Carglass GmbH | 23539 Lübeck
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Carglass GmbH | 18055 Rostock
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Wer einmal den Geruch von frischem Lack in einer Spritzkabine eingeatmet hat, weiß: Das hier ist keine Branche für Nasenrümpfer und Bürohengste. Lackiererinnen und Lackierer – speziell im Bereich Spritzlackierung – brauchen ein gutes Auge, ein Gefühl in den Händen und eine gehörige Portion Ausdauer. Zumindest, wenn das Ergebnis am Ende nicht wie eine ausgerutschte Parodie auf glänzende Oberflächen aussehen soll. Gerade in Rostock, dieser Stadt zwischen Werften, Wind und maritimer Melancholie, ist Spritzlackierung mehr als nur Handwerk – fast könnte man sagen, es ist ein Statement.
Die Skala reicht von Autoteilen über Metallkonstruktionen bis zum klassischen Schiffsausbau. Wer jetzt denkt, das seien alles bloß glatte Flächen, der irrt: Ein Tag in der Werkhalle – das kann bedeuten, man steht morgens über einem Stoßfänger und hat nachmittags ein filigranes Geländer unter der Lackpistole. Technisch gesehen erfordert dieser Job deutlich mehr Know-how, als Leute von außen ahnen. Mischungsverhältnisse, Viskosität, Trocknungszeiten – das sind keine akademischen Streberspielchen, sondern handfeste Parameter. Wer einmal zu früh den nächsten Anstrich wagt, darf sich später mit Blasenbildung und Kundenbeschwerden beschäftigen.
Rostock ist keine klassische Industriemetropole wie vielleicht München oder Stuttgart; die Nachfrage teilt sich vor allem auf Werften, Autohäuser und mittelständische Metallbauer auf. Das klingt überschaubar, doch der Fachkräftemangel macht auch vor der Ostsee nicht halt – Lackierer:innen werden händeringend gesucht. Dabei reicht die Spannweite vom traditionsreichen Familienbetrieb bis zur Hightech-Fertigungshalle. Was man vielen Einstiegslustigen aber verschweigt: Wer hier arbeitet, sollte sich auf saisonale Schwankungen einstellen. Gerade im Frühsommer, wenn alle raus wollen, brummt der Laden. Im Winter, wenn der Nordost pfeift, kann es auch mal ruhiger werden (außer in den Schiffswerften – die haben eh ihren eigenen Rhythmus).
Jetzt zum Geld. Die Einstiegslöhne? Da muss man ehrlich sein: Rosig ist anders, aber Hungertuch sieht auch anders aus. Realistisch bewegt sich der Verdienst in Rostock beim Einstieg oft bei rund 2.400 € bis 2.700 €. Wer gute Qualifikationen, vielleicht ein bisschen Erfahrung oder Spezialkenntnisse in Industrielackierungen mitbringt, kann auch über 3.000 € hinauskommen, vereinzelt sogar bis 3.400 €. Klar, die Konkurrenz im Westen bezahlt manchmal besser. Aber: Was viele unterschätzen, ist das soziale Gefüge kleiner Betriebe, der Handschlag und das stille „Danke“ nach einem sauber gestrichenen Kühlcontainer. Und nicht jeder will in Hamburg im Stau stehen, wenn er auch in Rostock die Ostseeluft schnuppern kann.
Früher reichte eine ruhige Hand, heute fordert der Beruf immer stärkeres Technikverständnis. Spritzroboter in der Industrie, umweltfreundlichere Lacke, Atemschutzmasken, die mehr kosten als so manches Fahrrad. Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass der klassische Handwerker immer noch unterschätzt wird, sobald Digitalisierung oder Nachhaltigkeit ins Spiel kommen. Aber Fakt ist: Wer heute Spritzlackierer:in werden will, sollte Lust auf permanente Fortbildung mitbringen. Da werden aus Altgesellen plötzlich Lehrlinge, sobald ein neues Lacksystem eingeführt wird – schön ironisch, oder? Aber genau darin liegt die Chance: Wer dranbleibt, bleibt gefragt. Solange der Mensch bessere Übergänge lackiert als jeder Roboter, ist unser Handwerk nicht aus der Welt zu schaffen.
Neugierig, wie sich Spritzlackierung in Rostock anfühlt? Zwischen Drahtbürste und Hochglanzlack, Freiheit und geplanten Arbeitstakten, Lachen und Fluchen, kann man viel finden – sich selbst vielleicht inklusive. Klingt pathetisch, ist aber so. Manchmal fragt man sich: Warum stehe ich mir die Füße platt für ein gutes Finish, das am nächsten Tag dem Salzwind trotzen muss? Die Antwort ist so vielschichtig wie unsere Lacke – und jetzt hab ich doch wieder mehr geschrieben als geplant.
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