Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn | 53111 Bonn
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Morgens um halb acht auf dem Versuchsfeld am Kölner Stadtrand. Oder im Labor zwischen sterilen Glasgefäßen und Detektionsgeräten, irgendwo im Schatten des Doms. Wer hier als Landwirtschaftlich technischer Assistent – kurz LTA – arbeitet, weiß: Das Klischee „Kühe kuscheln, Korn zählen“ verschwindet so schnell wie ein Schauer im Sommer. Der Beruf ist eine Art Grenzgang. Zwischen Bodenproben, Pflanzenanalysen und technischen Gerätschaften pendelt man Tag für Tag. Kein Job für Tagträumer, aber auch keine komplette Wissenschaftsexpedition – vielleicht bleibt es genau das: Ein Handwerk mit Anspruch, ein Beruf für alle, die lernen wollen, mit Erde, Daten und Geräuschen von Zentrifugen umzugehen. Und für die, die bereit sind, sich von Rheinland-Romantik nicht blenden zu lassen.
Landwirtschaftlich technische Assistenten bewegen sich zwischen Laborbänken und Maisfeld. Kein Tag gleicht dem anderen – manchmal schleppt man 10 Kilo Boden ins Labor, ein anderes Mal sitzt man stundenlang, um Phosphatgehalt und Humusanteil zu bestimmen. In Köln sind die Schwerpunkte vielfältig: Die Ernährungswirtschaft, Pflanzenzüchtungsbetriebe oder Forschungsinstitute prägen den Arbeitsalltag. Der regionale Fokus? Stichwort: Urban Farming. Die Stadt will moderner, nachhaltiger, digitaler werden – das merkt man insbesondere als LTA. Sensorik, digitale Düngepläne, Probenvorbereitung für molekulare Untersuchungen… Wer heute einsteigt, wird schnell feststellen: Wer hier technikfern ist, wird bestenfalls Staub wischen dürfen. Das gilt, so wird unter Kollegen geflüstert, im Übrigen für alle, die glauben, ein klassischer Feldarbeitstag würde genügen.
Köln bezahlt nicht schlecht, aber eben auch nicht wie bei den Chemie-Giganten in Leverkusen. Realistisch bewegt sich für Berufseinsteiger das Gehalt zwischen 2.500 € und 3.000 €. Wer Berufserfahrung mitbringt, schafft durchaus 3.200 € bis 3.600 €, vorausgesetzt, es geht in Richtung Spezialisierung oder Verantwortung. Ein Geheimnis: In der industriellen Agrarforschung oder bei großen Lebensmittelproduzenten lässt sich noch etwas draufpacken. Für viele besteht die eigentliche Herausforderung gar nicht im Geld, sondern eher in der sogenannten Sinnfrage. Man arbeitet an der Schaltstelle zwischen Forschung, Wirtschaft und nachhaltiger Produktion – mit all ihrem Widerspruch. Mal vermisst man die kürzeren Wege, die der Beruf auf dem Land bietet, mal profitiert man von der bunten, manchmal aufreibenden Dynamik der Großstadt-Klientel.
Was viele unterschätzen: Die Digitalisierung in der Landwirtschaft ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Köln spielt hier vorn mit, nicht zuletzt durch Kooperationen mit Hochschulen und städtischen Innovationszentren. Für den LTA bedeutet das: Fortbildungen zur Datenerfassung, Routine mit Labor-Software, ein Händchen für Sensorik. Oder auch: Neue Unsicherheiten, mehr Verantwortung – und ein Fachvokabular, das man zu Beginn für Spionagebegrifflichkeiten halten könnte („Leaf Area Index“, „Genotypisierung“…). Manchmal, so ehrlich muss ich sein, fragt man sich: Hätte ich vorher geahnt, dass Excel-Tabellen und PCR-Analysen zum Alltag gehören, wäre ich ins Feld oder ins Labor gegangen? Am Ende aber gewinnt zweierlei: Wer flexibel ist und technisch ein bisschen clever, wird gebraucht wie selten zuvor.
Der Arbeitsmarkt? Schwankt, aber fragt. Die Nachfrage nach LTAs bleibt stabil, mit kleinen Dellen, wenn ein Jahrgang zu stark ist oder Projekte gestrichen werden. Entscheidend ist und bleibt die Bereitschaft, Neues zu lernen. Köln verlangt Vielseitigkeit – manchmal auch die Bereitschaft, im Frühjahr eine Woche lang feuchte Bodenproben zu fahren, um sie dann im stickigen Labor auszubreiten. Aber genau da liegt, ganz subjektiv gesprochen, der Reiz: Der Wechsel zwischen Teamarbeit und Einzelkämpfertum, zwischen Mikroskop und Motorsense. Wer als Berufseinsteiger oder Seitenwechsler hierherkommt, sollte nicht nur technische Versiertheit, sondern auch einen robusten Humor und eine Portion Geduld mitbringen. Landwirtschaftlich technischer Assistent in Köln – das klingt nach Nische, fühlt sich aber an wie ein Beruf mit Zukunft. Mit Ecken, Kanten und gelegentlich verschmierten Laborhandschuhen, die eben dazugehören.
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