Maler Lackierer Jobs und Stellenangebote in Krefeld
Beruf Maler Lackierer in Krefeld
Maler Lackierer in Krefeld: Farbe, Handwerk und der Geruch von Wandel
Wer morgens durch Krefelds Gewerbegebiete fährt und den Blick über die Fassaden der Mehrfamilienhäuser und Industrielager schweifen lässt, spürt es vielleicht schon: Die Stadt steht, wenn auch im Schatten von Düsseldorf und dem Ruhrgebiet, vor einer handfesten Revitalisierung. Man wittert frisch gestrichene Wände, hört das rhythmische Klopfen von Rollgerüsten und erkennt an den Absperrbändern, dass das Handwerk – auch und gerade das der Maler Lackierer – hier keine aussterbende Spezies ist. Jedenfalls noch nicht. Warum das so ist und was das für Berufseinsteiger oder handwerklich Wechselwillige bedeutet? Das lässt sich nicht mit einem Farbanstrich beantworten. Eher mit einer Grundierung, einer ersten Schicht, auf der alles Weitere aufbaut.
Zwischen Pinsel und Praxis – Wofür man hier wirklich bezahlt wird
Nun mag sich die Vorstellung hartnäckig halten, Maler Lackierer seien in erster Linie Dekorateure – Kittelschürze, Farbeimer, abends saubere Hände. Die Realität? Ist robuster, komplexer: Oberflächen vorbereiten, tragfähige Untergründe erkennen, die Tücken im Schichtsystem verstehen. Wer in Krefeld anpackt, landet selten nur auf der Leiter vor Einfamilienhäusern. Denkmalgeschützte Altbauten im Bismarckviertel, großflächige Hallen entlang der Kempener Straße, energetische Sanierungen – der Beruf verlangt technische Neugier und ein Gespür für wechselnde Werkstoffe. Gerade jüngere Betriebe tüfteln längst an nachhaltigen Isolierfarben und emissionsarmen Lacken. Ob das nach einem romantischen Handwerk klingt? Sicher nicht immer. Aber es ist gewiss abwechslungsreich – und, das wird gern unterschätzt, physisch wie mental fordernd. Wer sich da Illusionen macht, steht spätestens nach dem vierten Tag mit Schraubenzieher und Spachtel in der Hand, der Sonne im Nacken und fragt sich, ob’s zu warm oder zu kalt ist – je nach Wetter, versteht sich.
Geld, Bedingungen, Erwartungen: Der große Realitätsabgleich
Von Glücksrittern, die mit Mindestlohnvorstellungen antreten oder vom letzten Fernsehbericht über Handwerkermangel beflügelt sind, höre ich immer wieder. Zufall? Wohl kaum. Aktuell liegt der Einstiegslohn für ausgebildete Maler Lackierer in Krefeld meist zwischen 2.400 € und 2.700 €, je nachdem, ob Tarifvertrag gilt, Größe des Betriebs, oder Spezialisierung. Klingt solide, kann aber nach einigen Jahren Erfahrung (und etwas Engagement) durchaus in Richtung 3.200 € bis 3.500 € steigen – vor allem, wer in Richtung Vorarbeiter geht oder Spezialaufträge übernimmt. Damit reiht man sich solide ins mittlere obere Segment der regionalen Handwerkslöhne ein. Allerdings: Schwarzarbeit oder Dumpingvorsätze kursieren nach wie vor. Keine Branche ist davor gefeit – aber wer Vertrauen und langfristige Perspektiven sucht, wählt die Wegstrecke mit Sozialversicherung. Das ist kein Plädoyer, sondern nüchterner Pragmatismus.
Fortschritt statt Farbspritzer: Warum Technik nicht nur Maschinen bedeutet
„Alles wie früher“? Schön wär’s. Die Digitalisierung schleicht sich in Form von neuen Farbmischsystemen, mobilen Dokumentationen oder gar Drohneninspektionen ins Handwerk – in Krefeld weniger als in den hippen Großstädten, aber immerhin. Schmutz und Staub will keiner mehr, und die Kundschaft ist sensibler: Allergikerfarben, energetische Beratung, selbst kleine 3D-Visualisierungen von Raumkonzepten werden nachgefragt. Wer also als junger Mensch hier einsteigt – oder als erfahrene Kraft nochmal umsattelt –, sollte sich nicht vor der Technik sträuben. Oft ist es gerade dieses Wissen, das Betriebe länger an einen bindet. Nach dem Motto: Wer weiß, wie man Apps nutzt und Farbqualitäten prüft, ist mehr als ein Pinsel-Schwinger. Im Übrigen: Der Stolz, am nächsten Tag an der eigenen Baustelle vorbeizufahren – und zu wissen, was darunter steckt –, ist eine seltene Währung, die so leicht keiner auszahlt.
Nischen, Nachwuchsprobleme und die Krefelder Eigenheiten
Ein persönlicher Seitenhieb sei gestattet: In Krefeld gibt es, offenbar unverwüstlich, einen gewissen Stolz auf klassische Fassadenkunst – Stuck, Sandstein, Jugendstilornamente. Dafür werden gezielt Leute gesucht, die mit Pinsel und Fingerspitzengefühl umgehen können. Gleichzeitig klagen viele Betriebe über Auszubildende, die die Belastung unterschätzen – oder den Vorgesetzten nach zwei Tagen mit dem Rücken zum Betrieb stehen. Tatsächlich sind die Aufstiegschancen im Maler Lackierer-Handwerk, zumindest in der Stadt, besser als ihr Ruf: Mit Fachkenntnis, Lust auf Weiterbildung (Stichwort: Restaurierung oder spezielle Techniken) und einem gewissen Durchhaltevermögen wird man schnell zu einer gefragten Kraft – gefühlt schon nach wenigen Jahren, wenn der Laden wächst und die Spezialisierung lockt. Es ist kein goldener Handwerksweg, aber einer, der Authentizität belohnt – und hin und wieder die Hände im Farbtopf fordert. Ehrlicher wird’s in Krefeld kaum.
Mein Fazit? Man braucht eine robuste Mischung aus Standfestigkeit, Neugier, dem Willen zu lernen – und vielleicht eine Prise Humor für die Tage, an denen der Regen waagerecht kommt. Die Stadt, das Handwerk und die Leute? Bunt und fordernd, manchmal fordernder als so mancher denkt. Wer aber wirklich etwas schaffen und gestalten will, findet in Krefeld als Maler Lackierer eine Nische, die deutlich mehr ist als ein Job zwischen Tapetenwechsel und Fassadenanstrich.