Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Wiesbaden
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Wiesbaden
Zwischen Lacknebel und Lebenskunst – Alltag, Anspruch und Anderssein im Wiesbadener Spritzlackierer-Handwerk
Manch einer denkt, Lackierer sei ein Job wie jeder andere im industriellen Wiesbaden – Routine, Dunstmaske ins Gesicht, und los geht’s. Klar, der Arbeitstag beginnt selten mit einer Preisverleihung. Aber unter uns: So trivial, wie Laien das oft glauben, ist das Handwerk bei weitem nicht. Gerade im Bereich Spritzlackierung trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Jede Oberfläche ist anders, jeder Werkstoff braucht sein Geheimrezept an Mischung, Temperatur, Feuchtigkeit. Ich sage mal so: Wer auf Autopilot schaltet, lackiert’s selten auf Meister-Niveau.
Wer einsteigt – ob nach Ausbildung, Branchenwechsel oder als Wiedereinsteiger –, merkt rasch: Hier atmet die Arbeit ein eigenes Tempo. Wiesbaden als Standort bringt da seinen eigenen Beigeschmack – ein bisschen wie der Mix aus Burgunderrot und Nickelschimmer in alten Jugendstilvillen in Bierstadt. Was viele unterschätzen: Die Kleinbetriebe haben ihre eigene DNA; die Autohäuser, Karosseriewerkstätten, Flugzeugzulieferer sowie Möbelbauer schneiden sich ihren Anteil an Fachkräften ab. Wer meint, hier seien die Jobs nur Sammelbecken für die rheinmainische Restebank, täuscht sich gewaltig.
Die Technik? Scharf am Zahn der Zeit, sogar in kleineren Werkstätten. Wer heute noch glaubt, ein Spritzlackierer kommt mit dem Wissen von 1997 über die Runden, den belehrt spätestens die erste digitale Mischstraße eines Besseren. Neue Werkstoffe, High-Solid-Lacke, Glasurit-Mischcomputer – oldschool reicht vielleicht für den Geräteschuppen des Onkels, aber nicht für die fünfstelligen Einzelteile eines regionalen Maschinenbauers. Und dann kommt das Umwelt-Thema ins Spiel: Wasserlacke, Filteranlagen, Abscheider – ganz ehrlich, der CO₂-Fußabdruck sorgt mitunter für Diskussionen in der Pause. Fortschritt will hier jeder, aber er zwickt eben manchmal dort, wo es im Handwerksalltag unbequem ist.
Das große Wort „Arbeitsmarkt“. Wiesbaden – da trifft man schon beim Bäcker morgens drei Kollegen aus ganz unterschiedlichen Läden. Wer Fachkenntnis und ein ordentliches Auge für Details mitbringt, steht tendenziell nicht lange auf dem Trockenen. Die Nachfrage nach guten Lackierern ist solide, manchmal regelrecht latent. Allerdings: Wer Durchhaltevermögen, gesundes Selbstbewusstsein und Willen zur Weiterbildung zeigt, steckt erfahrungsgemäß sogar die eine oder andere konjunkturelle Delle weg. Und das zahlt sich auch aus. Die Gehälter? Gut, sie tanzen nicht aus der Reihe im Rhein-Main-Gebiet, aber solide: Die meisten Einsteiger liegen je nach Betrieb und eigenem Verhandlungsgeschick um die 2.400 € bis 2.800 €. Mit Erfahrung, spezialisierten Kenntnissen etwa im Bereich Smart Repair oder Industrielackierung, rückt man eher in den Bereich zwischen 3.000 € und 3.400 €. Wer ein Händchen für Kundenkontakt und Planung hat (ja, auch das zählt!) – der kann manchmal sogar noch einen Hunderter oder zwei obendrauf legen.
Was bleibt: In Wiesbaden – so elegant das äußerlich wirkt – ist Spritzlackierung ein Geschäft, das echte Handwerkskunst mit technischem Hirnschmalz erfordert. Smartphones am Arbeitsplatz können nur selten messen, ob das Finish taugt. Anders gesagt: Die gewiefte Steuerung der Pistolen, der prüfende Blick ins Gegenlicht, die Geduld beim Trockenprozess – das hat mehr mit innerer Ruhe als mit schneller Kohle zu tun. Wer’s anpackt, wird vermutlich mehr graue Staubmaske als Instagram-Filter tragen. Ist das schlimm? Ich denke nicht. Die Mischung aus Fingerfertigkeit, Technik und der berüchtigten hessischen Gelassenheit macht den Beruf im lokalen Gefüge nicht altbacken, sondern im besten Sinne zeitlos. Vielleicht ist das die eigentliche Kunst dabei.