstandards geht. Nur: Man sollte sich selbst drum kümmern. Hand aufs Herz: Von allein rollt im Handwerk nichts.
Vielleicht ist dieser Beruf an manchen Tagen grau wie ein verrosteter Pfeiler. Vielleicht zieht’s auch mal in den Knochen. Aber – und darauf wette ich – selten sieht man so direkt, was die eigene Arbeit bewirkt: Häuserfronten, die für Jahrzehnte auffallen; Industriebauten, die weiterstehen; manchmal auch nur ein einziger Balken, der nicht untergeht. Wer das mag – oder wenigstens bereit ist, das kennenzulernen – wird in Hannover immer eine Nische finden. Oder, wie mein erster Lehrmeister sagte: Der Lack ist nie nur Oberfläche. Er ist das, was bleibt, wenn alles andere schon im Wind verweht ist.
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