Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Mainz
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Mainz
Mit Farbe und Präzision: Spritzlackierer in Mainz – zwischen Handwerk, Innovation und Realität
Eigentlich ist es ein Beruf, in dem sich zu schnell Routine einschleicht. Wer denkt, als Lackierer in der Spritzlackierung in Mainz drehe sich alles nur um „draufhalten, drüberziehen, fertig“ – der könnte nicht weiter danebenliegen. Jedenfalls dann nicht, wenn man ehrlichen Anspruch an sich und sein Handwerk stellt. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt, wacher Blick und – ich sage es mal so – eine gewisse Gelassenheit mit dem Unvorhersehbaren.
Mainz, als Heimat so mancher namhafter Industrie, lebt nicht nur vom Wein oder vom Karneval. Besonders rund um Mombach und Hechtsheim sitzen Mittelständler, Fahrzeugbauer oder Maschinenveredler, die Menschen brauchen, die den feinen Nebel genau so dosieren, dass am Ende ein Ergebnis aus der Kabine rollt, das mehr ist als ein bunter Anstrich. Autos, Industrieteile, sogar Schienenfahrzeuge – das Spektrum ist größer, als viele glauben. Und wer es je erlebt hat, wie filigran Umweltauflagen, Kundenerwartung und Technikspielerei in einer Lackierhalle aufeinanderprallen, versteht, warum hier keine „Springer“ gesucht sind, sondern echte Fachleute.
Ein Spritzlackierer muss Farbe lesen können. Klingt pathetisch, doch Oberflächenspannung, Mischverhältnis, Spritzbild – das ist Physik, Chemie und manchmal auch Bauchgefühl. Tagtäglich Schritte, die sich nie ganz wiederholen: mal Hightech-Nano-Beschichtung, mal „Oldschool“ zweischichtige Lackierung nach Kundenwunsch. Maschinen geben das Grundtempo vor, aber am Ende entscheidet die ruhige Hand – besonders dann, wenn auf dem Blech noch der feine Staub vom Rhein liegt oder ein Kollege beim Zwischenschliff gepfuscht hat. Kein Tag identisch, niemals ganz Planungssicherheit.
Für Einsteiger ist das, offen gestanden, Fluch und Segen. Einerseits gibt’s klare Regeln: Sicherheitsstandards, das Arbeiten mit Atemschutz (schön ist anders), zügiges Handling brennbarer Stoffe. Andererseits wachsen mit jedem Tag Erfahrung die eigenen Ansprüche. Wer das nicht will, verkrampft schnell. Und Mainz mit seinem schon fast traditionell angespannten Wohnungsmarkt macht einen flexibel – oder bitter. Die Gehälter? Von 2.500 € bis etwa 3.200 € ist vieles denkbar, selten darüber hinaus, selbst mit Kenntnissen in Sonderbeschichtung oder Oldtimerrestauration. Die Unterschiede hängen an den Kunden, der Auftragslage, dem Hang zur Tarifbindung – oder auch daran, ob man permanent Überstunden abnickt oder sich einmal klar positioniert.
Technisch hat sich das Feld gewandelt; automatisch geführte Lackierroboter übernehmen mittlerweile die eintönigen Serien, der Mensch bleibt, wo Improvisation gefragt ist: Ausbesserungen bei Wind, ausgefallene Kundenwünsche, Reparaturen nach kleinen Kollisionen. Schon seltsam – den Mangel an Arbeitskräften spürt man trotzdem fast täglich. Wer Spezialwissen in Sachen Korrosionsschutz oder ökologisch nachhaltigen Lacken mitbringt, ist im Vorteil. Die meisten Firmen in Mainz, das muss man ehrlich sagen, investieren lieber in Fortbildungen, als unaufhörlich Neulinge einzuarbeiten. Das ist anstrengend, schafft aber Chancen für Aufsteiger.
Was bleibt? Mainz ist kein Ort, an dem Spritzlackierer vom goldenen Handwerkstraum leben. Aber solide Aufträge, Entwicklungsmöglichkeiten und – das wurde mir wohl zuletzt erst wirklich klar – eine gewisse Wertschätzung für das, was gute Oberflächenverarbeitung ausmacht, findet man hier. Es ist eben nicht alles glänzend – aber manchmal reicht auch ein gesunder Lack, um durch den Tag zu kommen.