Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Köln
Zwischen Hochglanz und Alltag – Lackierer Spritzlackierung in Köln
Wer heute durch Kölns Handwerksbetriebe streift – sei es in Ehrenfelds alten Industriehallen oder zwischen den satt verchromten Werksstätten in Kalk –, stößt früher oder später auf die Welt der Spritzlackierer. Ein Berufsfeld, das auf den ersten Blick nach Werkstattkreide und klaren Linien klingt, dabei aber tatsächlich eine recht interessante Gratwanderung zwischen Präzision und Unwägbarkeit verlangt. Und wer glaubt, hier werde nur stur Blech „angespritzt“ und Feierabend gemacht, täuscht sich gewaltig.
Sprühnebel, Farbvielfalt und die Sache mit der Technik
Die Aufgabe ist vermeintlich klar: Oberflächen lackieren, seien es Autokarosserien, Industrieteile oder Designobjekte. Doch die große Kunst steckt – wie fast immer – im Detail. Es geht nicht nur ums gleichmäßige Auftragen, sondern um Haftgrund, Luftfeuchtigkeit, Oberflächenstruktur, das penible Mischen und die Geduld beim Zwischenschliff. In Kölns Betrieben verschieben sich die Aufgaben schon, abhängig davon, ob man für eine klassische Autolackiererei oder für einen Spezialisten für Industrielackierungen arbeitet. Die Palette reicht von MWSt.-Datschen mit Oldtimer-Restauration im Gürtel bis hin zu High-Tech-Buden, die Schiffsbauteile in Serie lackieren.
Was viele unterschätzen: Die Digitalisierung hat selbst vor dem Lackierhandwerk nicht Halt gemacht. Modernste Lackierkabinen – temperaturgesteuert, energiesparend, mit digitaler Steuerung. Das klingt nach Technikerlatein? Vielleicht. Aber wenn man nachmittags im August mit feuchtem Oberlippenbart unter der Spritzpistole schwitzt, weiß man: Wer die neuen Systeme nicht beherrscht, sprüht sich schneller ins Aus, als ihm lieb ist.
Lohn, Luft nach oben – und die Sache mit Köln
Jetzt wird’s konkret. Das Gehalt: Berufseinsteigerinnen und Einsteiger in Köln starten meist im Bereich von 2.400 € bis 2.800 €. Mit etwas Erfahrung – nennen wir es: ab zwei bis drei Jahren – lässt sich der Sprung auf 3.000 € und in spezialisierten Betrieben gelegentlich sogar auf 3.400 € machen. Nach oben hin fundiert die Grenze aber oft am Wertschätzungstalent des Arbeitgebers. Und an der eigenen Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.
In der Domstadt genießt der Lackiererberuf, so ehrlich muss man sein, ein eher bodenständiges Image. Akademische Selbstüberhöhung gibt’s hier genauso wenig wie Glamour. Gleichzeitig aber spürt man einen unterschwelligen Respekt für die, die ihr Handwerk beherrschen. Nicht selten landen Gesellen nach einigen Jahren in verantwortlichen Positionen – oder gehen in die Selbstständigkeit. Aber Vorsicht: Markt und Kosten sind nicht gerade ein Selbstläufer. Konkurrenzdruck in Köln? Eher hoch. Qualitätsbewusstsein der Kundschaft? Noch höher.
Wandel, Weiterbildung – und ein paar Dauerfragen
Was immer wieder Thema ist: Die Anforderungen an Gesundheit und Schutz nehmen zu, Stichwort Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit. Moderne Lacke verlangen nicht mehr nur nach Fingerspitzengefühl, sondern auch nach Wissen über Umweltauflagen und gesundheitsverträglichen Alternativen. Wer da den Anschluss verpasst, wird irgendwann ausgebremst – das gilt auch für die Bereitschaft, sich auf neue Lackmaterialien oder robotergestützte Prozesse einzulassen. Weiterbildung? Kein schickes Add-on, sondern ziemlich handfeste Notwendigkeit, wenn man mithalten will – zum Beispiel Richtung Beschichtungstechniker oder Meister.
Manchmal fragt man sich: Lohnt sich das alles? Ehrlich, es gibt Tage, da hängt der Lack sprichwörtlich schief. Ärger mit Lieferzeiten, ausfallende Technik, ein Kunde mit Detailverliebtheit, die schon ans Esoterische grenzt. Aber – und das ist kein leeres Gerede – es gibt diese Momente, wenn der letzte Klarlack sitzt, das Teil spiegelglatt ist, der Chef nicht meckert und man weiß: Genau so soll’s sein. Wer das einmal erlebt hat, versteht, warum trotzdem so viele in diesem Beruf bleiben, in Köln ebenso wie anderswo.
Fazit? Nicht nötig. Hauptsache, der Lack hält.
Bleibt die Frage: Wo steht der Lackierer im Kölner Berufsalltag? Mal mittendrin, mal Randnotiz – wie so oft im Handwerk. Für die einen ein solider Job mit Luft nach oben, für die anderen eine Kunstform im Miniaturformat. Ich persönlich habe festgestellt: Wer neugierig bleibt, Fachwissen aufbaut und bereit ist, sich in neue Prozesse reinzufuchsen, findet hier nicht nur Arbeit, sondern öfter als gedacht echte Zufriedenheit. Und noch was: In keiner anderen Stadt glänzen frisch lackierte Motorhauben schöner als unterm Kölner Abendlicht – zumindest kommt es mir so vor.