Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Frankfurt am Main
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Frankfurt am Main
Lackierer Spritzlackierung in Frankfurt am Main: Alltag, Aussichten und ein paar unbequeme Wahrheiten
Mal ehrlich: Wer an Spritzlackierer denkt, hat selten einen Banker-Sohn oder Opernfan vor Augen. Und doch – mitten in Frankfurt, wo die Skyline das Licht zerbricht und sich auf Stoßstangen spiegelt, lebt ein Berufsbild, das es in sich hat. Lackiererinnen und Lackierer, speziell mit dem Schwerpunkt Spritzlackierung, füllen Werkstätten, Hallen, Karosseriebetriebe und Industrieanlagen mit dem Duft von Lösungsmitteln, Pulverlacken und dem unvermeidlichen Hauch von Pragmatismus. Ein Beruf, der so unsichtbar und unterschätzt ist, wie das glänzende Ergebnis am Ende dann eben doch über allem strahlt.
Was macht den Reiz – oder eben die Krux – an diesem Job aus? Wer neu einsteigt, bemerkt schnell: Die Arbeit ist präzise, oft körperlich. Klar, Maschinen und Anlagen nehmen einiges ab. Aber: Die besten Ergebnisse entstehen nie nur auf Knopfdruck – das erfordert Know-how, ein Gefühl für Temperaturunterschiede, Schichtdicken, Luftfeuchtigkeit. In Frankfurt, dieser betriebsamen Stadt, schwitzen Menschen spätestens im Juni schon morgens um acht, während sie durch Garagen mit Metallschienen laufen und Blechteile von Staub befreien. Spritzpistole? Werkzeug und Statement zugleich. Wer meint, das sei Handwerk nach Schema F, hat vermutlich noch nie das Gesicht einer Fachkraft nach dem dritten Versuch gesehen, Metalliclack ohne Nasen aufzutragen. Das ist Kunst auf engstem Raum – oder was am nächsten herankommt, wenn die Zeit wieder gegen einen läuft.
Und wie steht’s mit den Zahlen, jenseits von schlauen Sprüchen? In Frankfurt bewegt sich das Gehalt meist zwischen 2.500 € und 3.200 € – je nach Qualifikation, Betrieb, und wie wechselfreudig der Markt gerade ist. Große Betriebe mit Tarifbindung zahlen oft anständig. Kleinere Betriebe, gerade am Rand der Stadt, tun sich manchmal schwerer, beim Lohn mitzuhalten, punkten dafür aber gern mit mehr Verantwortungsbereichen. Wer’s als Spritzlackierer bis zum Oberflächenspezialisten schafft, sieht auch mal Zahlen wie 3.400 € oder 3.600 €. Aber das kommt nicht von alleine. War immer so, bleibt wohl auch so.
Frankfurt tickt anders als manch andere Region. Erstens: Die Vielfalt der Aufträge. Heute Kunststoffteile für Fahrzeughersteller, morgen Fensterrahmen für ein denkmalgeschütztes Haus in Sachsenhausen. Wer flexibel ist – und keine Angst hat, öfter mal Farben, Techniken oder sogar Branchen zu wechseln – dem wird hier selten langweilig. Zweitens: Das Multikulti-Gemisch. Menschen aus zig Ländern, Traditionen, Sprachen. Man lernt, miteinander zu arbeiten – oder, ehrlich gesagt, bleibt oft auf der Strecke, weil der Ton halt direkter ist als im Rheingau. Das kann man mögen oder eben nicht. Für Einsteigerinnen und Quereinsteiger übrigens oft eine Chance, da Verantwortungsbereiche schnell wachsen können. Manchmal schneller als man gucken kann.
Was viele unterschätzen: Die Technik entwickelt sich in einer Geschwindigkeit, die einen schon mal schwindelig werden lässt. High-Solid-Lacke, wasserbasierte Systeme, robotergestützte Spritzverfahren – was in den 1990ern noch Raketenwissenschaft schien, ist heute Alltag. Wer keine Lust auf ständiges Lernen hat – sei es durch interne Schulungen, externe Kurse oder schlichtweg durch zusehen und ausprobieren – wird gnadenlos abgehängt. Das ist nicht immer schön, aber eben die Realität. Und, Hand aufs Herz: Es hält auch fit, körperlich wie im Kopf.
Schlussendlich bleibt ein Fazit, das nicht jedem gefällt: Der Job des Spritzlackierers ist nichts für Leute, die nur eine ruhige Kugel schieben wollen. Er ist laut, fordernd, manchmal auch schmutzig, und trotzdem … Ein gutes Ergebnis fühlt sich jedes Mal an, als hätte man die Welt ein bisschen schöner gemacht – zumindest ein Stück Karosserie, das vorher aussah wie die letzte Baustelle. Ich kenne Kolleginnen und Kollegen, die beim Blick auf ein frisch lackiertes Bauteil fast ehrfürchtig werden – und ich verstehe das, auch nach all den Jahren.
Wer also Lust hat, zu sehen, wie aus grauem Blech glänzende Oberfläche wird und sich nicht scheut, mal die Ärmel hochzukrempeln, für den bietet Frankfurt mehr als Hochhausfassaden und Flughafenlärm. Es gibt diese stillen Werkstätten, in denen täglich kleine Wunder geschehen – auf Zeit und ab und an mit rauen Sprüchen. Aber das gehört dazu. Wirklich.