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Es knirscht im deutschen Luftraum, nicht erst seit die Pandemie die Karten neu gemischt hat. Und schon gar nicht nur in Frankfurt, München oder Berlin. Wer meint, Rostock-Laage sei ein Randnotiz-Flughafen, hat vermutlich nie einen Feierabend mit Piloten, Technikern und dem Towerpersonal dort verbracht – oder gar einen Dienstagmorgen, wenn eine NATO-Übung den Flugbetrieb mit kruden Zeiten verstopft. Warum ich das so formuliere? Weil der Job des Leiters Flugbetrieb alles andere als Standardware ist, jedenfalls in dieser Ecke von Mecklenburg-Vorpommern. Manchmal fühlt man sich wie der Regisseur eines Bühnenstücks, dessen Ensemble aus lauter Dickschädeln besteht. Sie ahnen schon: Es gibt angenehmere Jobs. Aber nicht viele, die so viel Verantwortung bündeln.
Wer sich für diese Position interessiert – aus welchem Grund auch immer, ob als Aufsteiger aus dem operativen Betrieb, Quereinsteiger mit Luftfahrt-Talent oder alter Hase mit Fernweh ins Vorpommersche – sollte eines wissen. Wegducken ist nicht. Die Stellenbeschreibung liest sich wie eine Mischung aus Behördenprosa und Abenteuergeschichte: Sicherstellung des geregelten Flugbetriebs, Personalverantwortung, Überwachung von Abläufen, Schnittstellen zwischen Behörden, Airlines, Handling, Feuerwehr, Flugsicherung und nicht zu vergessen: Passagiere. Rostock ist zwar kein Drehkreuz für Ballermann-Jetset, aber militärische Transporte, medizinische Flüge und Charterverkehr liefern tagtäglich Überraschungen. Wen das reizt – und gleichzeitig nicht einschüchtert –, der findet hier echtes Handlungsfeld.
Was viele unterschätzen: Hier draußen an der Ostsee gelten eigene Gesetze. Technisch mag ein Flugplatz überall ähnlich aussehen, aber schon beim Wetter trennt sich Spreu von Weizen. Die berüchtigten Nordostwinde fegen im März alles durcheinander, medizinische Notfall-Landungen verlangen spontane Umdisposition. Dazu kommt das wirtschaftliche Umfeld – der rot-weiß-karierte Spagat zwischen öffentlichem Auftrag, privater Wirtschaftlichkeit und saisonalen Schwankungen. Klar, das Gehalt – dazu gleich mehr – ist nicht alles, aber: Wer sich für 4.200 € bis 5.500 € in den Hochzeiten nach Tarifmodellen streckt und dabei nachts um drei auf der Rollbahn steht, muss schon mit Herzblut dabei sein. Realität? An schlechten Tagen juckt’s, ob der Personalrat schon wieder auf der Matte steht. An guten genießt man, dass die Verantwortung eben auch bedeutet: Man kann wirklich gestalten.
Jetzt einmal Klartext: Wer sich den Sprung zutraut, sollte einen klaren Kompass mitbringen. Zwar wird das Rüstzeug gerne in der Verkehrspilotenausbildung, in technischen Betriebsleiter-Programmen oder sogar im gehobenen Verwaltungsdienst gelegt – aber Papierqualifikationen sind nur die halbe Wahrheit. Ohne Schnuppertage in der Rampe, ohne Kontakt zum Bodenpersonal, bleibt die Theorie hohl. Typisch Rostock? Das Miteinander: Ecken und Kanten werden nicht wegrasiert, sondern in den Entscheidungsprozess einbezogen. Wozu sonst sitzen Feuerwehr, Flugbetrieb und Security am runden Tisch? Englisch und Deutsch müssen sitzen, klar, aber noch wichtiger ist das feine Gespür für Menschen und Konflikte. Was ich persönlich besonders finde: Die Wertschätzung, wenn Abläufe reibungslos laufen, kommt selten applaudierend, sondern eher als stilles Nicken am Mittagstisch. Aber das zählt mehr als jeder öffentliche Schulterklopfer.
Bleibt die Frage nach Entwicklung und Perspektive. Jaja, klassische Formulierung – aber hier bekommt sie tatsächlich Substanz. Wer als Leiter Flugbetrieb nicht nur verwaltet, sondern Innovationen anstößt – etwa beim Umweltmanagement, bei der Digitalisierung der Betriebsabläufe oder im Umgang mit neuen Drohnenregeln –, prägt die Kultur des Hauses. Schuld ist nicht nur der Wandel der Luftfahrt, sondern die notorische Rostocker Querigkeit, pragmatischer Fortschritt gepaart mit norddeutscher Bodenständigkeit. Weiterbildung – noch so ein Reizwort. In der Praxis läuft’s oft über gezielte Lehrgänge zu Sicherheit, Personalführung, IT-Tools oder Rechtsfragen. Wer mitzieht, wächst. Und wer stehenbleibt, bleibt eben stehen. Oder landet irgendwann als Notnagel im Schichtplan, aber das ist ein anderes Kapitel …
Vielleicht bin ich voreingenommen (am Küchentisch diskutieren wir das regelmäßig), aber: Wer zwischen Kontrolle und Bewegung, zwischen klaren Protokollen und tiefer Ambivalenz einen Reiz spürt, wird als Leiter Flugbetrieb hier an der Ostsee weniger suchen als finden. Die Mär vom Mangel an Herausforderungen glaubt ohnehin keiner mehr – erst recht nicht in Rostock.
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