Maler Lackierer Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr
Beruf Maler Lackierer in Mülheim an der Ruhr
Zwischen Farbwelten und Realität – Maler und Lackierer in Mülheim an der Ruhr
Wer glaubt, der Beruf des Malers und Lackierers erschöpfe sich im simplen Überstreichen vergilbter Rauhfaser – sitzt einer Fehleinschätzung auf. Mülheim an der Ruhr, diese Stadt zwischen Tradition, Industriecharme und neuen Wohnträumen, ist vielleicht nicht gerade Berlin oder München. Aber in puncto Renovierungsbedarf, Fassadenwandel und Gestaltungswünschen hat sie ihre ganz eigene Dynamik. Und mittendrin stehen – scharfkantig, oft unterschätzt – die Farbenarbeiter: Maler und Lackierer.
Gut, was erwartet einen nun konkret? Wer hier einsteigt, fremdelt gelegentlich mit dem handfesten Alltag – morgens auf der Baustelle, mittags im Treppenhaus, nachmittags zwischen Heizungsrohren und Kreativität. Die Tätigkeiten reichen von klassischer Innenraumgestaltung bis zur Fassadenveredelung. Es geht ebenso ums ewige Kampfgebiet „Schimmelbekämpfung in Altbauten“ wie um Hightech-Lacke, Energiesparbeschichtungen und, neuerdings, Smart-Home-taugliche Wandmaterialien. Wer handwerklich geschickt ist, wird hier gebraucht – aber längst zählt auch ein gewisses Gespür für Trends, Materialkunde und Kundenkommunikation. Klingt trivial? Ausprobieren – danach sieht man einiges anders.
Die Arbeitsmarktlage? Ehrlich gesagt: Wer den Pinsel ordentlich halten kann, ist selten ohne Auftrag. Der Druck auf den Wohnungsmarkt hat, gerade in NRW, eine Renaissance von Kernsanierungen und Modernisierungen ausgelöst. In Mülheim, mit seinem Mix aus Gründerzeitquartieren, Kind-Erbe der Montanzeit und so manchem in die Jahre gekommenen Wohnhaus, bietet das jede Menge Einsatzmöglichkeiten. Erstaunlich ist übrigens, dass sogar kleinere Betriebe – die Herzstücke der lokalen Handwerkerszene – zunehmend zukunftsfeste Anstellungsverhältnisse anbieten. Mal ein Beispiel: Das Einstiegsgehalt, solide Ausbildung vorausgesetzt, bewegt sich üblicherweise zwischen 2.400 € und 2.800 €. Wer nach ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht schon mit den ersten Zusatzqualifikationen, weiterzieht, erreicht problemlos 3.000 € oder mehr. Für einen Handwerksberuf im Revier kein kariertes Einstecktuch, aber im Vergleich zur Inflation? Da lässt sich drüber reden.
Nun, so ein Berufstag kann einerseits Routine sein. Wer morgens die Farbrolle in der Hand hat, denkt sich: „Wieder weiß, wieder scharfe Kante, wieder kein Kleckern.“ Trotzdem – es gibt sie, diese absurden Momente: Der Kunde will strukturierte Wandflächen in Vintage-Ocker plus Seidenglanzlack an der Kassettentür. Die ersten zehn Minuten lacht man. Dann schnappt man sich die Farbmuster und recherchiert, was der Wahnsinn kostet und ob Farbe XY überhaupt noch im Fachhandel steht. Es ist (ver)wunderbar, wie viele Altbauten in Mülheim Farbschichten aus fünf Jahrzehnten beherbergen. Und wie oft plötzlich nachhaltige Materialien oder anti-allergene Beschichtungen im Lastenheft auftauchen. Klar, die Zeiten ändern sich: Während früher vor allem Deckkraft gefragt war, landen heute Zertifikate für emissionsarme Anstriche und ökologisch abbaubare Lacke auf dem Tisch. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.
Wer dagegen glaubt, mit der Gesellenprüfung sei Schluss, täuscht sich. Weiterbildungen – etwa im Bereich Fassadendämmung oder moderner Gestaltungstechniken – sind nicht nur möglich, sondern oft existenziell. Und während draußen immer wieder vom „Fachkräftemangel“ geredet wird, läuft im Hintergrund das Alltagsgeschäft: Betriebe, die wirklich langfristig planen, sind heute eher bereit, auch Quereinsteiger auf- und mitzunehmen, sofern die Einstellung und das Grundhandwerk stimmen. Ein bisschen Eigeninitiative, eine Portion Humor für Kundendialoge und die Bereitschaft, mit Putz, Farbe und Zeitdruck umzugehen – das ist die Basis. Alles Weitere? Kommt mit etwas Wille und dem Mut, sich die Hände auch mal schmutzig zu machen.
Tja, Mülheim. Hier stehen die Zeichen nicht auf Perfektion, sondern auf Pragmatismus – was ein bisschen die DNA der Stadt spiegelt. Für Anfänger, Wechselwillige und alte Hasen ist in den Betrieben Platz, so lange man bereit ist, auch mal zwischen Pinsel, Farbtopf und Baustelle zu jonglieren. Die Arbeit riecht nach Lösungsmittel – manchmal nach ganz neuer Zukunft.