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Personal Service PSH Osnabrück GmbH | 49074 Osnabrück
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Manche kennen nur das weiße Fenster, die bunte Wand im Ladenlokal oder den knallblauen Bauzaun. Aber zu wenige sehen, was dahintersteckt: Präzision, Materialkenntnis, ein gewisser Geruch nach Lösungsmittel – und, ja, ab und zu auch Frust angesichts ewig knapper Zeitfenster. Wer in Bielefeld als Maler oder Lackierer im Korrosionsschutz unterwegs ist, weiß: Hier wird nicht nur hübsch gemacht, sondern erhalten, was im wahrsten Sinn des Wortes zerbröseln würde. Diese Branche ist nicht glamourös – aber bodenständig, dringend gebraucht und durchaus mit Charakter.
Ob man frisch von der Ausbildung kommt oder nach Jahren beim Trockenbauer wechselwillig ist – das Berufsfeld ist erstaunlich vielschichtig. Ein flüchtiger Blick von außen lässt uns zu oft an simple Streicharbeiten oder Fassadensanierungen denken. Dabei ist der Korrosionsschutz, gerade in Industriestädten wie Bielefeld, so etwas wie die unsichtbare Feuerwehr im Maschinenraum der Region. Fertigungshallen, Bahngleise, stählerne Brückenbögen – alles muss regelmäßig versiegelt, beschichtet, ausgebessert werden. Wer da denkt, das sei monotones Pinselschwingen, hat wohl noch nie eine fünf Meter hohe Stahlträgerbrücke im Herbstwind lackiert. Oder versucht, in einem schlecht beleuchteten Kellergewölbe einer alten Textilfabrik Sandstrahltechnik zu zähmen.
Gibt es eine typische Bielefelder Baustelle? Schwer zu sagen. Was auffällt: Die Nähe zwischen klassischem Mittelstand und Maschinenbau-Giganten prägt den Arbeitsalltag. Einmal schnell von Gadderbaum in einen Betrieb in Brackwede – und plötzlich steht man vor Großprojekten, für die andere Städte halb neidisch wären. Klar ist aber auch: Lange Schatten wirft das Wort Fachkräftemangel. Viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchs, weil die Arbeit einfach nicht weniger wird. Gerade im Korrosionsschutz spürt man, wie technische Innovationen (automatisierte Sprühanlagen, neue lösemittelfreie Beschichtungen) und anspruchsvoller Umweltschutz das Gepräge verändern. Früher hieß es, „da musst du nur ordentlich pinseln und tapezieren“, heute produziert man beinahe Chemie im Miniformat. Wer da nicht bereit ist, sich einzulesen oder regelmäßig Fortbildungen zu besuchen, fühlt sich schnell zurückgelassen.
Es gibt nicht viele Berufe, in denen Angst vor Höhen, Unverträglichkeiten oder technische Trägheit so gnadenlos offengelegt werden. Und die Bezahlung? Schwankt. Für Neulinge startet’s oft bei 2.400 € bis 2.800 €, gute Leute mit Zusatzqualifikation stemmen deutlich mehr, nicht selten sind 3.100 € oder – bei Spezialaufträgen an Anlagen oder Brücken – über 3.600 € möglich. Sicher ist aber kaum etwas. Dem Busfahrer begegnet der Dank für seinen Dienst auf der morgendlichen Runde, der Maler im Korrosionsschutz bekommt eher ein „Wann sind Sie endlich fertig?“ hinterhergerufen. Manchmal reicht das Schulterklopfen vom Kollegen, manchmal nicht. Trotzdem: Es bleibt das unbezahlbare Gefühl, dass die eigene Arbeit Jahrzehnte überdauern kann – man muss nur mit offenen Augen durch die Region gehen.
Das Dilemma vieler: Die Arbeit ist fordernd, oft körperlich, selten monothematisch. Wer durchhält, den erwarten verschiedene Weiterbildungen – vom geprüften Korrosionsschutztechniker bis zum Aufstieg als Vorarbeiter. Und trotzdem: Es lässt sich nicht leugnen, dass der Job hart bleibt. Feuchtes Wetter, enge Fristen, manchmal rauer Umgangston. Warum dennoch nicht einfach einpacken? Weil hier, im Dickicht zwischen Industriestandorten und Fachwerkhäusern, so etwas bleibt wie Stolz. Ich habe genug erlebt, um zu sagen: Wer Maler, Lackierer oder im Korrosionsschutz arbeitet, lernt Bielefeld von einer Seite kennen, die sonst verborgen bleibt. Nicht immer schön, oft herausfordernd, aber garantiert nichts für Zaghafte. Vielleicht ist das am Ende die größte Stärke – und ein echtes Alleinstellungsmerkmal für jene, die das Handwerk noch ernst nehmen wollen.
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