Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Leverkusen
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Leverkusen
Zwischen Chempark und Alltag – Spritzlackierer in Leverkusen, ein Beruf mit Eigensinn
Wer morgens in Leverkusen unterwegs ist, dem fällt schnell auf: Die Stadt lebt von der Industrie und – überraschend oft übersehen – von all jenen, die Tag für Tag Hand anlegen, damit Anlagen, Fahrzeuge oder kleine Bauteile im besten Licht dastehen. Lackierer für Spritzlackierungen sitzen dabei gewissermaßen hinten auf dem Fahrersitz der lokalen Wirtschaft, aber das sagt man ja so. Sind sie aber, tatsächlich. Jedenfalls öfter, als das Bild vom simplen Farbschwenker vermuten lässt.
Der Beruf: Präzision unter Hochdruck – und Geruch von Lösungsmitteln
Spritzlackierer sind keine reinen Handwerker zum Pinselschwingen. Wer einmal die exakten Linien einer Neulackierung auf einem Metallgehäuse betrachtet oder die spiegelglatte Oberfläche eines frisch gepulverten Maschinenteils mit der Fingerspitze getestet hat, merkt rasch: Das ist Handwerk auf dem Drahtseil – zwischen Kunstfertigkeit und technischer Rationalität, unter Einhaltung von Grenzwerten, Vorschriften, Trocknungszeiten und, ja klar, Schutzmasken die nie perfekt sitzen.
Typisch Leverkusen trifft man Lackierer oft in mittelständischen Betrieben, die Automobilzulieferungen machen, Gehäuse für das Chemieumfeld bauen oder Spezialanfertigungen für Anlagenbauer liefern. Wer frisch einsteigt, lernt schnell: Masken auf, Mischbecher befüllen, exakt steuern, Spritzstrahl kontrollieren und parallel zusehen, dass nirgends ein Sprühnebel dorthin gelangt, wo er nichts zu suchen hat. Womit wir schon bei den Eigenheiten sind, die den Unterschied machen – ein Auge für Details und Geduld, die sich viele Instinkt nennen, andere schlicht Erfahrung.
Chancen und Stolpersteine: Fachkräftemangel, technischer Wandel – und die Realität vor Ort
Es gibt Wochen, da schwappt förmlich jeder zweite Zeitungsartikel über vom Gerede über den Fachkräftemangel – und das ist im Bereich der Spritzlackierer tatsächlich mehr als heiße Luft. Betriebe suchen, oftmals dringend, nach Leuten, die nicht bei der kleinsten Stelle im Füller nervös werden. Klingt nach Jobsicherheit, oder? Sagen wir: nach stabiler Nachfrage, aber keine Garantie fürs Leben. Die Ansprüche steigen, nicht nur an Geschwindigkeit, sondern an das technische Grundverständnis. Da wird schon verlangt, dass man aus dem Stegreif den Unterschied zwischen Zwei-Komponenten-System und konventionellem Lack erklären kann, und zwar so, dass es nicht klingt wie aus dem Lehrbuch.
Was viele unterschätzen: Die Jobs hier hängen eng an den großen Werken – Bayer, Chempark, die Autowerkstatt ums Eck. Fährt die Industrie runter, schwanken die Auftragsbücher merklich. Aber Leverkusen ist vergleichsweise robust: Solange hier Metall und Kunststoff verarbeitet wird, solange Flotten gepflegt werden müssen, bleiben auch die Lackierkabinen nicht still. Dennoch, ich sage es offen: Digitalisierung macht auch vor diesem Beruf nicht halt. Neue Anlagen, elektronische Steuerungen, sogar Farbmischungen „von Rechnerhand“. Es gibt Leute, die vermissen den Pinsel, andere dagegen genießen die Arbeit im modernen Umfeld. Da spalten sich die Geister beim Kaffee in der Pause.
Gehälter, Entwicklung und die Frage nach dem „Mehr“
Was ist nun mit dem Geld? Eine Frage, die gerne gestellt, aber selten ehrlich beantwortet wird. In Leverkusen verdient ein Spritzlackierer zum Einstieg häufig 2.500 € bis 2.900 €. Wer Berufserfahrung mitbringt, Spezialkenntnisse etwa in Pulverbeschichtung oder Sonderlacken hat, kann durchaus auf 3.000 € bis 3.400 € kommen. Das ist solide, aber nicht abgehoben – ein besseres Auskommen, kein Lottogewinn. Klar: Es gibt Schichtzulagen, oft Zuschläge für gefährliche Stoffe, und einige Betriebe zahlen Sonderprämien, wenn es eng wird. Doch – und auch das ist zu sagen – Überstunden und körperliche Belastung gehören dazu. Kein Spaziergang also, aber auch keine trostlose Sackgasse.
Ein offenes Ohr für Weiterqualifikation und neue Lacktechnologien ist übrigens bares Geld wert: Wer sich im Bereich Korrosionsschutz, Industrielacke oder digital gesteuerter Spritztechnik fortbildet, klettert nicht nur die Einkommensstufen hoch, sondern wird seltener in der Warteschleife übergangen. Hier in Leverkusen, zwischen Tradition und Moderne, haben Aufsteiger eben immer zwei Seiten: Mit Fleiß, dem kleinen Quäntchen Risikobereitschaft und einer gewissen Zähigkeit ist nach oben fast alles offen. Wirklich – aber nur, wenn man dranbleibt.
Was bleibt – und warum es sich lohnt, genauer hinzuschauen
Lackierer für Spritzlackierung in Leverkusen arbeiten im Lichtkegel der großen Fabrikhallen, aber der eigentliche Glanz steckt im Banalen: Dem gelungenen Finish auf einer Armatur, der Reparaturlackierung nach einem blöden Kratzer, oder dem Gefühl, am Ende einer Schicht etwas Bleibendes hinterlassen zu haben – auch wenn es vielen verborgen bleibt. Wer hier anpackt, braucht keine große Bühne, aber ein Bewusstsein dafür, dass es ohne dieses Handwerk, trotz Digitalisierung und Automatisierung, auf Dauer in jedem Betrieb eher trüb aussehen würde. Oder, um es mal ganz ungeschönt zu sagen: Wer sich für Spritzlackierung entscheidet, wählt ein Handwerk, das Understatement lebt – aber eben gerade darin liegt oft die größere Würde.