Daume Gruppe | 37083 Göttingen
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Finn Malerbetrieb GmbH | 37083 Göttingen
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Manchmal denke ich, der Beruf rund ums Streichen und Schützen von Oberflächen wird immer noch viel zu unterschätzt. Klar, jeder hat schon mal selbst ’nen Pinsel geschwungen und glaubt, dass es eigentlich nicht schwieriger sein kann als ein Nachmittag im Baumarkt. Aber das ist ungefähr so, als würde man einen Hausarzt und einen Notfallchirurgen in einen Topf werfen, nur weil beide einen weißen Kittel tragen. In Erfurt – mit all seinem historischen Kopfsteinpflaster, Jugendstilfassaden, Industriegebieten am Stadtrand – steckt im Maler-Lackierer-Korrosionsschutz tatsächlich mehr Vielfalt, als viele ahnen.
Berufseinsteigerinnen und Wechselwillige stehen schnell vor der Qual der Wahl: Soll es die traditionelle Arbeit am Altbau sein, das Ausbessern in knarzigen Treppenhäusern, bei dem einem der Putz schon mal entgegenbröselt (Thüringer Klassik eben), oder doch die knallharte Seite im Korrosionsschutz – dort, wo es richtig nach Stahl, Metall und Lösungsmittel riecht? Die Anforderungen sind unterschiedlich, keine Frage. Wo der Lackierer akkurat Schicht um Schicht auftragen muss, damit am Ende die Produktionsmaschine oder das Industriebauteil wirklich mehr als nur hübsch aussieht, sind beim Gebäudemaler nicht selten Fantasie und Fingerspitzengefühl gefragt – besonders bei Sanierungen, wo kein Millimeter eben ist und die Altlasten der Jahrzehnte aus jeder Wand kriechen.
Ich will es nicht schönreden: Der Markt ist in Bewegung. Erfurts Altbaubestand wird gern gepflegt, was einerseits kontinuierliche Aufträge für Malerfirmen sichert – andererseits konkurrieren die Betriebe um Nachwuchs fast schon wie um Goldstaub. Und doch – viele vergessen den Industrieanteil der Stadt. Dort, am Rand, brummen Gewerbeparks, wo Korrosionsschutz speziell bei Instandhaltungsprojekten gefragt ist: Maschinen, Hallenkonstruktionen, Geräteparks, die ohne den richtigen Schutz schlichtweg wegrosten würden. Gerade in den letzten Jahren, Stichwort Energiewende und Infrastrukturerneuerung, ist dieser Sektor in Erfurt und Umgebung nicht zu unterschätzen. Was viele unterschätzen: Auf korrosionsgeschützten Trägern stehen die Energiewende-Windräder, nicht auf Sonntagspinselstrichen.
Wer glaubt, es sei ein immerzu sauberer Beruf, liegt ziemlich daneben. Da gibt es Tage, an denen ein feiner, weißer Staubfilm noch das Netteste ist, das einen nach Feierabend begleitet – und andere, an denen die Schutzkleidung mit Sonderreinigern traktiert werden muss. Körperliche Belastbarkeit ist kein Werbewort, sondern zwingende Realität. Hier in Erfurt, zwischen frostigem Winter und stickigem Hochsommer, wird der Job gerne mal zur zähen Geduldsprobe. Natürlich, mit genug Ambition und dem starken Willen, sich Wissen anzueignen, kann man sich ein ziemlich solides Standbein schaffen. Denn: Wer sich mit modernen Materialien und Verfahren auskennt – vom Graffiti-Schutz über ökologische Fassadenanstriche bis zu High-Tech-Lacksystemen – ist plötzlich nicht mehr nur „Anstreicher“, sondern ein gesuchter Spezialist.
Nun, zur gefürchteten Geldfrage. Höhepunkte sind hier keine zu erwarten – aber ein handfestes Auskommen sehr wohl. In Erfurt liegt das Gehalt für Berufseinsteiger typischerweise rund um 2.400 € bis 2.800 €. Wer sich Erfahrung erarbeitet, Zusatzqualifikationen mitbringt – Spritzlackieren, Sanierung höher belasteter Oberflächen, Arbeiten am Hochbau – der kann mit 3.000 € oder ein Stück darüber rechnen. Ausreißer gibt es natürlich nach oben wie unten – abhängig von Branche, Tarifbindung, Spezialisierung. Was bleibt? Ein Beruf, der solide durch’s Jahr trägt, die Regionalbindung mitbringt, und: Wer sich ein bisschen anstellt, der findet nicht nur Anstellung, sondern ziemlich schnell auch Verantwortung. Vielleicht nicht glamourös, aber eben doch: echt, handfest – und in Erfurt überraschend vielfältig.
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