Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Hagen
Spritzen, schleifen, staunen: Alltag und Anspruch im Lackiererberuf – Hagen, mittendrin
Es gibt Berufe, da genügt ein Blick auf die Hände am Feierabend, um zu wissen: Ja, hier ist was Echtes passiert. Lackierer, speziell in der Spritzlackierung. In Hagen – zwischen rauchigen Industrie-Erinnerungen und Handwerksehre quasi geboren. Wer heute den Spritzapparat zur Hand nimmt, der weiß: Da ist mehr als Abkleben und Farbe auftragen. Oder sagen wir’s so: Wer denkt, das sei ein Job wie Fensterputzen, hat vermutlich nie erlebt, wie Sprühnebel in Lichtstrahlen tanzt und ein Werkstück zum Hochglanzobjekt mutiert.
Was wirklich zählt: Technik, Fingerspitzengefühl, Nachdenken
Automatisierung ist in den Werkhallen angekommen, trotzdem braucht’s immer einen, der weiß, ob der Lack „steht“. Die Auswahl an Farben, Pigmenten und Mischtechniken ist in den letzten Jahren explodiert, was nicht die Arbeit vereinfacht, sondern sie in Teilen eher anspruchsvoller macht. Wer frisch anfängt – sei es als Azubi oder als Quereinsteiger, aus welchem Grund auch immer – erhält heute Zugang zu Spritzpistolen, die vor zehn Jahren Science-Fiction gewesen wären. Doch: Eine ruhige Hand ersetzt keine Maschine, und Schichtaufbau bleibt Erfahrungsfrage. Ich habe Chefs erlebt, die zwanzig Minuten vor Feierabend nochmal alles runtergezogen haben, nur weil der Farbton nicht exakt passte. Das kann nerven, ist aber irgendwo auch berechtigt – der teure 200-Stunden-Stuhl in der Chefetage hat noch selten einen Blechstoß ausgebessert.
Gehalt, Perspektiven – und die ganz unsichtbaren Faktoren
Tacheles: Wer als Lackierer einsteigt – sagen wir mal mit Basisqualifikation und wenig Berufserfahrung –, der wird in Hagen derzeit selten mit weniger als 2.600 € monatlich abgespeist. Das pendelt sich – je nach Betrieb, Überstundenbereitschaft und Zusatzkenntnissen – meist irgendwo zwischen 2.700 € und 3.200 € ein. Was viele unterschätzen: Es gibt Werkstätten, da werden Prämien ausgehändigt, wenn die Durchlaufzeiten stimmen oder Reklamationen gegen null gehen. – Finde ich persönlich sinnvoller als so manch obligates Weihnachtsgeld, aber das nur am Rande. Mit Zusatzqualifikationen, etwa im Umgang mit besonders umweltfreundlichen Lacksystemen (Hagen nimmt die Nachhaltigkeit mittlerweile ernst – auch weil’s Lieferketten schwieriger machen), winken 3.400 € oder etwas mehr.
Regionale Spezialitäten: Die Hagener Eigenart, sich nicht unter Wert zu verkaufen
Wer in Hagen unterwegs ist, weiß, dass recht viele Familienbetriebe dem Strukturwandel getrotzt haben – oft mit unorthodoxen Methoden: Ein Chef, den ich kenne, mixt noch heute eigene Härterrezepturen, weil ihm das Standardzeug zu langweilig ist. Es gibt Hightech-Lackierstraßen auf der einen, aber auch Karosseriebauer mit einem Hang zu improvisierten Hebebühnen auf der anderen. Was daraus folgt? Junge Lackierer und Wechsler erleben einen Spagat: In manchen Werkstätten liegt der Fokus auf Automationsroutine und Normvorgaben – da zählt Geschwindigkeit. In anderen sind’s schrullige Perfektionisten, da gibt’s Lacksysteme, die man nirgendwo sonst findet. Es gibt genug Betriebe, die Lackierer suchen wie Sauerbier – aber eben auch solche, die nur sehr spezielle Typen nehmen, stur, detailverliebt, keine Selbstdarsteller. Wer sich davon abschrecken lässt, ist wahrscheinlich ohnehin im falschen Film.
Weiterbildung, aber bitte realistisch
Es gibt sie: die Weiterbildungen rund um Wasserlack, UV-Härtung oder Schadstoffreduktion – durchaus ein Thema in einer Stadt, in der Kaltluftschneisen öfter diskutiert werden als in so mancher Großstadt. Wer sich fit hält und neugierig bleibt, ist im Vorteil – das gilt für Lackierer genauso wie für die Leute in der Verwaltung. Aber ehrlich: Am Ende geht’s immer noch um’s Machen. Weiterbildung ist top, bringt aber in den Betrieben, die wenig investieren oder sich auf Billiglinien aus China verlassen, selten den großen Sprung. Glaubt mir, das ist keine Schwarzmalerei, sondern Alltag draußen in den Werkstätten. Oder sagen wir es so: Spielraum gibt’s – und trotzdem bleibt Lackieren nach wie vor ein Beruf, für den Herzblut fast wichtiger ist als jeder Nachweiszettel.
Eine Handvoll Rat – und ein bisschen Realismus
Sie fragen sich, ob der Spritzerlackiererberuf in Hagen was für Sie ist? Die Antwort kommt mit einem Schulterzucken und Farbe an den Fingern: Wer mit Sprühnebel, harter Arbeit und einem gewissen Stolz auf das Ergebnis leben kann, für den ist das mehr Berufung als Beruf. Wer hingegen Sorge hat, dass Maschinen den Menschen komplett abgelöst haben – der darf gerne mal einen Nachmittag in einer Lackierkabine verbringen. Da merkt man recht schnell: Kein Algorithmus kratzt Lacknasen von der Kante oder kalibriert ein Gefühl für die perfekte Oberfläche.