Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Hannover
Spritzlackierer in Hannover – warum dieser Beruf mehr ist als bunte Farbe im Alltag
Wer heute als Berufseinsteiger in die Spritzlackierung einsteigt oder als erfahrene Fachkraft einen Neuanfang sucht, bekommt bei diesem Job oft mehr geboten als das bloße Auftragen von „bunten Schichten“. In Hannover – ehrlich gesagt: nicht die bunteste aller Städte, aber unterschätzt lebendig in ihrer Vielfalt – zeigt sich Tag für Tag, wie sehr Lackierer zwischen Handwerk und Technik, Tradition und Moderne balancieren müssen. Kein Berufsfeld für Leute, die den Kopf zu Hause lassen wollen. Und schon gar nicht für jene, die am liebsten im Autopilot-Modus durch den Tag gleiten. Ein bisschen zu viel Routine? Gibt’s im Alltag dieser Werkstätten selten.
Was macht einen guten Lackierer eigentlich aus?
Natürlich, am Anfang stehen die Klassiker: Grundieren, Füllern, Schleifen, die Arbeit mit der Spritzpistole – im besten Fall ein verlängerter Arm und kein „Farbwerfer“, wie viele Laien glauben. Es geht um Geduld, einen manchmal gnadenlosen Blick fürs Detail und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Der Umgang mit modernen Materialien – hochfeste Kunststoffe, Umweltlacke, Spezialbeschichtungen – ist in den Werkstätten Hannovers fast schon die Norm. Wer da nicht neugierig bleibt, landet rasch im Abseits, technische Weiterbildungen hin oder her. Und klar, Präzision ist das Gebot der Stunde. „Das kriegt schon keiner mit!“, diese Mentalität funktioniert vielleicht zu Hause beim Streichen der Gartenbank, nicht aber beim Lackieren von Karosserieteilen, Industrietechnik oder hochwertigen Möbeloberflächen.
Anspruch und Arbeitsklima – Hannoveraner Spezialitäten?
Hannover – so meine Beobachtung in den Betrieben rund um Linden, Vahrenwald bis Laatzen – hält sich seinen eigenen Stil. Traditionelle Mittelständler treffen auf modernisierte Werkstätten, die Automatisierung langsam aber sicher integrieren (ja, das beeinflusst den Alltag!). Gleichzeitig herrscht oft eine gewisse Bodenständigkeit, vielleicht mit einem Spritzer norddeutschem Understatement. Doch der Konkurrenzdruck nimmt zu – durch regionale Automotive-Zulieferer, den Aufschwung der Windkraftbranche und den Trend zu hochwertigen (oft Sonder-)Anfertigungen auch abseits des klassischen KFZ-Geschäfts. Zwischen Schichtplan, Farbkabine und Kundenabruf merkt man es: Wer hier Vertrauen aufbaut, der bleibt. Wer die laute Klappe kultiviert, fliegt auch mal – sprich: Sozialkompetenz zählt. Oder, anders ausgedrückt: Hier gewinnen selten die Lautesten, sondern eher die, die zuhören, Fragen stellen und bereit sind, auch mal die Extrameile zu gehen. Klingt pathetisch, passt aber.
Verdienst, Perspektiven und der Druck, am Ball zu bleiben
Die große Preisfrage – wie sieht’s mit dem Lohn aus? Nach meinen Eindrücken aus verschiedenen Werkstätten im Raum Hannover spielt Erfahrung eine zentrale Rolle: Die Einstiegsgehälter liegen in der Regel zwischen 2.200 € und 2.700 €. Mit wachsender Erfahrung, Spezialisierung oder Zusatzqualifikationen, zum Beispiel im Bereich Industrielackierung oder Oberflächen-Spezialtechnik, ist durchaus ein Sprung in Richtung 2.800 € bis 3.200 € drin – je nach Betrieb und Tagesform des Chefs (kleiner Scherz, wobei …). Aber für ausgesuchte Spezialjobs, etwa an Schienenfahrzeugen oder für langjährige Branchenprofis, sind auch 3.300 € oder mal 3.600 € erreichbar. Doch der Markt bleibt volatil – nicht zuletzt, weil Materialien und Umweltauflagen sich ständig verschieben. Langeweile? Fehlanzeige. Wer sich auf zeitgemäße Technik, digitale Farbtonfindung oder innovative Oberflächenverfahren einlässt, ist klar im Vorteil. Die Alternative? Nun ja, die gibt es auch: Stillstand – und spätestens dann klopft die nächste Generation an.
Braucht’s Mut für die Lackierkabine?
Mehr, als man denkt. Irgendwie muss man den täglichen Staub, die Geräusche, gelegentlich die Hektik aushalten und trotzdem (Achtung, Floskelgefahr!) einen kühlen Kopf bewahren. Es gibt Tage, da verzeiht kein Blech einen Fehler, und der Kunde jedenfalls nicht. Trotzdem trifft man immer wieder auf Leute, die sagen: „Nach Feierabend weiß ich, was ich gemacht habe.“ Und insgeheim stimmt das auch. Lackierer, das ist kein vordergründig glamouröser Beruf. Sondern einer, der Handwerk und Technik, Fingergefühl und Maschinenverständnis zusammenbringt. Besonders in Hannover, wo sich Tradition und Fortschritt allmählich ineinander schieben wie zwei Farbschichten, die nur gemeinsam richtig haften. Nicht immer einfach, oft unterschätzt. Aber definitiv mehr als ein bisschen Farbe.